Jugendliche vor Gericht: Körperverletzung und Gewalt in Poing entblößt!

Am Landgericht München II stehen drei Jugendliche wegen Körperverletzung und Nötigung im Zusammenhang mit einem Vorfall in Poing vor Gericht.
Am Landgericht München II stehen drei Jugendliche wegen Körperverletzung und Nötigung im Zusammenhang mit einem Vorfall in Poing vor Gericht. (Symbolbild/MW)

Jugendliche vor Gericht: Körperverletzung und Gewalt in Poing entblößt!

Poing, Deutschland - Im Landgericht München II hat ein Prozess gegen drei junge Menschen begonnen, die wegen Nötigung, gefährlicher Körperverletzung und Misshandlung angeklagt sind. Der Vorfall, der zur Anklage führte, ereignete sich im April 2024 in einer Wohnung in Poing. Dabei kam es zu einer verbalen Auseinandersetzung, die in körperlicher Gewalt mündete, einschließlich Fausthieben, Tritten und dem Kopf des Opfers, der gegen die Wand geschlagen wurde. Ein junger Mann erstattete Anzeige, was den rechtlichen Prozess in Gang setzte, berichtet Merkur.

Die Angeklagten sind ein 1989 geborener Poinger, ein 2006 geborener Mann aus der Nähe von Augsburg und eine 2004 geborene Frau aus Pliening. Während zwei der Angeklagten Anwälte an ihrer Seite hatten, erschien der Augsburger ohne rechtliche Vertretung. Der Prozess gestaltete sich als schwierig, und Richter Dieter Kaltbeitzer hatte Probleme, den Tathergang aufgrund widersprüchlicher Aussagen zu rekonstruieren. Besonders auffällig war, dass eine der Angeklagten frühere Aussagen wegen einer psychischen Erkrankung dementierte.

Hintergründe der Gewalt

Die Streitursache war ein unerwünschtes Schnorren von Marihuana und das unerlaubte Öffnen eines Handys. Besonders brisante Details kamen ans Licht, als der Angeschuldigte aus Poing behauptete, er habe dem späteren Opfer kein Marihuana geben wollen, und die Situation sei aus dem Ruder gelaufen. Zudem könnten weitere anwesende Personen ebenfalls für die Gewalt verantwortlich gewesen sein. Wichtig zu erwähnen ist, dass viele Zeugen sich zum Teil nicht erinnern konnten oder ihre Aussage verweigerten.

Richter Kaltbeitzer sprach letztendlich eine schuldigsprechende Entscheidung aus, wenn auch nicht für alle Anklagepunkte. Die Staatsanwaltschaft forderte daraufhin sieben Monate Gefängnis auf Bewährung für den Poinger sowie zwei Wochen Arrest für den 17-jährigen Mann. In der Urteilsverkündung wurde der Poinger zu einer Geldstrafe von 90 Tagessätzen à 50 Euro verurteilt, während der Schwabe eine Woche Dauerarrest wegen vorsätzlicher Körperverletzung und gemeinschaftlicher Nötigung erhielt. Die junge Frau erhielt eine Gesprächsweisung wegen gemeinschaftlicher Nötigung. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig und können angefochten werden.

Jugendkriminalität im Fokus

In Zusammenhang mit diesem Prozess wird auch die Bedeutung der Jugendkriminalität in der Region diskutiert. So berichtet Süddeutsche, dass die Gruppe „MS 570“, die zuletzt aus etwa zwanzig jungen Männern bestand, nicht nur durch das eigene Verhalten auffiel, sondern auch dadurch, dass sie auf Plattformen wie TikTok mit erbeutetem Geld prahlten und die Polizei verspotteten. Diese Gruppe terrorisierte Passanten an Bahnhöfen sowie in öffentlichen Räumen in Markt Schwaben, Poing und Umgebung. Opfer wurden beleidigt, bedroht und teils brutal angegriffen.

Statistiken zur Jugendkriminalität zeigen, dass dieses Phänomen nicht neu ist, sondern sich über Generationen hinweg erstreckt. Eine umfassende Studie beschreibt, dass Jugendkriminalität überwiegend männlich ist und viele der straffällig gewordenen Jugendlichen kein dauerhaft kriminelles Verhalten aufweisen. Die meisten Delikte sind relativ leicht und die Mehrheit der Jugendlichen stellt ihr Verhalten mit zunehmendem Alter ein, wie bpb erläutert.

Die registrierte Jugendkriminalität ist in den letzten Jahren zurückgegangen und hat sich fast auf das Niveau der späten 1980er Jahre reduziert. Prävention und das Verständnis der Hintergründe werden immer wichtiger, da die Anzeigebereitschaft bei Jugendlichen gering ist und viele selbst Opfer von Gewalt werden. Die Problematik ist komplex, und es zeigt sich einmal mehr, wie wichtig es ist, präventive Maßnahmen zu ergreifen, um der Jugendkriminalität entgegenzuwirken und junge Menschen von einem kriminellen Weg abzuhalten.

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OrtPoing, Deutschland
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