Ebersberg: Schulen bauen statt jammern – Kosten halbiert und schneller fertig!

Ebersberg: Schulen bauen statt jammern – Kosten halbiert und schneller fertig!
Ebersberg, Deutschland - Im Landkreis Ebersberg tut sich derzeit einiges im Bereich Schulbau. Insgesamt drei Schulprojekte mit einem ursprünglichen Kostenrahmen von etwa 240 Millionen Euro stehen auf der Agenda. Nun plant man, diese Projekte nicht nur deutlich schneller, sondern auch für die Hälfte der ursprünglich kalkulierten Kosten zu realisieren. Die Entscheidungen, die darüber fallen werden, sollen voraussichtlich im Juli von den Kreisgremien getroffen werden, wobei die finanzielle Machbarkeit noch auf dem Prüfstand steht, wie die Süddeutsche berichtet.
Ein erstes Augenmerk richtet sich auf die Gautinger Realschule, wo es aufgrund von Baumängeln, die auf eine insolvente Firma zurückzuführen sind, zu einem Austausch der gesamten Glasfassade kommen muss. Weiterhin plant man die Erweiterung des Gymnasiums Kirchseeon. Hier lagen die ursprünglichen Kosten bei 30 Millionen Euro, zuzüglich 8,5 Millionen für ein Provisorium. Die neue Kostenschätzung für den Ausbau liegt jetzt bei 15,5 Millionen Euro. Ein Umdenken bei der Konzeptgestaltung führte zu einer Reduktion der Hauptnutzfläche um 30%, was wiederum Einsparungen bei Investition und Unterhalt mit sich bringt.
Innovative Ansätze für nachhaltige Bauprojekte
Um die Risiken bei der Vergabe an Baufirmen zu minimieren, setzt der Landkreis auf einen Generalunternehmer, der die Gesamtverantwortung übernimmt und eine gedeckelte Bausumme garantiert. Zudem wird das neue Gebäude in Vollholzbauweise mit einer Photovoltaikanlage errichtet. Dieses nachhaltige Baukonzept sprechen für einen modernen Ansatz, der im Einklang mit den wachsenden Anforderungen an umweltbewusstes Bauen steht. Der Nachhaltigkeitsgedanke ist, wie die NEVARIS betont, heutzutage von großer Bedeutung, und fördert die Erfüllung der EU-Taxonomie, um die von der EU geforderten Standards zu erreichen.
Zusätzlich zu den Projekten in Kirchseeon steht auch der Bau eines neuen Gymnasiums in Poing sowie eines Berufsschulzentrums in Grafing-Bahnhof auf der Planungsliste. Ursprüngliche Kostenschätzungen für das Gymnasium Poing lagen bei 105 Millionen Euro, konnten aber auf 55 Millionen reduziert werden. Das Berufsschulzentrum, einst mit 105 Millionen veranschlagt, wird nun mit 46 Millionen Euro eingeplant. Die Kreistagsentscheidung im Juli wird mit Spannung erwartet, und Landrat Robert Niedergesäß zeigt sich optimistisch, dass die Zustimmung erteilt wird.
Ein Blick nach Hamburg
Die Herausforderung, öffentliche Bauprojekte effizient und kostengünstig umzusetzen, ist kein neues Phänomen. Ein Blick auf die Elbphilharmonie in Hamburg zeigt die Schwierigkeiten und die oft fehlende Transparenz bei solchen Unternehmungen. Die Bauzeit der Elbphilharmonie betrug neuneinhalb Jahre und war geprägt von Verzögerungen und Kostensteigerungen. Architekturkritiker Gerhard Matzig kritisiert, dass die tatsächlichen Kosten häufig klein geredet werden. Dies sind Herausforderungen, denen sich auch die Verantwortlichen im Landkreis Ebersberg stellen müssen.
Die Fertigstellung der neuen Schulen wird bis 2030 als machbar eingeschätzt. Es bleibt abzuwarten, wie die geplanten Maßnahmen in Ebersberg am Ende die Bildungslandschaft und die Kostenstruktur des Bauens verändern werden. Doch eines steht fest: Die Kluft zwischen Wunsch und Wirklichkeit in der Baubranche wird ein Thema bleiben, das immer wieder diskutiert werden muss.
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Ort | Ebersberg, Deutschland |
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