Passau kämpft gegen Wohnungsnot: 1.300 Wohnungen fehlen dringend!
In Passau fehlt es an 1.300 Wohnungen. Der Wohnungsbau stagniert trotz dringendem Bedarf, Experten fordern Maßnahmen.

Passau kämpft gegen Wohnungsnot: 1.300 Wohnungen fehlen dringend!
In Passau gibt es derzeit ernste Herausforderungen im Bereich des Wohnungsbaus. Laut einer Untersuchung des Pestel-Instituts, wie Oldiewelle berichtet, sind die Bauaktivitäten stark eingeschränkt. Über 1.300 Wohnungen fehlen aktuell in der Stadt, und um dieser Wohnungsnot entgegenzuwirken, müssten in den kommenden fünf Jahren jedes Jahr rund 360 neue Wohnungen errichtet werden.
Matthias Günther, Chef-Ökonom des Pestel-Instituts, zeigt sich pessimistisch hinsichtlich der Machbarkeit dieser Zielvorgaben. Er fordert umfassende bundespolitische Maßnahmen, um den Wohnungsbau effektiv anzukurbeln. Ein Vorschlag von ihm sieht ein Zins-Programm für die Wohnungsbau-Finanzierung vor, das maximal 2 Prozent Zinsen betragen sollte. Diese Initiative könnte helfen, der Bauwirtschaft einen Schub zu geben und die Wohnungen planmäßig zu errichten.
Hohe Hürden im Bauwesen
Die Kritiken aus dem Baustoff Fachhandel sind laut und deutlich: Bauen sei kompliziert und teuer geworden. Insbesondere im Kontext der gestiegenen Baupreise und der bürokratischen Hürden wird der Ruf nach einfacheren Bauprozessen laut. Diese schwierigen Rahmenbedingungen sind jedoch nicht nur ein lokales Problem. Auch deutschlandweit ist die Wohnungsnot zu spüren.
Wie Statista feststellt, verschärft sich die Wohnungsnot in Deutschland, vor allem in den großen Städten. Die Ampel-Koalition hat das Ziel ausgegeben, jährlich 400.000 neue Wohnungen zu schaffen. Im Jahr 2024 wurden jedoch nur rund 216.000 neue Wohnungen gebaut – das ist ein Rückgang von 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dies ist der niedrigste Wert für neue Wohngebäude seit 30 Jahren.
Preisdruck und Baustopp
Die Gründe für diese Entwicklungen sind vielfältig. Steigende Energiepreise, Inflation und Lieferengpässe bei Baumaterialien tragen zur Stagnation im Wohnungsbau bei. Im Jahr 2024 sank der Umsatz im Wohnungsbau auf etwa 51 Milliarden Euro, was zeigt, dass die Branche seit Jahren mit Rückgängen zu kämpfen hat. Während die Investitionen im Wohnungsbau 2024 auf 281 Milliarden Euro anstiegen, leidet der Sektor unter den stark steigenden Neubaupreisen.
Besonders die Zahl der Baugenehmigungen ist seit den 90er Jahren drastisch zurückgegangen. 2023 wurden etwa 216.000 neue Wohnungen genehmigt, das ist ein deutliches Zeichen dafür, dass die Herausforderungen im Bauwesen angegangen werden müssen. Die neue Bundesregierung plant, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und den Bau neuer Miet- und Sozialwohnungen voranzutreiben. Ein geplanter „Bau-Turbo“ soll zudem die Genehmigungsdauern verkürzen und der Wohnungsknappheit aktiv entgegenwirken.
Die Lage in Passau ist somit der Spiegel einer gesamtheitlichen Krise im deutschen Wohnungsbau. Es bleibt zu hoffen, dass sowohl lokale als auch bundespolitische Maßnahmen bald Wirkung zeigen und die dringend benötigten Wohnungen gebaut werden können.