Kaminkehrer vor Gericht: THC und Führerscheinentzug nach Unfall!

Ein 20-jähriger Kaminkehrer wurde wegen fahrlässiger Trunkenheit im Verkehr verurteilt. Unfall mit THC im Blut bei Erding.

Ein 20-jähriger Kaminkehrer wurde wegen fahrlässiger Trunkenheit im Verkehr verurteilt. Unfall mit THC im Blut bei Erding.
Ein 20-jähriger Kaminkehrer wurde wegen fahrlässiger Trunkenheit im Verkehr verurteilt. Unfall mit THC im Blut bei Erding.

Kaminkehrer vor Gericht: THC und Führerscheinentzug nach Unfall!

Ein 20-jähriger Kaminkehrer stand kürzlich vor dem Amtsgericht in Erding, nachdem er in einen Verkehrsunfall verwickelt war. Der Vorfall ereignete sich Ende September 2024 auf der Bundesstraße B388 bei Bockhorn, als der Fahrer aus bis dato ungeklärten Gründen von der Straße abkam und im Graben landete. Glücklicherweise blieb er unverletzt, doch die anschließende Blutuntersuchung offenbarte einen THC-Wert von 0,9 Nanogramm pro Milliliter Blut, was für den Angeklagten nun rechtliche Konsequenzen nach sich zog, denn nach sueddeutsche.de gelten im Straßenverkehr klare Regeln bezüglich THC: Ab 3,5 ng/ml ist das Fahren verboten.

Der junge Mann gab während der Verhandlung an, am Wochenende vor dem Unfall einen Joint geraucht und rund fünf Bier konsumiert zu haben. Dabei gab es allerdings Unklarheiten darüber, wie viele Tage zwischen dem Cannabis-Konsum und dem Unfall lagen. Ein Atemalkoholtest resultierte in 0,0 Promille, was darauf hinweist, dass er zum Zeitpunkt des Unfalls nicht alkoholisiert war. Der Arbeitgeber des Angeklagten beschrieb ihn als pünktlich, zuverlässig und einen ruhigen Typen, der in der Vergangenheit keine Probleme verursacht hatte.

Rechtliche Rahmenbedingungen

Die Thematik des Cannabiskonsums im Zusammenhang mit dem Autofahren wird auch in der aktuellen Diskussion um die rechtlichen Vorschriften immer bedeutender. hk-recht.de erklärt die rechtlichen Grundlagen und Grenzwerte: Bei einem THC-Wert von mindestens 1,0 ng/ml im Blut besteht bereits die Gefahr, dass die Fahrerlaubnis entzogen wird. Für Fahrer, die sich noch in der zweijährigen Probezeit befinden oder unter 21 Jahre alt sind, gilt ein striktes Alkohol- und Cannabisverbot. Bei regelmäßigen Konsumenten bleibt THC bis zu 72 Stunden im Blut nachweisbar, während es bei gelegentlichen Konsumenten innerhalb von sechs Stunden auf unter 1,0 ng/ml sinken kann.

Für unseren Kaminkehrer wurde das Urteil im Gericht in Erding deutlich: Neben einer Geldauflage von 1.500 Euro erhielt er auch einen Führerscheinentzug für sechs Monate. Das Urteil spiegelt die strengen Richtlinien im deutschen Straßenverkehr wider und zeigt, dass auch niedrige THC-Werte relevant für die Fahrfähigkeit sein können, wie ein Vertreter der Rechtsmedizin während des Verfahrens erläuterte.

Die nüchterne Realität

Für viele junge Leute stellt sich die Frage, wie sie verantwortungsvoll mit dem Thema Cannabis und Autofahren umgehen können. Es ist wichtig, dass gerade die jüngeren Fahrer zwischen Konsum und dem sicheren Fahren trennen können. Bei Verdacht auf rechtliche Probleme wird empfohlen, keine Aussagen ohne Rechtsbeistand zu machen und sich über die möglichen Konsequenzen zu informieren.

Die Lage für den Kaminkehrer ist in vielerlei Hinsicht eine warnende Geschichte, die zeigt, wie schnell ein schöner Abend mit Freunden in juristische Schwierigkeiten umschlagen kann. Es bleibt abzuwarten, wie er mit den Folgen der Entscheidung umgehen wird, doch eines ist klar: Die Gesetze zum Thema THC im Straßenverkehr sind komplex und sollten von allen Verkehrsteilnehmern ernst genommen werden.