Blutige Politik: Schüsse auf demokratische Politikerin und Ehemann in Minnesota!

Tödliche Schüsse auf US-Politiker in Minnesota: Melissa und Mark Hortman erschossen, mutmaßlicher Täter flüchtig. Sicherheitsmaßnahmen ergriffen.
Tödliche Schüsse auf US-Politiker in Minnesota: Melissa und Mark Hortman erschossen, mutmaßlicher Täter flüchtig. Sicherheitsmaßnahmen ergriffen. (Symbolbild/MW)

Blutige Politik: Schüsse auf demokratische Politikerin und Ehemann in Minnesota!

Brooklyn Park, Minnesota, USA - Die Nachricht schlägt ein wie ein Blitz aus heiterem Himmel: In Brooklyn Park, Minnesota, sind die demokratische Politikerin Melissa Hortman und ihr Ehemann Mark Hortman durch tödliche Schüsse getötet worden. Gouverneur Tim Walz bestätigte den grausamen Vorfall und beschrieb die Tat als mutmaßlich politisch motiviert. Die grausige Attacke bringt die angespannte Situation rund um das Thema politische Gewalt in den USA erneut in den Fokus. Bereits zuvor war es in einem benachbarten Vorort zu einem weiteren Übergriff gekommen, bei dem der demokratische Senator John Hoffman und seine Ehefrau schwer verletzt worden sind und sich in kritischem Zustand befinden.

Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Der mutmaßliche Täter ist flüchtig und soll während des Angriffs als Polizist verkleidet gewesen sein. Überraschenderweise stießen die Einsatzkräfte bei der Überprüfung des Wohnhauses von Hortman auf eine Person, die sich als Polizeibeamter ausgab. Als die Polizei ihn zur Rede stellte, eröffnete der falsche Polizist das Feuer und konnte entkommen. In seinem Fluchtfahrzeug wurde ein Manifest gefunden, in dem mehrere amtliche Personen namentlich genannt sind. Dies hat zur Folge, dass die Sicherheitsbehörden zusätzliche Schutzmaßnahmen für die betroffenen Amtsträger einleiten mussten. Die Polizei forderte die Bewohner von zwei Vororten dazu auf, in ihren Häusern zu bleiben, und die Angst vor politisch motivierter Gewalt wächst stetig.

Zunehmende Bedrohung

Walz würdigte Hortman als engagierte Politikerin und enge Freundin, die seit 2004 im Parlament diente und einst dessen Vorsitzende war. Ihre Ermordung zeigt, wie verletzlich politische Amtsträger in den USA geworden sind. Drohungen gegen sie sind mittlerweile an der Tagesordnung, und der Vorfall reiht sich ein in eine Kette von ähnlich gelagerten Gewalttaten. So sorgten etwa die Brandstiftung in der Residenz des Gouverneurs von Pennsylvania und ein Attentat auf Donald Trump während des Wahlkampfs für Entsetzen. Trump selbst verurteilte die Schüsse in Minnesota scharf, charakterisierte sie als einen gezielten Angriff auf Staatsbedienstete und versprach, alle Tatbeteiligten mit aller Härte des Gesetzes zur Rechenschaft zu ziehen.

Das Thema Waffengewalt ist in den USA ein ständiger Begleiter. Eine FBI-Studie zeigt, dass die Argumentation „mehr Waffen für mehr Sicherheit“ nicht auf soliden Fakten beruht. Von 2000 bis 2021 gab es mindestens 433 aktive Schießereien, wobei ein Schütze mehrere Menschen an öffentlichen Orten gefährdete oder tötete. Im Jahr 2021 geschah im Schnitt mehr als einmal pro Woche ein tödliches Shooting. Die meisten Schießereien waren bereits vor dem Eintreffen der Polizei beendet, sodass die Theorie eines „guten Kerls mit Waffe“, der einen Angreifer stoppen kann, empirisch nicht haltbar ist.

Politische Reaktionen

Bereits im Anschluss an die Massaker, unter anderem in Uvalde, kam es zu ersten Überlegungen zur Erhöhung der Waffenkontrollen in den USA. Ein Gesetzentwurf sieht erweiterte Hintergrundüberprüfungen für Waffenkäufer unter 21 Jahren vor und versucht, gefährlichen Besitzern die Waffen vorübergehend abzunehmen. Allerdings bleibt die Frage, ob diese Maßnahmen ausreichend sind, angesichts der Tatsache, dass der Oberste Gerichtshof der USA das Tragen von Schusswaffen in der Öffentlichkeit als Grundrecht deklariert hat.

Die schockierenden Ereignisse in Minnesota werfen erneut ein grelles Licht auf die Probleme, die die Gesellschaft in den USA plagen, und unterstreichen die hohe Anfälligkeit für gewaltsame Übergriffe im politischen Raum. Das Land steht vor der Herausforderung, aus diesen Wiederholungen zu lernen, um solche Tragödien in der Zukunft zu verhindern.

Die nächsten Tage und Wochen werden zeigen, ob die Ermittler den flüchtigen Täter finden können und ob Sicherheitsmaßnahmen greifen, um das Leben der bedrohten Amtsträger zu schützen. Eine Frage bleibt: Wie viel politisch motivierte Gewalt müssen wir uns noch gefallen lassen?

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OrtBrooklyn Park, Minnesota, USA
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