20 Jahre Fortschritt: Würzburger Zentrum revolutioniert Stammzelltherapien!

20 Jahre Fortschritt: Würzburger Zentrum revolutioniert Stammzelltherapien!
Würzburg, Deutschland - In Würzburg wird seit 20 Jahren Pionierarbeit in der Blutstammzelltransplantation geleistet. Die Medizinische Klinik II und die Kinderklinik des Uniklinikums Würzburg (UKW) haben ihre Expertise in diesem Bereich ausgebaut. Vor allem bösartige Erkrankungen des Blut- und Lymphsystems, wie akute Leukämien und Lymphome, stehen im Fokus der allogenen Stammzelltransplantation. An dieser Stelle kommen über 10 Millionen potenzielle Stammzellspender in Deutschland ins Spiel, und die Chancen auf einen passenden Spender stehen gut – bundesweit bei über 90 Prozent. Im Jahr 2025 führt das UKW jährlich rund 120 allogene und bis zu 200 autologe Stammzelltransplantationen durch, wobei das Multiple Myelom hier besonders in den Fokus rückt.
Aber nicht nur in der Transplantation, auch bei innovativen Zelltherapien ist das UKW ganz vorne mit dabei. Das Zentrum für zelluläre Immuntherapie (ZenITh), das 2019 gegründet wurde, hat sich zum Ziel gesetzt, neue Behandlungsansätze zu entwickeln. Ein Schwerpunkt bildet die CAR-T-Zell-Therapie, die bei Erwachsenen über 100 Mal jährlich und bei Kindern in etwa fünf Fällen zum Einsatz kommt. Diese Therapie hat das Potenzial, körpereigene T-Lymphozyten so zu aktivieren, dass sie gezielt Tumorzellen angreifen – ein Ansatz, der in der Hämatologie und Onkologie auf großes Interesse stößt, wie auch die Universitätsmedizin Leipzig) berichtet.
Innovationen ganz nah
Was steckt konkret hinter der CAR-T-Zell-Therapie? Es ist ein moderner zelltherapeutischer Ansatz, bei dem die eigenen T-Zellen eines Patienten gentechnisch verändert werden, damit sie Krebszellen erkennen und zerstören können. Dieser Prozess beinhaltet mehrere Schritte, angefangen bei der Absammlung der Lymphozyten über die Bearbeitung in einem Speziallabor bis hin zur Chemotherapie und Rückführung der veränderten Zellen. Solche Therapien dürfen allerdings nur in qualifizierten Kliniken durchgeführt werden, die über alle notwendigen Genehmigungen und personelle Ressourcen verfügen.
Ein angestrebtes Ziel ist die Weiterentwicklung dieser Therapien, um die Überlebenschancen im Tumormilieu zu steigern. Die medizinischen Fachkräfte im UKW sind dafür bestens ausgerüstet. Zudem wird ein weiteres Reinraum-Labor für die Herstellung von CAR-T-Zellen für klinische Studien im Herbst 2025 eröffnet, was die Forschungsfelder in der Region weiter stärken wird. Die Finanzierung dieser Projekte erfolgt zum Teil über Spendensammlungen, beispielsweise unter der Leitung von Gabriele Nelkenstock, die bereits für den Neubau des Stammzelltransplantationszentrums sorgte.
Alltag im Zentrum
Die Schwerpunktsetzung auf innovative Therapien bedeutet jedoch nicht das Ende der regulären Transplantationen. Jedes Jahr werden im UKW zahlreiche Transplantationen durchgeführt, wodurch nicht nur akute Leukämien behandelt werden, sondern die Therapiemöglichkeiten auch auf nicht-bösartige Bluterkrankungen ausgeweitet werden. Dies gelingt durch die enge Zusammenarbeit von Medizinischer Klinik II und Kinderklinik, die ihre Aktivitäten auf verschiedene Gebäude aufteilen mussten.
Die positive Entwicklung des Zentrums zeigt einmal mehr, wie stark die Forschung im Bereich Stammzelltransplantation und Zelltherapie in der Region verwurzelt ist. Das UKW etabliert sich nicht nur als führendes Zentrum vor Ort, sondern unterstützt auch andere Universitätskliniken mit seiner Expertise im GMP-Zelltherapielabor, das als Logistik-Drehscheibe für CAR-T-Zellen dient. Die medizinische Gemeinschaft ist gespannt, welche Fortschritte in den kommenden Jahren erzielt werden und welche positiven Auswirkungen diese auf die Patienten haben. Das Uniklinikum Würzburg bleibt auf jeden Fall ein Ort, an dem Zukunftsmedizin aktiv gestaltet wird.
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Ort | Würzburg, Deutschland |
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