Greifvögel in Bayern: Illegal vergiftet - Täter immer noch unbekannt!

Greifvögel in Bayern: Illegal vergiftet - Täter immer noch unbekannt!
Straubing, Deutschland - In den bayerischen Wäldern brodelt es gewaltig: Sechs Monate nach dem erschreckenden Vorfall, bei dem ein streng geschützter Greifvogel mit dem ausgeschriebenen Gift Carbofuran vergiftet wurde, sind die Ermittlungen noch immer ohne nennenswerte Erfolge. So berichtet BR, dass man dem Täter bislang nicht auf die Spur kam, obwohl die Tötung von Greifvögeln eine Straftat ist, die mit bis zu fünf Jahren Gefängnis geahndet werden kann.
Carbofuran gilt als besonders gefährlich und ist seit 2008 in der EU verboten. Die Methode, mit der der Vogel die giftigen Substanzen aufnahm, ist ebenso perfide wie schockierend: Er wurde über einen mit dem Gift präparierten Köder in den Wald angelockt. Nicole Meier vom Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) berichtet von insgesamt 34 Tieren, bei denen Vergiftungsverdacht bestand. In 14 Fällen konnte dieser Verdacht bestätigt werden. Auch zwei Giftköder wurden bereits gefunden, während für weitere vier Fälle die toxikologischen Ergebnisse noch ausstehen.
Eine traurige Statistik
Im vergangenen Jahr wurden 13 vergiftete Greifvögel und eine vergiftete Taube in Bayern nachgewiesen. Dies ist jedoch nur die Spitze des Eisbergs, denn die Experten gehen davon aus, dass nur etwa fünf Prozent der Tötungen tatsächlich entdeckt werden. „Es gibt eine hohe Dunkelziffer“, so die Einschätzung von Bettina Schröfl von der LBV-Kreisgruppe Straubing-Bogen. Ihr Verdacht ist, dass die Täter die toten Vögel oft heimlich mitnehmen, bevor sie gesichert werden können.
- Vergiftete Greifvögel 2024: 13
- Vergiftete Taube 2024: 1
- Bestätigte Vergiftungsfälle heuer: 14 von 34 Verdachtsfällen
Das Projekt „Tatort Natur“, welches die Fälle der illegalen Tötungen von Greifvögeln in Bayern dokumentiert, zeigt einmal mehr, dass die Problematik flächendeckend ist. Neben Vergiftungen kommen auch illegale Fallen und das Abschießen von Greifvögeln vor. Berichte zeigen, dass vor allem Rotmilane, Bussarde und Falken betroffen sind. Die Methoden sind oftmals abstoßend: Gelegentlich werden sogar lebende Tauben als Köder mit Gift präpariert, um die Greifvögel anzulocken und zu töten. Informationen darüber wurden auch durch eine Recherche von Unkraut aufgedeckt, die im Zeitraum von Dezember 2024 bis Juli 2025 durchgeführt wird, um die Polizei bei ihren Ermittlungen zu unterstützen.
Die Suche nach den Tätern
Trotz aller Bemühungen von Polizei und Staatsanwaltschaft konnte bisher niemand zur Rechenschaft gezogen werden. Dies liegt nicht nur an den abgelegenen Tatorten, wo es selten Zeugenhinweise gibt, sondern auch daran, dass die Verdächtigen bestens informiert scheinen. Im Fall des Rotmilans aus Wallkofen gibt es bislang keinen Verdächtigen. Naturschutzorganisationen und die Polizei vermuten, dass Jäger oder Brieftaubenzüchter ein Motiv haben könnten, um Jagdkonkurrenten auszuschalten oder ihre Haustauben zu schützen. Diese Machenschaften gefährden nicht nur das Überleben der Greifvögel, sondern stellen auch eine Bedrohung für die gesamte Artenvielfalt in Bayern dar.
Der Schutz der Greifvögel in Bayern ist ein wichtiges Anliegen für den Naturschutz. Weitere Informationen über das Thema und aktuelle Entwicklungen werden weiterhin verfolgt, um diesen illegalen Praktiken Einhalt zu gebieten.
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Ort | Straubing, Deutschland |
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