Jagd im Oberallgäu: Kritische Bilanz und neue Forderungen zum Wolf

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Der Kreisjagdverband Oberallgäu zieht Bilanz der Hegeschau 2025, diskutiert Jagdrecht und Wildbestände in der Region.

Der Kreisjagdverband Oberallgäu zieht Bilanz der Hegeschau 2025, diskutiert Jagdrecht und Wildbestände in der Region.
Der Kreisjagdverband Oberallgäu zieht Bilanz der Hegeschau 2025, diskutiert Jagdrecht und Wildbestände in der Region.

Jagd im Oberallgäu: Kritische Bilanz und neue Forderungen zum Wolf

Der Kreisjagdverband Oberallgäu hat kürzlich während der Hegeschau eine ausführliche Bilanz des laufenden Jagdjahres gezogen. In diesem Rahmen wurden auch die begehrten „Ehrenbrüche“ für die besten und ältesten erlegten Hirsche verliehen. Geehrt wurden unter anderem Fürst Erich Waldburg-Zeil, Markus Heigl, Michael Schmaußer, Julius Trippold, Bernhard Pissarski und Georg Rohrmoser, die damit für ihre Verdienste in der Jagd ausgezeichnet wurden, wie Merkur berichtet.

In seiner Rede stellte Vorsitzender Edmund Herzog klar, dass er dem Slogan „Wald vor Wild“ kritisch gegenüberstehe. Vielmehr plädiert er für ein Umdenken hin zu „Wald mit Wild“, denn dies sei für das Ökosystem entscheidend. Herzog stellte sich auch gegen die vom Bayerischen Jagdverband vorgeschlagene Verlängerung der Jagdzeiten für Rehwild, da er Bedenken hinsichtlich eines Qualitätsverlustes beim Wildbret äußerte. Das Rehwild ziehe sich immer mehr in die Wälder zurück, was die Problematik verschärfe.

Wolf und Wildschäden im Fokus

Ein weiteres zentrales Thema war der Wolf, dessen Einfluss auf die Jagdpolitik immer relevanter wird. Herzog forderte in diesem Kontext die Aufnahme des Wolfes ins Jagdrecht, da die EU den Schutzstatus bereits herabgesetzt hat und somit Anpassungen der Jagdgesetze in den europäischen Staaten notwendig sind. Dies wird auch von der Landrätin Indra Baier-Müller unterstützt, die die Relevanz dieses Themas betonte.

Um die Populationen im Griff zu halten, wurde zudem eine Mahnung zur Erfüllung der Abschusszahlen und zum TBC-Monitoring beim Rotwild ausgesprochen. In den letzten drei Monaten wurden 135 Hirsche erlegt, was jedoch nicht ausreicht, um das festgelegte Abschuss-Soll zu erreichen. Bis Ende Januar sollen vor allem weibliche Tiere erlegt werden, um ein Gleichgewicht zu gewährleisten.

Der Beitrag des Schalenwildes zur Biodiversität

Ein spannender Fachvortrag von Burkhard Stöcker thematisierte die Rolle des Schalenwildes in den Ökosystemen. Stöcker argumentierte, dass die Schäden durch Rotwild oft überschätzt werden und dass Wild zur Biodiversität beiträgt. Diese Diskussion schaffte Raum für Überlegungen zur Bedeutung von Wildtieren in der Forstwirtschaft und der notwendigen Balance zwischen naturnahen Lebensräumen und landwirtschaftlichen Interessen.

Zu beachten ist auch die Paarungszeit der Gämse, die von Oktober bis Dezember andauert. Besonders im November findet die Hauptzeit der Paarung statt, was für die Jagd von Bedeutung ist. Mit einer Körperlänge von etwa einem Meter und einem Gewicht von 30 bis 50 Kilogramm hat die Gämse eine wichtige Rolle im Jagdsystem, und das Interesse daran bleibt ungebrochen, wie auch auf Jagd Zwettl dargestellt wird.

Die Hegeschau des Kreisjagdverbands zeigt deutlich, wie wichtig der Austausch und die Diskussion unter Jägern sind, um die Herausforderungen im Jagdwesen effektiv anzupacken. Die Kombination aus traditioneller Jagd und modernem Umdenken ist unerlässlich, um sowohl die Tierwelt als auch die Weidgerechtigkeit zu wahren.