Wohnungsbau-Turbo gefordert: IG BAU will Nürnberger Land stärken!
Die IG BAU fordert am 17.06.2025 eine Neubau-Offensive für bezahlbaren Wohnraum im Nürnberger Land. Wichtige Maßnahmen zur Bekämpfung des Wohnungsnotstands werden diskutiert.

Wohnungsbau-Turbo gefordert: IG BAU will Nürnberger Land stärken!
Die Wohnungssituation im Nürnberger Land spitzt sich zu. Die IG BAU Mittelfranken hat klare Forderungen formuliert, um dem Wohnungsengpass entgegenzuwirken. Vorsitzende Iris Santoro fordert einen „Wohnungsbau-Turbo“, um die zahlreichen Herausforderungen des regionalen Wohnungsmarktes zu meistern. Wie N-land berichtet, stehen insbesondere die Schaffung von Sozialwohnungen und bezahlbarem Wohnraum im Fokus der beständigen Diskussion.
Im vergangenen Jahr wurden im Nürnberger Land bescheidene 500 neue Wohnungen gebaut, von denen 202 in Ein- und Zweifamilienhäusern realisiert wurden. Angesichts der veranschlagten Bauwerkskosten von rund 128 Millionen Euro für 2024 ist die IG BAU davon überzeugt, dass eine Neubau-Offensive dringend notwendig ist. Besonders hervorzuheben ist die Forderung nach mehr seniorengerechtem Wohnen für alltägliche Bedürfnisse, die die Lebensqualität der Einwohner im Nürnberger Land fördern soll.
Politische Rahmenbedingungen und Herausforderungen
Die IG BAU macht auf die drängenden Probleme aufmerksam, die sich aus der gegenwärtigen Wohnungsknappheit ergeben. In Deutschland mangelt es σύμφωνα IG Bau an etwa 550.000 Wohnungen, davon allein 35.000 in der Metropole Berlin. Die Situation wird durch den weiterhin rückläufigen Neubau verschärft, was die Notwendigkeit, die Baukosten um ein Viertel bis zu einem Drittel zu senken, nochmals unterstreicht.
Der demografische Wandel, besonders durch das Ausscheiden der Baby-Boomer, verstärkt den Druck auf den Wohnungsmarkt weiter. Experten fordern ein umfassendes Bau-Konjunkturprogramm, das nicht nur den Neubau unterstützt, sondern auch der Baubranche ein dringend benötigtes Lebenszeichen gibt. Laut aktueller Studien, die in Berlin vorgestellt wurden, muss Deutschland jährlich mindestens 210.000 Sozialwohnungen schaffen, um dem Bedarf gerecht zu werden.
Kostensenkung und Entbürokratisierung als Lösungen
Die IG BAU schlägt Optimierungen im Bausektor vor, um die hohen Kosten zu senken und Verzögerungen im Bauwesen zu vermeiden. Ein zentraler Punkt ist die Forderung nach einem „Gebäude-Typ E“, der einfacheres und effizienteres Bauen ermöglicht. Santoro warnt jedoch vor übertriebenen Anforderungen, etwa beim Lärm- und Klimaschutz, wie dem Einsatz von dreifach verglasten Fenstern, die die Baukosten unnötig in die Höhe treiben. Auch eine Reduzierung der Abstellplätze für Pkw könnte zur Einsparung von Kosten führen.
Eine Lockerung von DIN-Normen und ein abgeleitetes Vorgehen zur Entbürokratisierung sind weitere Schlüsselmaßnahmen, die Santoro im Visier hat. „Es ist möglich, qualitativ hochwertig und günstiger zu bauen“, betont sie mit Nachdruck und fordert damit Politik und Bauwirtschaft zur Zusammenarbeit auf.
Die bundesweite Dimension
Auf nationaler Ebene beleuchten die aktuellen Marktfakten, dass der Wohnungsbau im Jahr 2023 immerhin 57 % des gesamten Bauvolumens ausmachte. Dennoch stiegen die Preise für den Neubau von Wohngebäuden um 3,1 % im Vergleich zum Vorjahresquartal, ein Zeichen dafür, dass die Baustelle nicht nur vor Ort, sondern auch im Bundesmaßstab unter Druck steht. BMWSB hebt hervor, dass die Bundesregierung bereits Maßnahmen ergriffen hat, um diesem Trend entgegenzuwirken und damit den Wohnungsbau zu unterstützen.
Insgesamt sind die Herausforderungen auf dem Wohnungsmarkt verknüpft mit dem steigenden Bedarf an Wohnraum und den drückenden Baukosten. Um dem gesamten Spektrum der vorhandenen Probleme gerecht zu werden, sind sowohl politische als auch bautechnische Innovationen notwendig. Nur durch gezielte Maßnahmen wird es gelingen, die Lebensqualität der Menschen im Nürnberger Land zu sichern und zukunftsfähige Wohnkonzepte zu entwickeln.