Streit um Paviane: Aktivisten kettet sich im Nürnberger Zoo fest!

Streit um Paviane: Aktivisten kettet sich im Nürnberger Zoo fest!
Nürnberg, Deutschland - Im Nürnberger Tiergarten, wo sonst fröhliche Besucher vorbei schlendern, kam es am Sonntagmittag zu einem emotionalen Protest. Sechs Tierschutzaktivisten von der Gruppe „Animal Rebellion“ haben sich an das Gehege der Guinea-Paviane gekettet, um gegen die geplante Tötung von 20 gesunden Affen zu kämpfen. Der Tiergarten plant, die Pavian-Gruppe von aktuell 45 auf 22 Tiere zu reduzieren, um der steigenden Aggression und Verletzungen innerhalb der Gruppe entgegenzuwirken. Diese Maßnahme wird als letzte Lösung ins Auge gefasst, da andere Optionen, wie die Abgabe an andere Zoos, nicht realisiert werden konnten.
Die Aktivisten hielten während des Protests Banner mit eindringlichen Botschaften wie „Lasst die Paviane frei“ und „Tiere töten ist ein Verbrechen“. Sprecherin Emilia Schüler betonte, dass die beabsichtigte Tötung einen Rückschritt für den Tierschutz in Deutschland darstellen würde und einen bedenklichen Präzedenzfall schaffen könnte. „Wir müssen endlich auf die Tiere hören und einen vernünftigen Dialog führen, anstatt Lösungen durch das Töten zu suchen“, so Schüler weiter. Tiergartendirektor Dag Encke hingegen äußerte sein Unverständnis über den Mangel an Gesprächen und forderte einen Dialog zur Klärung der Situation.
Konflikt zwischen Tiergarten und Aktivisten escalitiert
Die Polizei war mit mehreren Kräften vor Ort, um die Protestaktion zu regeln. Den Aktivisten wurde ein Platzverweis erteilt und sie müssen sich wegen Hausfriedensbruchs verantworten. Die Protestierenden beendeten ihre Aktion freiwillig, allerdings unter dem Druck der Polizei, die während des gesamten Geschehens auf die friedliche Durchführung achtete. Dabei bleibt die Entscheidung über das Schicksal der Paviane bis auf Weiteres ungewiss.
Der Nürnberger Tiergarten sieht sich schon seit Jahren mit der Herausforderung konfrontiert, die Pavian-Population zu steuern. Trotz Einsatz von Verhütungsmitteln, die nur für kurze Zeit eine Sterilität unter den Weibchen bewirken konnten, ist es nicht gelungen, das Sozialgefüge der Gruppe stabil zu halten. Encke erläuterte, dass die Haltungsbedingungen trotz mehrfacher Anfragen an andere Zoos immer noch nicht klärbar seien.
„Es ist bedauerlich, dass die Situation so eskaliert ist. Wir versuchen nach wie vor, für die Paviane eine bessere Lösung zu finden“, gab der Direktor zu Protokoll. Es bleibt zu hoffen, dass ein für alle Beteiligten zufriedenstellender Weg gefunden wird, bevor es zu einer finalen Entscheidung kommt.
Die anhaltenden Proteste der Tierschutzaktivisten zeigen, dass der Umgang mit Tieren auch in der Gesellschaft hoch im Kurs steht und dass es einen breiten Raum für Diskussionen über Tierschutz und Tierhaltung gibt.
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Ort | Nürnberg, Deutschland |
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