Paviane in Nürnberg: Abschuss droht – Tierschutzschützer schlagen Alarm!

Der Tiergarten Nürnberg steht vor der Herausforderung, seine Pavianpopulation zu reduzieren, wobei Maßnahmen und Tierschutzbedenken im Fokus sind.
Der Tiergarten Nürnberg steht vor der Herausforderung, seine Pavianpopulation zu reduzieren, wobei Maßnahmen und Tierschutzbedenken im Fokus sind. (Symbolbild/MW)

Paviane in Nürnberg: Abschuss droht – Tierschutzschützer schlagen Alarm!

Nürnberg, Deutschland - Die Situation im Tiergarten Nürnberg spitzt sich zu, denn der Zoo sieht sich mit einem ernsthaften Problem konfrontiert: Die Überpopulation von Guinea-Pavianen. Mit derzeit über 40 Tieren in einem Gehege, das eigentlich nur für 25 ausgelegt ist, ist der Druck auf die Einrichtung gewaltig. Zoodirektor Dag Encke hat wiederholt betont, dass die Haltung der Paviane in ihrer aktuellen Form nicht weiter genehmigungsfähig ist. Seit Jahren versucht der Tiergarten, die Population zu kontrollieren, jedoch bislang ohne nachhaltigen Erfolg. Diverse Maßnahmen, unter anderem die Verabreichung von Verhütungsmitteln an die weiblichen Tiere, wurden ergriffen, doch die Ergebnisse blieben aus. Diese Methode konnte die Sozialstruktur der Gruppe so stark stören, dass sie letztendlich eingestellt wurde, wie BR.de berichtet.

Mittlerweile stehen die Verantwortlichen vor einer schwierigen Entscheidung. Der Zoo hat in der Hoffnung, eine Lösung zu finden, Kontakte zu verschiedenen Einrichtungen in Großbritannien, Österreich und Indien geknüpft. Bisher blieb eine konkrete Einigung jedoch aus. Eine Übernahme konnte bislang nicht zustande kommen, was die Lage zusätzlich kompliziert. Auch die Tierschutzorganisation Pro Wildlife zeigt sich besorgt und plant, rechtliche Schritte einzuleiten, sollte die Entscheidung fallen, die Tiere zu erschießen. Sie beruft sich auf das Tierschutzgesetz, das die Tötung von Wirbeltieren ohne einen vernünftigen Grund verbietet und kritisiert den Zoo für fehlende Planung und zu geringe Gehegegrößen.

Fortschritte und Rückschläge im Populationsmanagement

Im Februar 2024 hat der Tiergarten Nürnberg das Thema „Populationsmanagement bei Pavianen“ öffentlich gemacht und um Übernahmeangebote gebeten. Bisher sind laut tiergarten.nuernberg.de keine konkreten Lösungsmöglichkeiten hervorgegangen. Angeboten wurden Plätze in vier verschiedenen Ländern, doch keines dieser Angebote erfüllt die erforderlichen Haltungsstandards. Der Tiergarten benötigt präzise Informationen über die Größe der Gehege, das Temperaturmanagement und die soziale Kompetenz der Einrichtungen, die Paviane aufnehmen wollen.

  • Deutschland/Großbritannien: Berichte über Angebote des Great Ape Projects oder des Wales Ape and Monkey Sanctuary haben sich als fehlerhaft erwiesen. Oft blieben Anfragen unbeantwortet, und die Berichterstattung über diese Kooperationen trägt zur Unsicherheit bei.
  • Indien: Ein indischer Zoo hat kein konkretes Interesse mehr an den Guinea-Pavianen gezeigt, da grundlegende Informationen fehlen.
  • Slowenien: Hier wurde ein Angebot als ungeeignet für die Tiere eingeführt.
  • Österreich: Ein Tierheim hat bislang keine relevanten Informationen zu Haltungsbedingungen bereitgestellt.

Die Herausforderungen scheinen groß. Der Zoo ist sich bewusst, dass nachhaltige Lösungen im Sinne des Tierschutzes gefunden werden müssen. Dabei wird versucht, ethische und gesetzeskonforme Wege zu gehen. Das Unternehmen gehört zum Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP), das darauf abzielt, Inzucht zu vermeiden und die genetische Gesundheit zu fördern, während gleichzeitig sicherzustellen wird, dass stabile Tierpopulationen erhalten bleiben, wie gerati.de eindrücklich beschreibt.

Auf dem Tisch stehen also gewichtige Entscheide. Eine Lösung könnte in einer Umsiedlung der Tiere liegen, doch die Zeit drängt, und die Verantwortlichen stehen unter Druck, die bestmöglichen Entscheidungen zu treffen – sowohl im Sinne des Tierschutzes als auch zur Gewährleistung des Wohlergehens der Tiere.

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OrtNürnberg, Deutschland
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