Wohlige Sorgen: Schließung des Kreißsaals in Krumbach beunruhigt Eltern

Wohlige Sorgen: Schließung des Kreißsaals in Krumbach beunruhigt Eltern
Krumbach, Deutschland - Die Ankündigung zur endgültigen Schließung des Kreißsaals in Krumbach hat in der Region für reichlich Gesprächsstoff gesorgt. Laut Augsburger Allgemeine fand die letzte Geburt vor Weihnachten statt, und die Nostalgie sowie Besorgnis in der Bevölkerung sind greifbar. Besonders werdende Mütter und Familien sorgen sich um die wohnortnahe Betreuung, die durch die Schließung massiv geschmälert wird.
Leiden unter längeren Anfahrtswegen
Das Ende des Kreißsaals ist für den 31. Dezember 2024 geplant. Dieser Schritt bedeutet für werdende Mütter und ihre Familien oft bis zu 50 Minuten Fahrzeit – eine erhebliche Erschwernis, die für viele zur ernsthaften Herausforderung wird. Seit 2019 kamen in der Kreisklinik Krumbach über 2.170 Kinder zur Welt, und die dortige Geburtshilfe wurde als persönlich, individuell und vor allem als sicher empfunden. Das Kreißsaal-Team bietet nicht nur eine 1:1-Betreuung durch Hebammen, sondern auch verschiedene ergänzende Angebote wie Akupunktur und Homöopathie. Diese dichte Betreuung wird, so die Anwohner, oft als sicherer Hafen in der sensiblen Zeit der Schwangerschaft und des Wochenbetts gesehen.
Wie reagiert die Bevölkerung?
Die Besorgnis über die Schließung hat zahlreiche Bürger dazu bewegt, sich gegen den Verlust des Kreißsaals stark zu machen. Auf der Plattform Change.org ist eine Petition gestartet worden, die Unterstützung für den Kreißsaal fordert. Hier wird nicht nur auf die Verluste für die Gebärenden hingewiesen, sondern auch die Abwanderung engagierter Pflegekräfte angesprochen, die ihre Berufe möglicherweise aufgeben oder umorientieren müssen.
Herausforderungen im gesamten Land
Die in Krumbach beginnende Entwicklung fällt in einen nationalen Trend: Laut Mother Hood e.V. wird bis Ende 2024 mit einer Rekordzahl von bis zu 25 Schließungen von Geburtsstationen in Deutschland gerechnet. Dies führt zu Versorgungsproblemen, die nicht nur die Eltern in Krumbach, sondern viele Schwangere und Gebärende landesweit betreffen. Die anstehende Krankenhausreform zielt auf eine Reduzierung der Stationen ab, was zu weniger Wahlmöglichkeiten und einer Überlastung der verbleibenden Kliniken führt.
Geht es ums Ganze?
Die Situation in Krumbach ist symptomatisch für die Herausforderungen, vor denen die Geburtshilfe steht. Es wird dringend eine Qualitätsoffensive in der Geburtshilfe gefordert, um sicherzustellen, dass die Selbstbestimmung und Rechte der Schwangeren gewahrt bleiben. Engagement in der regionalen Geburtshilfe ist wichtiger denn je, und die Schließung des Kreißsaals in Krumbach könnte weitreichende Folgen für die Zukunft der Versorgungsqualität haben.
Es bleibt abzuwarten, wie sich das Geschehen entwickeln wird und welche Reaktionen von der Bevölkerung und den Verantwortlichen folgen werden. In jedem Fall zeigt sich: Die Menschen in Krumbach haben eine Menge Herzblut in ihre Geburtsstation gesteckt und wollen diesen Teil ihres Lebens nicht einfach aufgeben.
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Ort | Krumbach, Deutschland |
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