Nürnberg 2025: Überlebender erzählt von der Dunkelheit der Geschichte

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Am 9.11.2025 betritt Auschwitz-Überlebender Ernst Michel die Pressetribüne im Nürnberger Justizpalast, während der Prozess gegen NS-Verbrecher fortschreitet.

Am 9.11.2025 betritt Auschwitz-Überlebender Ernst Michel die Pressetribüne im Nürnberger Justizpalast, während der Prozess gegen NS-Verbrecher fortschreitet.
Am 9.11.2025 betritt Auschwitz-Überlebender Ernst Michel die Pressetribüne im Nürnberger Justizpalast, während der Prozess gegen NS-Verbrecher fortschreitet.

Nürnberg 2025: Überlebender erzählt von der Dunkelheit der Geschichte

Am 9. November 2025 betritt Ernst Michel, ein 22-jähriger Überlebender des Konzentrationslagers Auschwitz, die Pressetribüne im Saal 600 des Nürnberger Justizpalastes. Ungefähr zehn Meter von ihm entfernt sitzt Hermann Göring, einer der prominentesten Angeklagten der Nürnberger Prozesse. Die Atmosphäre im Saal ist angespannt, und das historische Gewicht des Augenblicks ist förmlich spürbar. Wie das ARD-Mediathek berichtet, findet dieser Prozess im Rahmen der bedeutenden Nürnberger Prozesse statt, die nach dem Zweiten Weltkrieg gegen die führenden Köpfe des NS-Regimes geführt wurden.

Die Nürnberger Prozesse, die zwischen dem 20. November 1945 und dem 14. April 1949 stattfanden, sind als erste ernsthafte juristische Aufarbeitung von Kriegsverbrechen in die Geschichte eingegangen. Sie fanden im Justizpalast in Nürnberg statt und umfassten insgesamt 13 Prozesse. Der Hauptprozess, bei dem unter anderem Göring, Rudolf Hess und Joachim von Ribbentrop auf der Anklagebank saßen, war der erste vor dem Internationalen Militärgerichtshof. Laut Wikipedia wurde hier versucht, Kriegsverbrecher erstmals juristisch zu belangen.

Eine seltsame Atmosphäre

Ein weiteres bemerkenswertes Ereignis ist der Aufenthalt der polnischen Zeugin Seweryna Smaglewska im Nürnberger Grand-Hotel. Die 29-Jährige ist sichtlich überrascht über den rauschenden Ball, den Richter und Staatsanwälte am Vorabend gefeiert haben. Es scheint fast, als würde die Schwere der Ereignisse, die hier zur Sprache kommen, im Schatten solcher Feierlichkeiten stehen. ARD dokumentiert, wie diese Kontraste den emotionalen Druck für die Zeugen und Überlebenden vergrößern.

Die Besetzung der Inszenierung der Nürnberger Prozesse ist ebenfalls hochkarätig. Jonathan Berlin spielt Ernst Michel, während Katharina Stark als Seweryna Smaglewska zu sehen ist. Hermann Göring wird von Francis Fulton-Smith verkörpert. Die Regie liegt in den Händen von Carsten Gutschmidt und das Drehbuch stammt von Dirk Eisfeld.

Hintergrund und Bedeutung

Die Nürnberger Prozesse gelten als Meilenstein in der Entwicklung des modernen Völkerrechts. Sie codifizierten Verbrechen gegen den Frieden und Kriegsverbrechen zum ersten Mal. Die Kritik an den Prozessen, wie die Vorwürfe der Siegerjustiz und milden Strafen, sind bis heute nicht verstummt und werden oft diskutiert. Dennoch führte die Nürnberger Rechtsprechung zu wichtigen international anerkannten Prinzipien, etwa dass auch Staatsoberhäupter für ihre Verbrechen verantwortlich sind.

Die gesamte Aufarbeitung dieser Prozesse verdeutlicht, wie bedeutend die These von der „sauberen Wehrmacht“ ist, die von Verteidigern und ehemaligen Militärs propagiert wurde. Die Wirkungen dieser frühen Gerichtsverfahren sind bis heute spürbar, und die Nürnberger Prinzipien erweisen sich als Grundlage für zukünftige internationale Strafgerichte und deren Bemühungen um Gerechtigkeit. Der Wikipedia-Artikel beleuchtet die tiefen Einschnitte, die diese Prozesse in die juristische Landschaft hinterlassen haben.

Insgesamt bleibt festzustellen, dass die Nürnberger Prozesse ein bedeutender Schritt in der rechtlichen Aufarbeitung von Kriegsverbrechen darstellen und Generationen nach uns an das Unrecht und die Schrecken des Krieges erinnern.