Zugunglück in Garmisch: Interner Bericht deckt schwerwiegende Fehler auf!
Zugunglück in Garmisch-Partenkirchen am 3. Juni 2022: Vermeidbare Ursachen, fünf Tote, und bevorstehender Prozess gegen Bahnmitarbeiter.

Zugunglück in Garmisch: Interner Bericht deckt schwerwiegende Fehler auf!
Im malerischen Garmisch-Partenkirchen jährt sich ein tragisches Ereignis: Am 3. Juni 2022 entgleiste ein Regionalzug und führte zu einem der schwersten Zugunglücke in der Region. Fünf Menschen verloren ihr Leben, 78 weitere wurden verletzt, davon 16 schwer. Die Hintergründe dieses Unglücks sind nun durch einen internen Bericht der Deutschen Bahn ans Licht gekommen, der besagt, dass das Unglück vermeidbar gewesen wäre. Laut Focus sind die betrieblichen Mitarbeiter und die damaligen Vorstandsmitglieder der Tochtergesellschaft DB Netz verantwortlich für das Desaster. Es ist also ein klassisches Beispiel dafür, wie wichtig präventive Maßnahmen im Bahnverkehr sind.
Ein zentraler Aspekt des Berichts ist die Entdeckung von schadhaften Betonschwellen, die aufgrund chemischer Reaktionen nicht mehr tragfähig waren. „Leider wurde die erste Warnung eines Streckeninspekteurs am 17. Mai 2022 bezüglich 36 defekter Schwellen nicht adäquat behandelt“, so die Analyse. Diese Nachlässigkeit führte dazu, dass die Bahn nicht rechtzeitig reagierte und der Tragfähigkeit der Strecke nicht ausreichend Beachtung geschenkt wurde. Die Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung (BEU) bestätigte, dass die maroden Schwellen die Hauptursache für das Unglück waren, und eine Meldung eines Lokführers über Probleme an der Unfallstelle nicht an die zuständigen Stellen weitergegeben wurde.
Folgen des Unglücks und laufende Prozesse
Die Deutsche Bahn hat inzwischen umfangreiche Maßnahmen zur Verhinderung ähnlicher Unglücke eingeleitet. Dazu gehört ein Austauschprogramm für zwei Millionen Betonschwellen und Schulungs- und Sensibilisierungsmaßnahmen für das Personal. „Für die Familie der Opfer gibt es keine Entschädigung für den Verlust. Aber wir tragen Verantwortung, und das haben wir erkannt“, erklärte Philipp Nagl, der Vorstandsvorsitzende von DB InfraGO. Die DB Netz existiert mittlerweile nicht mehr und wurde durch DB InfraGO ersetzt, die nun die gesamte Infrastruktur verwaltet.
Im Oktober 2023 beginnen gerichtliche Verfahren gegen zwei Bahnmitarbeiter, die wegen fahrlässiger Tötung und Körperverletzung angeklagt sind. Das Urteil wird für Februar 2024 erwartet. Zuvor waren ursprünglich drei Mitarbeiter angeklagt, jedoch wurde in einem Fall das Verfahren eingestellt.
Langfristige Maßnahmen zur Sicherheit
Die Deutschen Bahnen haben nicht nur in die Instandhaltung der Infrastruktur investiert, sondern auch dafür gesorgt, dass ähnliche Risiken in Zukunft minimiert werden. Bis heute wurden im Rahmen des Schwellenaustauschprogramms rund zwei Millionen risikobehaftete Schwellen ersetzt. Zudem sind weitere Infrastrukturbereiche in Prüfung, um ähnliche Mängel frühzeitig zu identifizieren und zu beheben. „Wir haben ein gutes Händchen für die Sicherheit unserer Fahrgäste, und das ist unser oberstes Ziel“, betont Nagl und kündigte an, dass die Bahn auch in Zukunft für mehr Transparenz und Sicherheit sorgen wird.
Es bleibt zu hoffen, dass die Lehren aus dieser tragischen Geschichte nicht nur in Garmisch-Partenkirchen, sondern bundesweit ernstgenommen werden und dass die Sicherheit im Bahnverkehr fortwährend verbessert wird. Wie Tagesschau berichtet, gibt es zwar klare Zeichen der Besserung, jedoch ist die Erinnerung an die traurigen Ereignisse von 2022 nicht vergessen und sollte uns daran erinnern, wie wichtig sorgfältige Kontrollen und amtliche Strukturen sind.