Margret Hölle: Mit Mei Sprouch erwacht die Oberpfalz wieder!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

Margret Hölle, Oberpfälzer Lyrikerin aus Neumarkt, feiert posthum mit „Mei Sprouch“ ihr literarisches Erbe.

Margret Hölle, Oberpfälzer Lyrikerin aus Neumarkt, feiert posthum mit „Mei Sprouch“ ihr literarisches Erbe.
Margret Hölle, Oberpfälzer Lyrikerin aus Neumarkt, feiert posthum mit „Mei Sprouch“ ihr literarisches Erbe.

Margret Hölle: Mit Mei Sprouch erwacht die Oberpfalz wieder!

Die Oberpfalz hat eine wahre Poetess verloren: Margret Hölle, eine bedeutende Lyrikerin der Mundart, starb 2023 im Alter von 96 Jahren. Ihr literarisches Erbe lebt jedoch weiter, insbesondere mit dem neu erschienenen Gedichtband „Mei Sprouch“, der im Lichtung Verlag veröffentlicht wurde. Der Band feiert Hölles reiche Schaffenszeit, die über mehr als fünf Jahrzehnten geprägt war.

„Mei Sprouch“ umfasst 120 Seiten voller Gedichte, die in der regionalen Oberpfälzer Mundart verfasst sind. Hölles Werk behandelt Themen wie Kindheit, Herkunft, Menschsein und Vergänglichkeit, und zeichnet sich durch eine schlichte, archaische Sprache aus, tief verwurzelt in ihrem Heimatdialekt. Diese Gedichte sind nicht nur Zeugnisse ihrer persönlichen Erfahrungen, sondern spiegeln auch die kulturelle Identität der Oberpfalz wider. Hubert Ettl, ihr früherer Verleger, steuerte die Auswahl der Texte für den Sammelband bei und schrieb ein Nachwort, das einen Einblick in Hölles Leben und Wirken bietet.

Ein Portrait in Versen

Margret Hölle wurde 1927 in Neumarkt geboren und wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf. Trotz dieser Umstände entwickelte sie einen tiefen Respekt vor dem Leben, ohne Verbitterung oder übermäßige Romantik. Als jüngstes Mitglied einer großen Familie erlebte sie die Herausforderungen ihrer Zeit, was sich auch in ihren Gedichten niederschlug. In der Zeit von 1976 an, mit der Veröffentlichung ihres ersten Gedichtbands „A weng wos is aa vüi“, eroberte sie die literarische Szene und erlangte rasch Anerkennung.

Bevor Hölle als Lyrikerin die Bühne betrat, arbeitete sie zunächst als Schauspielerin und später als Sprecherin beim Bayerischen Rundfunk in München. Ihre Reise durch die Welt der Worte führte sie nicht nur in die Höhen der bayerischen Lyrik, sondern auch in die europäische Literaturszene. Während ihrer Reisen verfasste sie auch Gedichte auf Hochdeutsch. Ihr unverwechselbarer Stil bleibt unvergessen.

Ein Denkmal in der bayerischen Lyrik

Mit „Mei Sprouch“ hat der Lichtung Verlag ein Denkmal für Margret Hölle gesetzt. Einer der besonderen Aspekte des Bandes sind die Audioaufnahmen, die über einen QR-Code zugänglich sind und Hölle als Sprecherin zeigen. Dies gibt den Lesenden die Möglichkeit, ihre Gedichte in der Originalstimme zu hören, was das Erlebnis noch bereichernder macht.

Trotz ihrer Verdienste bleibt der Lyrikmarkt herausfordernd. Hohe Auflagen und Gewinne sind in diesem Genre nicht zu erwarten. Es bleibt zu hoffen, dass Hölles Einfluss auf die Mundartdichtung auch in der Zukunft nachhallt, auch wenn derzeit in der Oberpfalz keine Nachfolger in Sicht sind. Die Mundartdichtung könnte mit ihrem Ableben verstummt sein.

Leider wird der Wert solcher Werke oft erst im Rückblick erkannt. Hölle gewann zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Friedrich-Baur-Preis für Literatur im Jahr 1996 und den Bayerischen Poetentaler 2003, was ihren besonderen Platz in der bayerischen Literaturszene unterstreicht. Sie hinterlässt nicht nur ein Erbe an Gedichten, sondern auch an Inspiration, die kommende Generationen von Lyrikern ermutigen könnte.

Für alle, die mehr über Margret Hölle und ihr wirksames Schaffen erfahren möchten, bietet der Band „Mei Sprouch“ wertvolle Einblicke und ein Stück bayerische Kultur, die trotz aller Herausforderungen lebendig bleibt. Besuchen Sie Süddeutsche Zeitung oder den Lichtung Verlag für weitere Informationen und um einen Teil dieses literarischen Erbes zu erwerben.

Quellen: