Mountainbiker in Miesbach: Droht ein Verbot für schmale Wege?
Im Landkreis Miesbach wird Mountainbiken auf Wegen unter 1,5 Metern Breite verboten. Die DIMB wehrt sich.

Mountainbiker in Miesbach: Droht ein Verbot für schmale Wege?
Im Landkreis Miesbach steht das Mountainbiken vor einer gravierenden Herausforderung. Eine geplante Regelung sieht vor, dass Wege mit einer Breite von unter 1,5 Metern für Mountainbiker gesperrt werden. Laut der Deutschen Initiative Mountainbike (DIMB) gibt es heftigen Widerstand gegen dieses Vorhaben, da die Regelung womöglich juristisch nicht haltbar ist. So wird berichtet, dass sie vom Bayerischen Umweltministerium als möglicherweise verfassungswidrig angesehen wird, was die Situation zusätzlich verkompliziert. Die DIMB überlegt deshalb, rechtliche Schritte einzuleiten, um den Nationalpark und die Interessen der Mountainbiker zu schützen. Zudem wurde in der letzten Sitzung des Umweltausschusses an der bereits umstrittenen 1,5-Meter-Regel festgehalten, was bei der Mountainbike-Community auf wenig Verständnis stößt.
Die geplante Neuausweisung der Landschaftsschutzgebiete hat in der Szene bereits für Protest gesorgt. Ausnahmen für 35 bereits kommunizierte Strecken wurden zurückgezogen, da ihre rechtliche Grundlage nicht standhaltbar war. Im Zuge dieser Diskussionen plant das Landratsamt, neue offizielle Trails auszuweisen, um die Interessen verschiedener Gruppen zu berücksichtigen. Bei der ersten Auslegungsrunde gab es rund 860 Einwendungen, von denen etwa 300 von Mountainbikern stammten, die sich um ihre Freizeitmöglichkeiten sorgen.
Die Forderungen der DIMB
Die DIMB setzt sich dafür ein, die landesweite Regelung des bayerischen Naturschutzgesetzes beizubehalten. Sie argumentieren, dass pauschale Sperrungen nicht nur negative Auswirkungen auf die Erholung der Einsatzgruppen, sondern auch auf die lokale Wirtschaft haben könnten. Dies könnte die Attraktivität der Region für Freizeitaktivitäten und Touristen nachhaltig beeinträchtigen.
Parallel zur Diskussion in Bayern gab es kürzlich ein Fachseminar in Nordrhein-Westfalen, bei dem die DIMB als Referent auftrat. Dort wurden verschiedene Aspekte des Mountainbikens behandelt, von den rechtlichen Grundlagen bis hin zu nachhaltigen Projekten. Heiko Mittelstädt, ein Mitglied der DIMB-Fachberatung, stellte die Arbeit der Initiative vor und diskutierte deren Bemühungen um verbesserte Rahmenbedingungen für Mountainbiker. Solche Veranstaltungen sind wichtig, um das Thema Mountainbiken im gesellschaftlichen Diskurs zu verankern und auf die Herausforderungen aufmerksam zu machen.
Bürokratie und ihre Folgen
Die Diskussion um Mountainbike-Regelungen ist nicht nur lokal ein Thema. Eine Autorin, die sich seit Jahren mit Naturschutzrecht beschäftigt, wagt einen Blick auf die Bürokratie und die sich verändernden Genehmigungsverfahren. In ihrem Artikel hebt sie hervor, dass sich die Anforderungen an Genehmigungen in den letzten 15 Jahren verschärft haben, wodurch längere Bearbeitungszeiten und höhere Kosten entstehen. Im Rems-Murr-Kreis wurden über 60 Singletrails mit einer Breite von unter 2 Metern genehmigt, jedoch scheiterte ein Leuchtturm-Projekt an neuen, bürokratischen Anforderungen.
Die Autorin kritisiert zudem das starre 2-Meter-Regelsystem im Landeswaldgesetz Baden-Württemberg als Hauptursache für die Probleme in der Genehmigungspraxis. Diese Situation ist nicht nur auf Bayern begrenzt, sondern zieht sich wie ein roter Faden durch die Mountainbike-Szene in Deutschland.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Mountainbike-Gemeinde vor großen Herausforderungen steht, sowohl durch die aktuelle Gesetzgebung als auch durch bürokratische Hürden. Die DIMB und ihre Unterstützer setzen sich vehement für die Interessen ihrer Mitglieder und einen fairen Umgang mit der Natur ein.