Wohngipfel in Fürstenfeldbruck: Zukunftsstrategien fürs Bauen!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

In Fürstenfeldbruck diskutieren Politiker über Wohnungsnot und innovative Bauprojekte, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.

In Fürstenfeldbruck diskutieren Politiker über Wohnungsnot und innovative Bauprojekte, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.
In Fürstenfeldbruck diskutieren Politiker über Wohnungsnot und innovative Bauprojekte, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.

Wohngipfel in Fürstenfeldbruck: Zukunftsstrategien fürs Bauen!

In Puchheim tut sich etwas in der Baupolitik. Bei der Regionalen Wohnungsbaukonferenz in Fürstenfeldbruck wurde kürzlich die Wohnungsnot in der Münchner Region thematisiert. Oberbürgermeister Christian Götz, Landrat Thomas Karmasin sowie der Bauminister Christian Bernreiter und Dieter Reiter diskutierten darüber, dass die Wohnungsnot nicht von selbst abklingen wird. Künstlich gedeckelte Mieten und Baulandpreise bieten keine langfristige Lösung, und schließlich muss ein Bündel an Maßnahmen her, das sowohl geförderten als auch frei finanzierten Wohnungsbau umfasst.

Besonders im Fokus der Gespräche standen innovative Bauprojekte, wie das Eldorado in Puchheim-Ort. Hierbei handelt es sich um vier zweigeschossige Häuser, die zukunftsfähiges Bauen repräsentieren. Diese Beispiele sollen nicht nur funktional, sondern auch sozial verträglich sein: Zwei der Häuser sind regulär vermietet, während die anderen für obdachlose Menschen und Geflüchtete aus der Ukraine gedacht sind.

Ideen zur Lösung der Wohnungsnot

Ein einheitliches Ziel verband die Konferenzteilnehmer: Bezahlbarer Wohnraum für möglichst viele Menschen. Die Mieten in der Region nehmen oft einen Großteil des Einkommens der Mittelschicht ein – in vielen Fällen sind es 50 bis 60 Prozent. Dies führt zu einem Druck, der nur mit flexiblen Baukonzepten gemildert werden kann. Ein wegweisender Ansatz sind kleinere Wohnungsgrößen und serielle Bauweisen, die schneller und kostengünstiger realisiert werden können.

Ein Beispiel für diesen innovativen Ansatz sind die vier Holzhäuser in Puchheim, die innerhalb von nur neun Monaten im Modulbauverfahren errichtet wurden. Dabei wurde auf Tiefgaragen, Aufzüge und Keller verzichtet, trotzdem sind die Wohnungen mit modernen Annehmlichkeiten wie Wärmepumpen und Photovoltaikanlagen ausgestattet. Die Quadratmetermiete in den frei finanzierten Wohnungen beträgt 13 Euro – ein Schritt in die richtige Richtung, um wohnliche Entlastung zu schaffen.

Bundesweiter Bau-Turbo und Genossenschaften

Ein neuer „Bau-Turbo“, der am 30. Oktober bundesweit in Kraft trat, ermöglicht es, auf Bebauungspläne für Neubauten, Erweiterungen oder Aufstockungen zu verzichten. So könnten viele Projekte schneller umgesetzt werden. Dieter Reiter warnte jedoch davor, dass der Anspruch, allen Menschen den höchsten Wohnstandard zu garantieren, unrealistisch sei. Es müssen pragmatische Lösungen gefunden werden, um die Herausforderungen zu meistern.

Hinzu kommt, dass der Freistaat Bayern im Doppelhaushalt 3,6 Milliarden Euro für geförderten Wohnungsbau reserviert hat – eine Summe, die Experten jedoch als nicht ausreichend empfinden. Besonders in den Augen von Bauträgern und Wohnungsbaugenossenschaften, die kostensparende Alternativen anbieten. Ein leuchtendes Beispiel it das Mehrgenerationen-Projekt Wohngut Olching mit 31 Wohnungen. Genossenschaften sind in der Lage, Arbeiten pauschal zu vergeben und müssen keine Gewinne erzielen, was letztlich zum Vorteil der Mieter ist.

Die Forderung an privatwirtschaftliche Unternehmen, mehr Werkswohnungen für ihre Mitarbeiter zu schaffen, zeigt den zusätzlichen Druck auf die Akteure im Wohnungsbau. Um die vielfältigen Herausforderungen zu meistern, ist ein schnelles Umdenken gefordert. Der Wunsch nach mehr bezahlbarem Wohnraum steht im Raum – und jetzt sind die Verantwortlichen gefragt, dieses Anliegen tatkräftig anzugehen.