Mühldorf am Inn: Finanzielle Wende? Überschuss überrascht die Bürger!

Mühldorf am Inn: Finanzielle Wende? Überschuss überrascht die Bürger!
Am 14. Juli fand eine entscheidende Sitzung des Kreis- und Finanzausschusses im Landkreis Mühldorf am Inn statt, bei der die finanzielle Situation des Landkreises ausführlich erörtert wurde. Kämmerer Markus Heiml präsentierte den Jahresabschluss für 2024 und den Halbjahresbericht 2025, die beachtliche Ergebnisse zeigten. Laut Innsalzach24 wurde ein Überschuss von rund 3,6 Millionen Euro erzielt, was eine positive Abweichung von dem zuvor geplanten Fehlbetrag von 3,1 Millionen Euro darstellt.
Landrat Max Heimerl betonte jedoch, dass dieser Überschuss durch Einmaleffekte zustande kam, die auf lange Sicht nicht tragfähig sind. Zu den Faktoren, die zu diesem positiven Ergebnis beigetragen haben, zählen unter anderem eine Verlagerung von Abbruchkosten und Mehreinnahmen aus überörtlicher Rechnungsprüfung, die wesentlich zur Stabilisierung der Haushaltslage beitrugen. Im Jahr 2024 erwartet man eine Verbesserung der finanziellen Lage, allerdings warnt Heimerl, dass die Einsparungen der Vergangenheit nicht dauerhaft aufrechterhalten werden können. Ein besonderes Augenmerk wurde auf die ansteigenden Kosten im Sozialbereich gelegt, die 2025 voraussichtlich bereits bei knapp 28 Millionen Euro liegen werden.
Haushaltsentwurf für 2024
Bei der Vorstellung des Haushaltsentwurfs für 2024 unter dem Motto „Sparen, stabilisieren, strategisch investieren“ gab der Landrat im Rahmen von Blick-Punkt bekannt, dass das Gesamtvolumen bei 205 Millionen Euro liegt. Der Landkreis spürt die finanziellen Druckverhältnisse zunehmend, bedingt durch steigende Energiepreise sowie wachsende Personalkosten durch Tarifsteigerungen und höhere Sozialausgaben, insbesondere in der Kinder- und Jugendhilfe. Um die finanzielle Stabilität zu gewährleisten, ist eine Erhöhung der Kreisumlage um 1,3 Prozentpunkte auf 55,3 Prozent notwendig.
Auch die Investitionen wurden konkret geplant: Rund 24 Millionen Euro sind für wichtige Zukunftsprojekte vorgesehen, darunter die Erweiterungen von Gymnasien und der Neubau eines sonderpädagogischen Förderzentrums. Trotz der dringenden Investitionsthemen sind die notwendigen Einsparungen nicht zu ignorieren. Es müssen beispielsweise Unterhaltsmaßnahmen im Tiefbau reduziert sowie einige Stellen im Landratsamt später nachbesetzt werden, um die Personalkosten zu senken.
Schuldenstand und Ausblick
Die aktuellen Schulden betragen laut Einschätzungen des Landratsamtes etwa 55 Millionen Euro. Der Anstieg des Schuldenstandes ist für 2024 auf insgesamt rund 66 Millionen Euro prognostiziert, was auch die Altschulden des Innklinikums mit einbezieht. Heimerl erklärte zudem, dass die rückläufigen Defizite des Innklinikums, die sich auf 14,3 Millionen Euro belaufen, eine positive Entwicklung darstellen. Dennoch muss der Landkreis weiterhin darauf achten, dass die sozialen Ausgaben nicht aus dem Ruder laufen und die finanzielle Handlungsfähigkeit erhalten bleibt.
Die gute Nachricht ist, dass die Finanzverwaltung positive Entwicklungen bei den Personal- und Sachaufwendungen sieht, was eventuell zu einem geringeren Fehlbetrag führen könnte. Dennoch bleibt der Landkreis gefordert, in Anbetracht der steigenden Herausforderungen einen soliden und zukunftsfähigen Finanzhaushalt aufzustellen.