Kunst für alle: Freisinger Diözesanmuseum jetzt barrierefrei erleben!

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In Freising bietet die Kunsthistorikerin Christina Metz telefonische Führungen zu James Turrells Lichtinstallation im Diözesanmuseum an.

In Freising bietet die Kunsthistorikerin Christina Metz telefonische Führungen zu James Turrells Lichtinstallation im Diözesanmuseum an.
In Freising bietet die Kunsthistorikerin Christina Metz telefonische Führungen zu James Turrells Lichtinstallation im Diözesanmuseum an.

Kunst für alle: Freisinger Diözesanmuseum jetzt barrierefrei erleben!

In Freising wird Kultur jetzt noch greifbarer – insbesondere für Menschen mit Behinderungen. Eine beeindruckende telefonische Museumsführung, initiiert durch das Projekt „Bei Anruf Kultur“, hat kürzlich große Aufmerksamkeit erregt. Die Stadtführerin und Kunsthistorikerin Christina Metz leitete eine derartige Führung, wo sie den Zuhörern die faszinierenden Lichtinstallationen des renommierten Künstlers James Turrell näherbrachte. Wie Süddeutsche berichtet, war eine sehbehinderte Frau einer der Teilnehmer, die sich telefonisch nach der einzigartigen Kunstinstallation in der Hauskapelle des ehemaligen Freisinger Knabenseminars erkundigte.

Christina Metz hat talentiert die Besonderheiten der Lichtinstallation erklärt, die die Grenze zwischen Licht, Farbe und Raum auf aufregende Weise auflöst. Ihr Wissen und ihre Erfahrung als Kunstvermittlerin kamen den Teilnehmern zugute, als sie den Domberg und das Diözesanmuseum, ein neoklassizistisches Gebäude aus dem Jahr 1870, beschreibt. 25 Menschen aus verschiedenen Städten, darunter Berlin, Kiel und Köln, haben sich für die Führung angemeldet – ein klarer Beweis für die Beliebtheit dieser Initiative.

Kunst und Inklusion

Die Lichtinstallation von James Turrell, unter dem Titel „A CHAPEL FOR LUKE and his scribe Lucius the Cyrene“, bezieht sich zudem auf das bedeutende byzantinische Lukasbild im Diözesanmuseum. Dieses Bild stellt die Jungfrau Maria dar und soll laut Überlieferung von heiligem Lukas selbst gemalt worden sein. Architektonisch sind beide Werke auf derselben Blickachse angeordnet. Turrells Installation verlängert seine Ganzfeld-Serie und vermittelt den Besuchern einen Zustand, in dem die Grenzen von Raum und Zeit verschwinden – eine Erfahrung, die Besucher in meditative Situationen führt, denn hier kann der Mensch die Grenzen des Raums nicht mehr wahrnehmen, wie das Diözesanmuseum Freising hervorhebt.

Inklusion in der Kunst ist ein zentrales Anliegen, das von vielen Institutionen aufgegriffen wird. Doris Rothauer, Autorin und Herausgeberin des MuseumsGuide inklusiv, betont, dass der Zugang zu Kunst und Kultur für alle Menschen gewährleistet sein sollte, ohne Ausschluss. In ihrer Sichtweise sind Kunst und Kultur elementare Bausteine für soziale Entwicklung und menschliche Erfahrung. Nach der Erklärung der Menschenrechte aus dem Jahr 1948 haben auch Menschen mit Behinderungen das Recht auf kulturelle Teilhabe, was durch Barrierefreiheit und Inklusion sichergestellt werden muss.

Die Initiative „Bei Anruf Kultur“ steht für eine niederschwellige, barrierefreie Kulturvermittlung. Mit über 100 teilnehmenden Häusern in ganz Deutschland, die sich aktiv für die kulturelle Teilhabe einsetzen, wird der Zugang zu Kunst für Menschen mit Einschränkungen massiv verbessert. Christina Metz plant bereits die nächste telefonische Führung am 20. Dezember, in der sie über eine Sonderausstellung zur italienischen Renaissance sprechen möchte.

Solche Projekte sorgen nicht nur für ein gutes Gefühl im Hinblick auf das kulturelle Angebot in Freising, sondern auch im ganzen Land – eine ganzheitliche Sichtweise, die darauf abzielt, dass niemand ausgeschlossen wird. Wenn Kunst und Kultur sich wirklich an alle Menschen richten soll, dann ist jeder Schritt in Richtung Inklusion ein Schritt in die richtige Richtung.