Freising lehnt Rückführungsterminal am Münchner Flughafen ab!

Freising lehnt Rückführungsterminal am Münchner Flughafen ab!
Freising, Deutschland - In Freising sorgt der geplante Bau eines Rückführungsterminals am Münchner Flughafen für hitzige Debatten. Die Sorgen um Natur- und Umweltschutz sind groß. Der Bau- und Planungsausschuss der Stadt hat sich klar gegen das Projekt ausgesprochen. Laut BR wurde der Antrag zum Bau des Terminals bereits Anfang Juni 2025 von der Flughafen München GmbH gestellt. Diese Einrichtung soll für die Unterbringung von geflüchteten Personen dienen, deren Asylantrag abgelehnt wurde, sowie für Asylverfahren im Luftweg.
Der Flughafen sieht fünf mögliche Standorte vor, einer davon wäre im Hoheitsgebiet von Freising, wo die Stadt jedoch Bedenken anmeldet. Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher betont, dass es gleichwertige Alternativen gebe und erhebt Naturschutzbedenken. Zudem empfiehlt die Stadt, das Terminal innerhalb des bestehenden Flughafenareals, in unmittelbarer Nähe zum Bayerischen Landesamt für Asyl und Rückführung, zu platzieren.
Praktische Aspekte der Lagerung
Die geplante neue Rückführungseinrichtung soll täglich für bis zu 100 Personen ausgelegt sein. Ein Vergleich zeigt, dass im Jahr 2024 im Durchschnitt nur neun Personen pro Tag in Abschiebehaft am Flughafen München waren, was die Notwendigkeit eines derart großen Terminals in Frage stellt. Laut Angaben des bayerischen Innenministeriums lebten Ende Mai 2025 etwa 24.700 ausreisepflichtige Personen in Bayern, während die Gesamtzahl in Deutschland bei etwa 260.000 lag. Merkur weist darauf hin, dass die Situation am Münchner Flughafen im Vergleich zu anderen Standorten, wie Leipzig, wo kürzlich ein Abschiebeflug mit 43 Flüchtlingen stattfand, noch vergleichsweise unauffällig ist.
Die Ausschreibung für das Terminal legt zudem fest, dass die Rückführungen zentralisiert und effizienter abgewickelt werden müssen. Dafür ist es auch notwendig, dass ein Teil des Gebäudes im Sicherheitsbereich gelegen ist. Pro Tag werden bis zu 100 Fahrzeuge mit Mitarbeitern und abzuschiebenden Personen am neuen Terminal erwartet.
Öffentliche Beteiligung und Entscheidung
Ein weiteres Anliegen der Stadt Freising ist, dass es zu einer größeren öffentlichen Beteiligung kommen muss, sollte das Terminal tatsächlich auf ihrem Stadtgebiet errichtet werden. Die Entscheidung über die endgültige Erweiterung des Flughafenareals liegt jedoch bei der Regierung von Oberbayern.
Der Bau des Rückführungsterminals soll im Juni 2026 beginnen und spätestens bis Ende 2027 abgeschlossen sein. Aktuell steht die bestehende kombinierte Transit- und Abschiebeeinrichtung (kTA) am Münchner Flughafen, die 2022 eröffnet wurde, für maximal 29 Personen bereit. Hier sollten straffällige oder abgelehnte Asylbewerber untergebracht werden, die derzeit noch auf dem Flughafen in Gruppe untergebracht werden.
Die Diskussion um das neue Rückführungsterminal zeigt bereits jetzt, dass die Zusammenarbeit zwischen Flughafen, Stadt und dem Freisinger Helfer-Kreis für Flüchtlinge nicht einfach sein wird. Die Skepsis ist hoch, und es bleibt abzuwarten, wie sich die Pläne weiterentwickeln werden und ob alle Bedenken ernsthaft in die Entscheidungsfindung einfließen werden.
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Ort | Freising, Deutschland |
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