Leitstelle Erding: Erweiterung vertagt – Landräte fordern Klarheit!
Diskussion über die Erweiterung der Integrierten Leitstelle in Erding wird fortgesetzt; Kosten und Standortoptionen stehen im Fokus.

Leitstelle Erding: Erweiterung vertagt – Landräte fordern Klarheit!
In der letzten Sitzung des Zweckverbands für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Erding (ZRF) stand die lang erwartete Erweiterung der Integrierten Leitstelle (ILS) in Erding erneut im Mittelpunkt der Diskussion. Die Entscheidung über den Erweiterungsbau wurde jedoch vertagt, wie die Merkur berichtet. Die Landräte Helmut Petz aus Freising und Robert Niedergesäß aus Ebersberg äußerten sich unzufrieden mit der aktuellen Kostenberechnung von 23,25 Millionen Euro, die aufgrund eines Anbieterwechsels über den ursprünglich genannten 22,9 Millionen Euro liegt.
Petz schlug vor, alternative Standorte zu prüfen, darunter das Gelände am Kammermiller Hof in der Nähe des Münchner Flughafens. Ein Vorschlag, der jedoch auf Bedenken stieß, da die Flughafen München GmbH (FMG) nicht gewillt ist, das Areal zu verkaufen. Niedergesäß betonte zudem, dass er das Einverständnis seines Kreistags benötige, um der höheren Umbausumme zustimmen zu können. Die Diskussion um die ILS-Erweiterung zieht sich bereits seit 2021 hin, unterstützt von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann, der sich damals klar für den Standort Erding aussprach.
Kapazitätsgrenzen erreicht
Die Notwendigkeit für die Erweiterung der ILS ist unbestritten. Hubert Maier, der Leiter der Leitstelle, macht deutlich, dass der akute Platzmangel es erfordert, die Anzahl der Einsatz-Leittische von derzeit sechs auf neun zu erhöhen, um die rund 200 täglichen Einsätze erfolgreich zu managen. Die ILS hat ihre Kapazitätsgrenzen erreicht, was zu einer Entscheidung für einen Umbau in Richtung Polizeidienststelle führte. Der Grunderwerb für einen Teil der Baufläche ist bereits erfolgt, und die Baugenehmigungsunterlagen wurden im Februar 2023 eingereicht, wie die Süddeutsche berichtet.
Die Komplettierung der neuen Leitstelle mit Umbau wird für Anfang bis Mitte 2028 angestrebt. Dabei wird ein Anbau geplant, der die Nutzfläche auf das Zweieinhalbfache des aktuellen Bestands erweitern soll. Der gesamte Zuständigkeitsbereich umfasst die Landkreise Erding, Freising und Ebersberg, die zusammen rund 2221 Quadratkilometer abdecken. Jährlich gehen etwa 160.000 Notrufe bei der Leitstelle ein, was durchschnittlich 440 Notrufen pro Tag entspricht.
Künstliche Intelligenz im Einsatz
Interessant ist auch der geplante Einsatz von Künstlicher Intelligenz zur Bearbeitung von mehrsprachigen Notfällen. Dies könnte eine wertvolle Unterstützung für die Disponenten bieten, um in kritischen Situationen schneller und effektiver agieren zu können. Maier warnt jedoch, dass eine Verzögerung bei der Genehmigung der Erweiterung die Zertifizierung der ILS gefährden könnte. Ein weiteres Treffen zur Klärung der offenen Fragen soll bis zum 19. Dezember stattfinden.
Die Notwendigkeit der ILS-Erweiterung wird von allen Beteiligten klar erkannt. Die Zeit drängt, und die Entscheidungsträger sind gefordert, schnellstens Lösungen zu finden, um die Leistungsfähigkeit der Rettungsdienste in der Region auch künftig zu sichern.