Kirchen-Vollversammlung in Deggendorf: Flucht und Migration im Fokus!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

Die Vollversammlung des Landeskomitees der Katholiken in Bayern in Deggendorf thematisierte Flucht, Migration und gesellschaftliche Verantwortung.

Die Vollversammlung des Landeskomitees der Katholiken in Bayern in Deggendorf thematisierte Flucht, Migration und gesellschaftliche Verantwortung.
Die Vollversammlung des Landeskomitees der Katholiken in Bayern in Deggendorf thematisierte Flucht, Migration und gesellschaftliche Verantwortung.

Kirchen-Vollversammlung in Deggendorf: Flucht und Migration im Fokus!

Die Vollversammlung des Landeskomitees der Katholiken in Bayern traf sich am 14. und 15. November 2025 im Bistum Regensburg und brachte Vertreter aus allen bayerischen Diözesen zusammen. Diskutiert wurden nicht nur kirchliche, sondern auch gesellschaftliche Entwicklungen, mit einem besonderen Fokus auf die Themen Flucht und Migration. Christian Gärtner, der Vorsitzende des Landeskomitees, nutzte die Gelegenheit, um zur politischen Verantwortung aufzurufen, insbesondere im Hinblick auf die in Kürze anstehenden Kommunalwahlen. In seiner Ansprache rief er die Christen dazu auf, aktiv für politische Mandate zu kandidieren und warnte eindringlich vor der wachsenden Aggression im öffentlichen Diskurs.

Gärtner betonte, dass eine zunehmende Spaltung der Gesellschaft kritische Folgen für das Miteinander haben könnte. Er forderte mehr Solidarität zwischen den Diözesen und stellte damit die Bedeutung eines vereinten Umgangs mit Herausforderungen wie der Migration und dem Asylrecht in den Vordergrund. Die Versammlung unterstützte zudem einen Antrag zur Gründung einer Arbeitsgruppe, die sich mit der nachhaltigen Bewirtschaftung kirchlicher Grundstücke beschäftigen soll. Das Diözesankomitee Regensburg setzte sich zusätzlich für die Gründung eines Synodenteams auf Ebene der Freisinger Bischofskonferenz ein.

Gemeinsam für Flüchtlinge und Migranten

Das Thema Migration wurde im Rahmen der Veranstaltung besonders intensiv behandelt. Der Studienteil der Vollversammlung umfasste sowohl historische als auch aktuelle Aspekte von Flucht und Migration. So erläuterte Prof. Dr. Karin Scherschel die grundlegenden Ursachen von Migration und hob hervor, wie wichtig der Zugang zum Arbeitsmarkt für die Integration von Flüchtlingen ist. Eine Podiumsdiskussion stellte die Notwendigkeit heraus, sachlich und menschenorientiert über Migration zu diskutieren, um eine positive gesellschaftliche Atmosphäre zu schaffen.

Die Vollversammlung verabschiedete ein Positionspapier zur Asylpolitik, in dem das bestehende Asylrecht verteidigt wird. Es wird gefordert, den Geflüchteten den Zugang zum Arbeitsmarkt zu ermöglichen, um ihre Integration zu fördern. Damit greift die Kirche Anliegen auf, die auch von anderen Institutionen, wie der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, unterstützt werden. Diese fordert einen differenzierten Blick auf das Thema Migration und hat bereits die Position des Landeskirchenrats über die gesellschaftliche Diskussion und die Bedeutung christlicher Werte bei der Behandlung von Migranten veröffentlicht. Diese Werte umfassen Menschenwürde, Nächstenliebe und den Zusammenhalt untereinander.

Die evangelische Landeskirche sieht sich in Bayern als Teil einer weltweiten Christenheit und achtet besonders auf die Würde jedes Menschen, insbesondere der Ankommenden, die oft aus besorgniserregenden Situationen fliehen müssen. Bis Ende 2019 sind, laut UNHCR, bereits 79,5 Millionen Menschen weltweit vor Krieg und Verfolgung geflohen, eine Zahl, die deutlich zeigt, welchen Herausforderungen sich die Gesellschaft gegenüber sieht.

Ein Weg in eine bessere Zukunft

Diözesanbischof Dr. Rudolf Voderholzer war ebenfalls Teil der Teilnehmenden und stellte sich den Fragen der Delegierten. Er erkannte die Wichtigkeit, die Sprache der Menschen besser zu verstehen, um die Herausforderungen in der Jugendarbeit und im Umgang mit den Folgen der MHG-Studie über sexuellen Missbrauch in der Kirche offensiv anzugehen. In seiner Eucharistiefeier reflektierte er zudem über das Verhältnis von Glauben und Wissenschaft, das in der heutigen Zeit mehr denn je miteinander verknüpft sein sollte.

Dr. Elfriede Schießleder wurde für ihr Engagement im Laienapostolat mit der Franz-Eser-Medaille ausgezeichnet, was die herausragende Rolle von Laien in der Kirche unterstreicht. Mit den beschlossenen Anträgen und den Impulsen aus der Vollversammlung zeigt sich, dass die katholische Kirche in Bayern bereit ist, an einer inklusiven und integrativen Gesellschaft zu arbeiten und dabei aktiv Verantwortung zu übernehmen.

Für weitere Informationen und Unterstützung in Fragen zu Flucht und Migration können sich Interessierte an die entsprechenden Fachbereiche der Kirchen wenden, die engagiert an Projekten zur Integration und zur Verbesserung der Lebensumstände von Geflüchteten arbeiten.