Erfolgreiche Ermittlungen nach Schockanruf: Betrügerin in Haft!
In Coburg wurde eine 35-Jährige festgenommen, die im Zusammenhang mit Betrugsanrufen eine 71-Jährige um Geld brachte. Ermittlungen decken weitere Taten auf.

Erfolgreiche Ermittlungen nach Schockanruf: Betrügerin in Haft!
Ein schockierender Vorfall hat Coburg aufgeschreckt und zieht mittlerweile weitreichende Ermittlungen nach sich. Am 19. Februar 2025 erhielt eine 71-jährige Dame aus der Stadt einen betrügerischen Anruf von angeblichen Justizmitarbeitern. Die Situation schien so drängend, dass die ältere Dame eine fünfstellige Summe als Kaution übergab – ein typisches Opfer eines sogenannten „Schockanrufs“. Wie Wiesentbote berichtet, wurde am selben Tag die mutmaßliche Geldabholerin von der Verkehrspolizei Coburg festgenommen. Der Fall wirft ein grelles Licht auf die skrupellosen Machenschaften von Betrügern, die sich insbesondere in der digitalen und internationalen Kriminalität etablieren.
Bei der festgenommenen Person handelt es sich um eine 35-jährige Frau aus Polen, für die auf Antrag der Staatsanwaltschaft Coburg ein Untersuchungshaftbefehl erlassen wurde. Die Ermittler der Kriminalpolizei konnten darüber hinaus weitere Betrugstaten aufdecken, die mit der Verdächtigen in Verbindung stehen. Diese Vorfälle sind nicht nur lokal begrenzt: Die Tatorte erstrecken sich über Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und Niedersachsen. Der insgesamt entstandene Vermögensschaden beläuft sich auf fast 100.000 Euro, wobei bisher nur das in Coburg übergebene Bargeld sichergestellt werden konnte. So wird die 35-Jährige nun wegen banden- und gewerbsmäßigen Betrugs in fünf Fällen zur Verantwortung gezogen und bleibt vorerst in Untersuchungshaft, wie auch InFranken informiert.
Hintergrund und Prävention
Das Phänomen der Betrugsdelikte ist keineswegs neu, doch die Methoden der Täter werden immer perfider. Die Polizei schlägt mittlerweile Alarm, da Betrugsdelikte, insbesondere im Internet und über Telefonanrufe, eine zentrale Rolle in der Kriminalität spielen. Im Jahr 2024 wurden über 743.000 Fälle in Deutschland registriert, wobei das Dunkelfeld noch viel größer ist – nur etwa 20 Prozent werden angezeigt, wie BKA aufzeigt.
Ein besonders häufiges Muster ist der „Enkeltrick“ oder der „Schockanruf“, bei dem sich die Täter als Angehörige oder Notärzte ausgeben, um das Vertrauen ihrer Opfer zu gewinnen. Die Polizei hat reagiert und verbessert kontinuierlich ihre Präventionsmaßnahmen. Dabei werden Informationskampagnen zur Sensibilisierung gefährdeter Gruppen, wie etwa Senioren, durchgeführt.
Ein Aufruf zur Wachsamkeit
Die jüngsten Ereignisse in Coburg sollten alle Bürger:innen wachsam stimmen. Misstrauisch gegenüber schnellen Geldübergaben zu sein und keine Wertsachen an Unbekannte weiterzugeben, sind wichtige Schritte, um sich und seine Angehörigen zu schützen. Die Polizei empfiehlt zudem, die eigenen Telefonnummern zu nutzen, um im Verdachtsfall Angehörige oder die Polizei zu kontaktieren.
In Zeiten, in denen Betrug an der Tagesordnung ist, ist es besonders wichtig, gut informiert zu sein und die eigenen Sinne zu schärfen. Künftig sollte jeder Einzelne ein weiteres Augenmerk darauf haben, wie er im Alltag mit solchen potenziellen Anfragen umgeht – denn: Vorsicht ist besser als Nachsicht!