Augsburgs neue Realschule: Baukosten explodieren auf 121 Millionen Euro!

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Augsburgs Stadtrat beschließt den Bau einer neuen Realschule an der Albrecht-Dürer-Straße, um dem Platzmangel gerecht zu werden.

Augsburgs Stadtrat beschließt den Bau einer neuen Realschule an der Albrecht-Dürer-Straße, um dem Platzmangel gerecht zu werden.
Augsburgs Stadtrat beschließt den Bau einer neuen Realschule an der Albrecht-Dürer-Straße, um dem Platzmangel gerecht zu werden.

Augsburgs neue Realschule: Baukosten explodieren auf 121 Millionen Euro!

Am 4. November 2025 fiel im Augsburger Stadtrat eine wegweisende Entscheidung: Der Bau einer neuen Realschule an der Albrecht-Dürer-Straße wurde einstimmig beschlossen. Dies geschah nach jahrelangen Standortvergleichen und intensiven Überlegungen. Bildungsbürgermeisterin Martina Wild betonte die Wichtigkeit der Nähe zum Bayernkolleg für die neue Einrichtung. Diese Entscheidung wird von vielen als ein Schritt in die richtige Richtung gefeiert, auch wenn ein kritischer Blick auf die Planungszeiten geworfen wird.

Baureferent Steffen Kercher hat den voraussichtlichen Fertigstellungstermin auf das Jahr 2036 festgelegt. Kritiker äußern jedoch Bedenken über den langen Zeitrahmen von elf Jahren für Planung und Bau, der eine Herausforderung für die Bildungssituation in der Stadt darstellt. Derzeit pendeln jährlich mehrere Hundert Schüler aus Augsburg in umliegende Gemeinden, um Platzmangel an den bestehenden Schulen zu umgehen. Hier könnte die neue Realschule Abhilfe schaffen und dafür sorgen, dass kein Kind zurückgelassen wird.

Hohe Kosten und bürokratische Hürden

Die Baukosten für das neue Schulprojekt werden auf rund 121 Millionen Euro geschätzt, wobei 18,4 Millionen Euro für die Erschließung der Grundstücke eingeplant sind. Dies führt zu einer geschätzten Nutzfläche von etwa 8.700 Quadratmetern. Auffällig ist, dass die Kosten pro Quadratmeter mit rund 11.700 Euro 70% über dem bayerischen Richtwert von 6.900 Euro liegen. Abzüglich der Ausgaben für die geplante Dreifachturnhalle und Tiefgarage bleiben etwa 88 Millionen Euro für das Schulgebäude übrig. Viele Fragen bleiben offen, vor allem, ob sich der Verdacht auf übermäßige Bürokratie und spezielle Auflagen im Endeffekt bewahrheiten wird.

„Im Vergleich mit anderen Städten zeigt sich, dass ähnliche Schulprojekte deutlich günstiger realisiert werden können“, kritisierten einige Stadträte die hohe Kostenstruktur. Es wird vermutet, dass ein Mangel an Entschlossenheit in den politischen Kreisen der Stadt nicht unbemerkt bleibt und sich auf die Kosten auswirken könnte, was langfristig Millionen Euro kosten könnte.

Die nächsten Schritte

Der Beschluss, der am 22. Oktober 2024 von den Ausschüssen für Bau- und Hochbau sowie Bildung und Migration gefasst wurde, ist der erste Schritt in einem längeren Prozess. Die Verwaltung wurde beauftragt, verschiedene Standortalternativen für die neue Realschule zu prüfen. In der Sitzung im Oktober 2025 wurden fünf Varianten von einer referatsübergreifenden Arbeitsgruppe untersucht. Zu den Kriterien, die bei der Evaluation berücksichtigt wurden, zählten Flächenverfügbarkeit, Grundstückszuschnitt, verkehrliche Anbindung und pädagogische Eignung. Auch das Areal an der Zugspitzstraße wird als möglicher Standort in Betracht gezogen.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Diskussion um die Realisierung der neuen Realschule entwickeln wird und ob die gesetzten Ziele tatsächlich erreicht werden können. Auf jeden Fall ist der Bedarf an zusätzlichem Schulraum in Augsburg unbestritten – die Zukunft der Schullandschaft in der Fuggerstadt steht auf dem Spiel.