Denkmalschutz in Gefahr: Stadt Forchheim wehrt sich gegen B-Bau-Abbruch
Forchheim plant die Sanierung des Herder-Gymnasiums, während der B-Bau in die Denkmalliste aufgenommen wurde. Erfahren Sie mehr!

Denkmalschutz in Gefahr: Stadt Forchheim wehrt sich gegen B-Bau-Abbruch
Ein entscheidendes Kapitel steht kurz bevor: Die Generalsanierung des Herder-Gymnasiums in Forchheim wird in drei Bauabschnitten bis 2032 durchgeführt, und der Denkmalschutz spielt dabei eine zentrale Rolle. Am 03. September 2025 wird die Einweihung des B-Baus, der nun 70 Jahre alt wird, gefeiert. Wenig später, am 18. September, wurde eine Anzeige zur Beseitigung des B-Baus eingereicht, ohne den Denkmalschutz zu berücksichtigen. Diese Entscheidung sorgte für Aufregung bei Oberbürgermeister Dr. Uwe Kirschstein, der überrascht auf den Abbruchantrag reagierte.
Wie die Stadt Forchheim mitteilt, wurde der B-Bau erst vor kurzem in die Denkmalliste des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege (BayLfD) aufgenommen. Diese wurde auf Basis von Gesprächen mit den Fachabteilungen des BayLfD und dem städtischen Heimatpfleger angestoßen. Neben dem B-Bau, auch als Erweiterungsbau mit besonderen architektonischen Merkmalen beschrieben, hat bereits der A-Bau des Gymnasiums den Status eines Einzeldenkmals erhalten. Die Verpflichtung der Stadt Forchheim liegt in der denkmalfachlichen Bewertung des B-Baus, die gegenüber der Bevölkerung ernst genommen wird. Der Erhalt dieses Bauwerks könnte sogar kostengünstiger sein als ein Neubau, was die Debatte anheizt.
Fakten zur Sanierung
Die Generalsanierung wird vom Landratsamt Forchheim organisiert. Am 15. Mai 2024 wurden erste Sanierungspläne vorgestellt, die einen „behutsamen“ Umgang mit dem denkmalgeschützten B-Bau anstreben, doch die späteren Überlegungen zielten auf einen vollständigen Abbruch. Fachbehörden haben klar gemacht, dass der Erhalt des B-Baus Priorität haben sollte. Ein Ortstermin zur Denkmalüberprüfung fand am 6. Mai 2025 statt, und die abschließende mündliche Mitteilung über den Denkmalschutz folgte am 10. September 2025.
Im Rahmen des Projekts wird nicht nur der denkmalgeschützte A-Bau innenseitig saniert, sondern auch die Anteile B bis D einer umfassenden Generalsanierung unterzogen. Neu organisiert wird das Raumprogramm, wobei auch eine offene Ganztagsschule (OGTS) integriert wird. Zu den technischen Highlights gehören eine innovative Wärmepumpe, die Abwärme aus dem öffentlichen Kanalnetz nutzt, sowie zentrale Lüftungsanlagen für alle Klassenräume.
Die Pläne für die Zukunft
Wichtige Aspekte bei der Sanierung sind die Einhaltung des Denkmalschutzes und die Durchführung der Arbeiten während des laufenden Betriebs der Schule. Öffentliche Fördergelder werden beansprucht, um die detaillierte Planung und Ausführung der Maßnahmen zu unterstützen. Die Gesamtkosten für die Sanierung belaufen sich auf etwa 24 Millionen Euro brutto, ein Investitionsprojekt, das nicht nur dem Erhalt der Architektur dient, sondern auch den modernen Anforderungen der Bildung Rechnung trägt.
Wie sich dieses spannende Vorhaben entwickeln wird, bleibt abzuwarten. Die Stadt Forchheim und die beteiligten Institutionen arbeiten Hand in Hand, um das Erbe des Herder-Gymnasiums zu bewahren und gleichzeitig eine zukunftsfähige Bildungsstätte zu schaffen. Das Gymnasium steht am Puls der Zeit und hält die Weichen für die kommenden Generationen bereit.
Für weitere Informationen zur aktuellen Lage und den Projektdetails lesen Sie mehr auf Wiesentbote oder auf Projekt-HLS.