Messerstecher von Aschaffenburg: Polizei versagte, zwei Tote!
Im Aschaffenburger Messerangriff vom 22. Januar 2025 wurden zwei Menschen getötet. Behördenversagen führte zur Tat.

Messerstecher von Aschaffenburg: Polizei versagte, zwei Tote!
Ein erschütternder Fall aus Aschaffenburg wirft düstere Schatten auf die örtlichen Behörden und deren Handlungsfähigkeit. Wie BILD berichtet, steht der Afghanische Asylbewerber Enamullah O. (28) im Zentrum eines Skandals, der das Versagen mehrerer Institutionen offenbart. Ein nicht ermittelnder Polizist und langwierige Verfahren führten letztlich zu einem tragischen Verbrechen, das am 22. Januar 2025 in Form eines brutalen Messerangriffs endete.
Enamullah O. war seit seiner Ankunft am 6. Dezember 2022 im Ankerzentrum Unterfranken in Schweinfurt in das Visier der Behörden geraten. Er hätte bereits im Februar 2023 nach Bulgarien abgeschoben werden sollen, jedoch versäumte das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) fristgerecht die notwendigen Schritte. Bayerischer Rundfunk schildert, dass er zum ersten Termin seines Asylverfahrens nicht erschien und das Verfahren sich unnötig hinauszögerte.
Ermittlungsversagen der Polizei
Ein besonders kritischer Punkt ist das Verhalten des Polizeiobermeisters Alex K. (29), der sich nun wegen Strafvereitelung im Amt vor dem Amtsgericht Aschaffenburg verantworten muss. Wiederholt hatten sich Hinweise auf gewalttätige Vorfälle rund um Enamullah O. gehäuft. Bereits fünf Monate vor dem tödlichen Übergriff war ein Messerangriff auf eine Mitbewohnerin in der gleichen Asylunterkunft gemeldet worden, doch K. ignorierte diesen Vorfall, obwohl Zeugen auf einen möglichen Messerangriff hinwiesen. Statt nachzuhaken, stellte er fest: „Keine Anhaltspunkte von aktuellen strafbaren Handlungen erkennbar“, so der Vorwurf gegen ihn.
Die Tragödie nahm ihren Lauf, als Enamullah O. schließlich seine Mitbewohnerin erstach und dabei auch den zweijährigen Yannis und den Helfer Kai-Uwe D. im Schönthalpark das Leben nahm. Oberstaatsanwalt Christoph Gillot fand deutliche Worte zu dem Versagen: Eine frühzeitige Abschiebung hätte die Tat vielleicht verhindern können. Ihm hielt Polizeihauptmeister Tobias H. den Rücken und mahnt die Notwendigkeit einer besseren Handhabung durch die Behörden an.
Behördenversagen als Strukturproblem
Der Fall wirft Fragen auf, die über die individuelle Verantwortung hinausgehen. Der innenpolitische Druck nimmt zu: Bayerns Innenminister Joachim Herrmann kann sich nicht dem Vorwurf entziehen, die Versäumnisse in den eigenen Reihen sind erheblich. Bayern sieht kein Verschulden auf seinen Schultern, dennoch bleibt die Frage, ob die bürokratischen Hürden schneller aus dem Weg geräumt hätten werden müssen, um solch tragische Vorfälle zu vermeiden.
Erschwerend kommt die Erkenntnis hinzu, dass der Tatverdächtige psychisch krank ist und bereits mehrfach durch gewalttätiges Verhalten aufgefallen war. Nach den Vorfällen wurde er in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht, während sich die Community mit den Nachwirkungen dieser Tragödie auseinandersetzen muss.
Das Urteil gegen die Verantwortlichen wird am kommenden Dienstag verkündet. Die Aufarbeitung dieser Vorfälle ist dringend nötig, um Vertrauen in die Sicherheits- und Ausländerbehörden wiederherzustellen und die Sicherheit der Bürger in Aschaffenburg zu gewährleisten.