Miesbach diskutiert innovativen Rufbus: Modell von Holzkirchen im Fokus!
Miesbach plant einen Rufbus nach Holzkirchner Vorbild. Stadtrat prüft verschiedene Modelle und deren finanzielle Machbarkeit.

Miesbach diskutiert innovativen Rufbus: Modell von Holzkirchen im Fokus!
In Miesbach wird derzeit eine spannende Diskussion über die Zukunft des öffentlichen Nahverkehrs geführt. Der Hoki-Rufbus aus Holzkirchen könnte als Vorbild für ein ähnliches System in Miesbach dienen. Im jüngsten Stadtrat hat man die Idee eines Stadtbusses nach ausführlicher Debatte im Finanzausschuss aufgegriffen. Bürgermeister Gerhard Braunmiller (CSU) berichtete von laufenden Prüfungen und Gesprächen bezüglich verschiedener Modelle, die kurz- bis mittelfristig umgesetzt werden könnten. Ein wichtiges Anliegen dabei ist die Prüfung der Umsetzbarkeit eines Rufbus-Systems, initiiert durch den Antrag von Paul Fertl (SPD).
Wie der Merkur berichtet, soll eine Infofahrt nach Holzkirchen organisiert werden, um das dortige Modell hautnah kennenzulernen. Der Hoki-Rufbus hat in der ersten Jahreshälfte 38.000 Fahrgäste befördert und zeigt einen klaren Trend nach oben. Dies spricht für die Akzeptanz und Notwendigkeit eines solchen Modells. Im Stadtrat wurden drei mögliche Modelle vorgestellt: der Hoki plus, das Waakirchner Modell mit ehrenamtlichen Fahrern sowie eine Kombination aus eigenen und angemieteten Bussen.
Einheitliche Lösungen und finanzielle Herausforderungen
Eine zentrale Frage bleibt: Wie finanziert man ein neues System nachhaltig? Die CSU hat angeregt, die finanziellen Belastungen auf mindestens 100.000 Euro pro Jahr zu überprüfen, um dies im Haushalt bewerten zu können. Auch Florian Ruml von den Freien Wählern hob hervor, dass gescheiterte Modelle der Vergangenheit analysiert werden sollten, um zukünftige Fehler zu vermeiden. Die Grünen, vertreten durch die zweite Bürgermeisterin Astrid Güldner, betonen die Wichtigkeit des Rufbus-Systems für Menschen ohne Auto und unterstützen die Bestrebungen der Stadt.
Die Vorstellung konkreter Konzepte soll im ersten Quartal 2026 im Stadtrat erfolgen. Dabei wird darauf hingewiesen, dass eine einheitliche Lösung für den gesamten Landkreis angestrebt werden soll, eine Anforderung, die Markus Baumgartner (CSU) als notwendig erachtet. Er verweist auf das eingestellte Anruf-Sammeltaxi und fragt sich, wie man solche Projekte in der Zukunft verhindern kann.
Die Vorteile von Rufbus-Systemen
In Deutschland sind die Fahrgastzahlen im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) seit 2022 wieder im Steigen begriffen. So transportieren die VDV-Mitgliedsunternehmen täglich etwa 26 Millionen Fahrgäste. Diese Systeme ersparen täglich rund 18 Millionen Autofahrten und tragen dadurch maßgeblich zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen bei. Ein Beispiel aus Holzkirchen zeigt, wie moderne App-Technologie den ÖPNV integrativer und benutzerfreundlicher macht: Die Nutzer der hoki-App können ihre Fahrten rund um die Uhr buchen, entweder über die App oder telefonisch.
Der Hoki-Rufbus nutzt einen intelligenten Algorithmus zur Berechnung der optimalen Route und ermöglicht es, Fahrgäste mit ähnlichen Zielen zusammenzuführen. Eine solche Flexibilität könnte auch in Miesbach ein entscheidender Vorteil sein, um möglichst viele Menschen für eine Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs zu gewinnen.
Die ersten Ergebnisse der Variantenprüfung stehen also bevor, und die Bürger können gespannt sein, welche Lösungen und Modelle im kommenden Jahr präsentiert werden. Es bleibt zu hoffen, dass die Umsetzung erfolgreich verläuft und Miesbach ein modernes, effizientes Nahverkehrssystem erhält.