Ökumenisches Gebet in Würzburg: Hoffnung für verstorbene Flüchtlinge

Ökumenisches Gebet in Würzburg am 4. Juli 2025 gedenkt verstorbener Flüchtlinge und thematisiert Migration und Hoffnung.
Ökumenisches Gebet in Würzburg am 4. Juli 2025 gedenkt verstorbener Flüchtlinge und thematisiert Migration und Hoffnung. (Symbolbild/MW)

Ökumenisches Gebet in Würzburg: Hoffnung für verstorbene Flüchtlinge

Würzburg, Deutschland - In der Marienkapelle in Würzburg fand am 4. Juli ein bewegendes ökumenisches Gebet statt. Anlass dieser herzlichen Zusammenkunft war das Gedenken an die zahlreichen Menschen, die auf der Flucht ihr Leben verloren haben, ein Thema, das anlässlich des Weltflüchtlingstags besonders im Fokus steht. Unter dem Motto „Sterben auf dem Weg der Hoffnung“ leiteten Domvikar Dr. Matthias Leineweber und Pfarrerin Tanja Vincent die Zeremonie, welche von verschiedenen Organisationen wie dem Diözesan-Caritasverband Würzburg und der Diakonie Würzburg unterstützt wurde. Auch die syrisch-orthodoxen Gläubigen von der Ostkirchlichen Bruderschaft Würzburg trugen zu dieser einzigartigen Veranstaltung bei, die tief in den Herzen der Teilnehmer nachhallte.

Besonders erschütternd war die Erwähnung der verstorbenen Flüchtlinge Sufyan, Qusnain, Muhammad und Sajjad, die am 15. Januar vor Marokko ertranken. Zahlen, die zum Nachdenken anregen: Seit 1990 sind über 72.000 Menschen beim Versuch, Europa zu erreichen, gestorben oder als vermisst gemeldet worden. Allein in den letzten Jahren, seit 2015, sind mehr als 46.000 dieser Todesfälle registriert worden. Die traurige Bilanz zeigt auch, dass im Jahr 2022 weltweit 123 Millionen Menschen auf der Flucht waren. Diese Fakten verdeutlichen die Dringlichkeit, mit der das Thema Migration und Flucht behandelt werden muss, eine Herausforderung, für die es Lösungen braucht.

Ein Aufruf zum Handeln

Domvikar Leineweber sprach eindringlich über das Schicksal geflüchteter Menschen und betonte die Notwendigkeit, die „Logik Jesu“ verinnerlichen. In seinen Worten schwang die Aufforderung mit, nicht gleichgültig gegenüber dem Leid anderer zu sein. Diesen Gedanken unterstützte er mit einem Zitat von Papst Franziskus, der eine „Kultur der Gastfreundschaft“ fordert. Im Schlussgebet wurde eindringlich um friedliche Ruhe für die Toten und um ein wachsendes Gewissen der Lebenden gebeten, damit mehr Menschen dazu bereit sind, Hilfe zu leisten und sich für die Rechte derer einzusetzen, die ihre Heimat verloren haben.

Einen weiteren wichtigen Kontext bietet die kürzlich beendete 16. Ordentliche Generalversammlung der Bischofssynode, die am 29. Oktober 2023 ihren Abschluss fand. Im Zentrum dieser Versammlung stand die Vertiefung des Verständnisses von Synodalität als Berufung der Kirche, was auch die Migrationsthematik berührte. Hier wird die Kirche als pilgerndes Volk beschrieben, das sich gemeinsam auf den Weg zu seiner endlichen Begegnung mit Gott begibt. Diese Analogie spiegelt sich in der Erfahrung vieler Migranten wider, die vor Unterdrückung, Unsicherheit und Perspektivlosigkeit fliehen.

Gemeinsam für eine menschenwürdige Migration

Die Deutsche Bischofskonferenz und der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland haben zugleich ein neues ökumenisches Migrationswort erarbeitet, das fast 25 Jahre nach dem ersten gemeinsamen Wort veröffentlicht wurde. Unter dem Titel „Migration menschenwürdig gestalten“ wird dabei die komplexe Realität gegenwärtiger Migrations- und Fluchtbewegungen beleuchtet. Die Frage, wie sich Migration unter schwierigen, oft widersprüchlichen Bedingungen menschenwürdig gestalten lässt, steht im Mittelpunkt dieser Überlegungen. In einer gemeinsamen Online-Pressekonferenz, die für Donnerstagmittag geplant ist, werden weitere Details zu den Handlungsempfehlungen vorgestellt, die sich aus biblisch-theologischen Einsichten sowie sozial-ethischen Überlegungen ableiten.

Zusammengefasst ruft die Kirche dazu auf, den gemeinsamen Weg zu suchen und die Migranten nicht nur mit Worten, sondern mit Taten zu unterstützen. Indem wir uns zusammenschließen und für die Bedürftigen einstehen, leisten wir nicht nur unseren Beitrag für die Gesellschaft, sondern verhelfen auch der „Kultur der Gastfreundschaft“ zu einer breiten Resonanz – für eine Welt, in der jeder Mensch ein herzliches Willkommen finden kann.

pow.bistum-wuerzburg.de berichtet, dass …

vatican.va thematisiert die Bedeutung …

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OrtWürzburg, Deutschland
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