Würzburger Medizinstudierende meistern Notfälle mit Virtual Reality!

Medizinstudierende der Uniklinik Würzburg trainieren mit VR für Notfälle. Neue Studie belegt überlegene Lernerfolge durch VR.
Medizinstudierende der Uniklinik Würzburg trainieren mit VR für Notfälle. Neue Studie belegt überlegene Lernerfolge durch VR. (Symbolbild/MW)

Würzburger Medizinstudierende meistern Notfälle mit Virtual Reality!

Würzburg, Deutschland - In Würzburg hat sich eine innovative Methode etabliert, die das Lernen für angehende Mediziner revolutioniert: Virtual Reality (VR). Seit Herbst 2020 trainieren Medizinstudierende der Uniklinik Würzburg mit dieser modernen Technik, um medizinische Notfälle simuliert zu bewältigen. Die aktuelle Studie, die im Journal of Medical Internet Research veröffentlicht wurde, zeigt eindrucksvoll, dass das VR-gestützte Lernen nicht nur spannender, sondern auch effektiver ist als traditionelle Lernmethoden wie Videos. RadioGong berichtet, dass Studierende in einem virtuellen Behandlungszimmer mit VR-Brillen realistische Szenarien wie Herzinfarkte und Atemnot bei Lungenerkrankungen durchspielen.

Was macht das VR-Training so besonders? Die Teilnehmenden üben in einer sicheren Umgebung, wo sie Fehler machen und sofort Feedback erhalten können. Diese Interaktivität sorgt dafür, dass das Wissen nicht nur kurzfristig gespeichert wird, sondern langfristig verankert bleibt. Die Forscher hoffen, dass die Absolventen das im Training erlernte Wissen sicher im Klinikalltag anwenden können. Tatsächlich zeigt die Studie, dass die Mehrheit der Studierenden das Training als spannender und effektiver empfand, während körperliche Stressreaktionen während des Trainings zwar anstiegen, jedoch keinen negativen Einfluss auf den Lernerfolg hatten.

Lernmethoden der Zukunft

Dr. Tobias Mühling leitet die Arbeitsgruppe „Virtual Reality Simulation im Medizinstudium“ an der Uniklinik Würzburg. Hier wurde das VR-Trainingsprogramm STEP-VR in Zusammenarbeit mit dem Münchner Unternehmen ThreeDee entwickelt. Der große Vorteil dieser Methode: Studierende sind durch das VR-Training besser auf echte medizinische Notfälle vorbereitet als durch traditionelle Lehransätze. Laut Universität Würzburg haben die Studierenden in einer randomisiert-kontrollierten Studie, die 72 Medizinstudierende einbezog, sichtbar von der Teilnahme an VR-Simulationen profitiert.

Gerade in Zeiten, in denen praktische Erfahrungen oft schwierig zu sammeln sind, bietet das VR-Training einen wertvollen Raum für praxisnahe Übungen. Nach Abschluss des Trainings konnten die Teilnehmenden mit automatischem Feedback die Simulationen problemlos meistern, während die Kontrollgruppe, die lediglich interaktive Videoseminare absolviert hatte, nicht mit den gleichen Erfolgen aufwarten konnte. Nach 30 Tagen hatten die Studierenden der VR-Gruppe deutlich mehr Wissen behalten.

Integration und Zukunftsausblick

Ein wichtiger Aspekt der VR-Integration ist auch die Weiterentwicklung des Programms. Neben der Durchführung von VR-basierten Prüfungen plant man die Einführung interprofessioneller Mehrspielerfunktionen und sogar KI-gestützte TutorInnen, die das Lernen weiter personalisieren und unterstützen sollen. Zu diesen aufregenden Entwicklungen zählt auch das Projekt „Speaking VirtuAI“, das darauf abzielt, individuelles Lernen durch KI-Dialogfeedback zu fördern.

Die positiven Rückmeldungen zu diesem einzigartigen Lernansatz sind überwältigend. Die Studierenden bewerten das VR-Training als motivierend und zukunftsweisend. Dies zeigt, dass die VR-Technologie nicht nur ein vorübergehender Trend ist, sondern einen festen Platz in der medizinischen Ausbildung finden könnte. Die medizinische Fakultät in Würzburg geht mit gutem Beispiel voran und zeigt, wie durch Technik das Lernen neu erfunden werden kann.

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OrtWürzburg, Deutschland
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