Fälschungen in Würzburg: Protestplakate tarnen Bundeswehr-Kampagne!

Fälschungen in Würzburg: Protestplakate tarnen Bundeswehr-Kampagne!
Würzburg, Deutschland - Es ist ein ungewöhnlicher Anblick, der derzeit in Würzburg für Aufregung sorgt: Plakate, die auf den ersten Blick wie offizielle Bundeswehr-Werbung wirken, sind in der Stadt aufgetaucht. Diese Plakate, die am Wochenende in mehreren Städten Deutschlands erschienen sind, sind allerdings Teil eines klaren Protestes gegen den Veteranentag und die damit verbundenen Militarisierungsbestrebungen. Bisher gesichtet wurden sie unter anderem in einem WVV-Schaukasten an der Haltestelle Reuterstraße in Heidingsfeld. Die Botschaft ist eindeutig: „Abhängen mit Nazi Preppern? Nein zum Veteranentag“ ziert eines der prominent platzierten Plakate. Auch ein QR-Code verweist auf die Website des Antimilitaristischen Aktionsnetzwerks, der Jugendorganisation der Deutschen Friedensgesellschaft.
Protest gegen Militarisierung
Im Rahmen einer groß angelegten Kampagne plant das Antimilitaristische Aktionsnetzwerk, den Veteranentag am 15. Juni 2025 zum „Naziprepper-Tag“ zu enttarnen. Die Aktivisten haben dazu aufgerufen, Werbevitrinen in Innenstädten zu kapern und ihre eigenen Plakate zu platzieren. Diese sind im charakteristischen Bundeswehr-Tarnfleck-Design gehalten und enthalten kritische Slogans. In Städten wie Berlin soll es etwa 100 solcher Werbevitrinen geben, in anderen Städten variiert die Zahl zwischen 5 und 50. Ziel ist es, die Deutungshoheit der Bundeswehr infrage zu stellen und die oft fragwürdigen Verbindungen der Veteranenvereine zur extremen Rechten aufzuzeigen, die selbst häufig „weit rechts des Grundgesetzes“ stehen. Das Netzwerk positioniert sich klar: Es setzt sich für einen Antimilitarismus ohne Antisemitismus, Rassismus und Sexismus ein.
Ein kreativer Abschluss
Kreativität scheint ein wichtiges Element der Proteststrategie zu sein. In Berlin wurden beispielsweise an Bushaltestellen transparent mit der Aufschrift „Bundeswehr zum Kotzen“ prangend angebracht. Diese Aktion wurde im Rahmen eines Seminars organisiert, das sich mit kreativem Protest gegen das Militär beschäftigte. Besonders auffällig sind auch Plakate, auf denen das Logo der Berliner Verkehrsbetriebe mit Slogans wie „Nahverkehr statt Bundeswehr“ versehen wurde. Diese Protestformen bringen die Problematik der finanzierenden Mittel für die Aufrüstung und die Notwendigkeit eines funktionierenden öffentlichen Nahverkehrs zusammen. Ein Fokus liegt dabei darauf, die militarisierte Gesellschaft in den Vordergrund zu rücken und den Veteranentag, der als Symbol dafür gilt, nicht als unkritisches Fest zu behandeln.
Die Aktionen und die damit verbundenen kreativen Ideen sind nicht nur eine Möglichkeit, auf Missstände aufmerksam zu machen, sondern stellen auch eine Form von gesellschaftlicher Teilhabe dar. Mit einem klaren Ziel vor Augen, setzen sich die Protestierenden dafür ein, den diskursiven Raum im Umgang mit Militär und Veteranen zu erweitern.
Insgesamt zeigen die aufgetauchten Plakate in Würzburg und anderen Städten eine klare Antwort auf die gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen: Antimilitarismus kann lebendig und kreativ sein und will sowohl auf die Vergangenheit verweisen als auch die Gegenwart kritisch hinterfragen.
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Ort | Würzburg, Deutschland |
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