Windkraft in Wessobrunn: Streit um Alpenblick vom Ammersee!

Windkraft in Wessobrunn: Streit um Alpenblick vom Ammersee!
Landkreis Landsberg, Bayern, Deutschland - Im malerischen Landkreis Landsberg, wo die Alpen über den Ammersee thronen, tobt derzeit eine lebhafte Diskussion über die geplanten Windkraftanlagen in Wessobrunn und Raisting. Der Planungsverband Region Oberland, der die Landkreise Weilheim-Schongau, Bad Tölz-Wolfratshausen, Garmisch-Partenkirchen und Miesbach umfasst, sieht in diesen Gebieten Vorrangflächen für Windkraft vor. Doch diese Pläne sorgen für Aufregung, wie Merkur berichtet.
Besonders die Aussicht auf die majestätischen Alpen vom Ammersee-Westufer wird von vielen als schützenswert erachtet. Daher hat die Verwaltung angeregt, die bestehenden Bedenken im Anhörungsverfahren zu thematisieren. Landrat Thomas Eichinger (CSU) gibt zu bedenken, dass es sich lediglich um eine Erwägung handelt und möglicherweise keine endgültige Entscheidung getroffen wird. Die Tatsache, dass die Windkraft bei der Energieversorgung immer wichtiger wird, verleiht dem Thema zusätzliche Brisanz.
Bedenken und Meinungen
Die Grünen-Vorsitzende Renate Standfest zeigt sich verwundert über die vorgebrachten Bedenken. Ihrer Meinung nach sollten Windräder die Touristen keineswegs abschrecken. Ein Argument, das bei vielen auf offene Ohren stößt. Der Kreisausschuss hat bereits über die Einwendungen abgestimmt, und das Ergebnis fiel mehrheitlich gegen die Einwendungen aus – mit 7 Nein-Stimmen und 5 Ja-Stimmen. Die Unterstützung für den aktuellen Regionalplan Oberland war einstimmig, was zeigt, dass die Politik klar hinter dem Windenergieausbau steht.
Im Hintergrund arbeiten die 18 Regionalen Planungsverbände in Bayern, die das Landesentwicklungsprogramm umsetzen, an der Ausweisung geeigneter Flächen für Windkraftanlagen. Diese Flächen müssen im Einklang mit dem Windenergieflächenbedarfsgesetz (WindBG) stehen, das vorschreibt, dass bis Ende 2027 insgesamt 1,1 % der Fläche in allen Planungsregionen für Windenergie genutzt werden muss. Bis 2032 sollen diese Flächen sogar auf 1,8 % anwachsen, wie die Informationen von Energieatlas Bayern verdeutlichen.
Rechtliche Rahmenbedingungen
Die rechtliche Grundlage für den Ausbau ist nicht ohne Herausforderungen. Ein kürzliches Urteil des Oberverwaltungsgerichts Schleswig hat eine Teilfortschreibung des Regionalplans I zur Windnutzung für unwirksam erklärt. Dieses Urteil betrifft insbesondere Nordfriesland und zeigt, wie wichtig eine gründliche Planung und rechtliche Absicherung sind. Klagen zu weiteren Planungsräumen stehen noch aus und könnten ähnliche Mängel wie beim Regionalplan I aufzeigen. Für die Anwohner und Betreiber von Windkraftanlagen bedeutet dies Unsicherheiten in der Planung, wie BMZ-Recht zu berichten weiß.
Die bayerischen Kommunen stehen somit vor der Herausforderung, sowohl die energiewirtschaftlichen Ziele als auch die Interessen der Bürger im Blick zu behalten. Der Prozess ist noch nicht abgeschlossen, und es bleibt abzuwarten, welche endgültigen Entscheidungen in der Sache fallen werden. Unklar bleibt auch, ob die festgelegten Planungsziele bis 2027 tatsächlich erreicht werden können, oder ob es möglicherweise zu einem Wildwuchs an Windkraftanlagen kommen könnte.
Die nächsten Schritte in der Planung und den Gesprächen sind also entscheidend für die zukünftige Energieversorgung und die Wahrung der Schönheit der Landschaft in dieser historischen Region. Es wird spannend, Entwicklungen in den kommenden Monaten zu verfolgen.
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Ort | Landkreis Landsberg, Bayern, Deutschland |
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