Friedliche Demonstration in Weiden: Solidarität für Gaza wächst!

Am 15.06.2025 versammelten sich in Weiden 100-150 Menschen zu einer friedlichen pro-palästinensischen Demonstration für Gaza.
Am 15.06.2025 versammelten sich in Weiden 100-150 Menschen zu einer friedlichen pro-palästinensischen Demonstration für Gaza. (Symbolbild/MW)

Friedliche Demonstration in Weiden: Solidarität für Gaza wächst!

Weiden, Deutschland - Am Samstagnachmittag fand auf dem Naabwiesen-Parkplatz in Weiden eine pro-palästinensische Demonstration statt, an der etwa 100 bis 150 Menschen teilnahmen. Die Teilnehmer setzten sich vor allem für humanitäre Hilfe für die Bevölkerung im Gazastreifen ein und äußerten scharfe Kritik am Vorgehen der israelischen Armee im laufenden Nahost-Konflikt. Die Kundgebung wurde von einer Privatperson organisiert und verlief in einer friedlichen Atmosphäre, die von Musik und Applaus begleitet wurde. Die Mehrheit der Demonstranten gehörte zur türkisch-arabischen Community der Region.

Mit Sprechchören forderten die Teilnehmer ein Ende der Gewalt, Hilfslieferungen nach Gaza sowie internationale Solidarität. Transparente mit Botschaften wie „Freies Palästina“, „Stoppt den Genozid“ und „Israel bombardiert – Deutschland finanziert“ zierten die Versammlung. Besonders bemerkenswert war der hohe Anteil von Frauen unter den Demonstrierenden. Zum Abschluss der Veranstaltung stapelten die Teilnehmer symbolisch weiße Kartons, die für Hilfslieferungen gedacht waren, die nicht in das Gebiet gelangen können. Diese Kartons wurden mit persönlichen Wünschen und Solidaritätsbekundungen beschriftet.

Sicherheit und Reaktionen

Die Polizei war mit einem größeren Aufgebot präsent, hielt sich jedoch überwiegend im Hintergrund. Eine Einzelperson, die eine verbotene Parole rief, wurde sowohl von den Veranstaltern als auch der Polizei zur Ordnung gerufen. Einige Gegendemonstranten, die Israelflaggen trugen, wurden von den Beamten vom Versammlungsort verwiesen. Die Stadt Weiden zeigte sich kooperativ in der Handhabung der Versammlung; alle Sicherheitsauflagen wurden eingehalten, und ein polizeiliches Einschreiten war nicht notwendig.

Einige Teilnehmer berichteten, dass palästinensisch-stämmige Menschen nur vereinzelt daran teilnahmen. Dies wird auf eine mögliche Angst vor Repression oder gesellschaftlicher Stigmatisierung zurückgeführt. In den letzten Monaten gab es in Deutschland zahlreiche pro-palästinensische Demos, vor allem nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober. Laut bpb.de ist es wichtig, zwischen der Unterstützung der palästinensischen Zivilbevölkerung und der Zustimmung zu gewalttätigen Gruppierungen wie der Hamas zu unterscheiden, da einige Demonstrationen auch antisemitische Parolen beinhalteten.

Gesellschaftlicher und rechtlicher Kontext

Die rechtliche Situation in Deutschland ist angespannt. Der umstrittene Slogan „From the river to the sea“ wird unterschiedlich ausgelegt, was zu Unsicherheiten führt. Während das Amtsgericht in Berlin eine Geldstrafe für die Billigung von Straftaten verhängte, entschied das Landgericht Mannheim, dass der Slogan durch die Meinungsfreiheit gedeckt sei. Diese verschiedenen Urteile zeigen, wie unterschiedlich die Rechtsauffassungen je nach Bundesland sind. Ein einheitlicher rechtlicher Rahmen wird erst durch das Bundesverfassungsgericht erwartet, da unterschiedliche Entscheidungen zu Verwirrungen führen und viele Menschen davon abhalten könnten, ihr Recht auf Versammlungsfreiheit wahrzunehmen. Dieser als „chilling effect“ bezeichnete Zustand ist nicht zu unterschätzen.

Die beschriebenen Proteste und die begleitenden rechtlichen Herausforderungen spiegeln die komplexen gesellschaftlichen Strömungen wider. Auch Amnesty International spricht sich für das Recht auf Versammlungsfreiheit aus, setzt gleichzeitig jedoch klare Grenzen, wenn es um Gewaltaufrufe geht. Der Schutz jüdischer Menschen in Deutschland bleibt eine staatliche Pflicht, kann jedoch manchmal repressiv gegen andere Gruppen ausgelegt werden. In Anbetracht der anhaltenden Konflikte in der Region und der fortwährenden Diskussionen über Antisemitismus ist das Thema aktueller denn je.

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OrtWeiden, Deutschland
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