Weidehaltung neu gedacht: Tipps für Tierwohl und Wirtschaftlichkeit!

Im Landkreis Lichtenfels informieren Landwirte über Weidehaltung, Tierwohl und Wirtschaftlichkeit bei einem Praxisseminar.
Im Landkreis Lichtenfels informieren Landwirte über Weidehaltung, Tierwohl und Wirtschaftlichkeit bei einem Praxisseminar. (Symbolbild/MW)

Weidehaltung neu gedacht: Tipps für Tierwohl und Wirtschaftlichkeit!

Lichtenfels, Deutschland - Ein spannendes Praxisseminar hat kürzlich im Landkreis Lichtenfels stattgefunden, veranstaltet vom Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Coburg-Kulmbach. An diesem Tag informierten sich 18 Landwirte über die vielfältigen Vorteile sowie die Herausforderungen der Weidehaltung, stets begleitet von den Fachkompetenzen der Bioland-Beraterin Ulrike Koch und des Zaunbauexperten Siegbert Lamparter. Dieser Austausch war nicht nur lehrreich, sondern auch notwendig, um die Weidehaltung in Zeiten von Trockenheit und Futterknappheit wirtschaftlich attraktiv zu gestalten.

Marina Auchter vom AELF hob die positiven Effekte der Weidehaltung hervor. Diese Art der Tierhaltung bietet nicht nur eine bessere Fruchtbarkeit und Klauengesundheit, sondern ist auch wirtschaftlich vorteilhaft. So lässt sich beispielsweise die Kostenrechnung mit 70 Kühen im Laufhof, die rund 57.000 Euro jährlich kosten, gegen die Weidehaltung mit 600 m² pro Tier, die nur etwa 7.000 Euro verlangt, aufstellen.

Weidehaltung und Tierwohl im Fokus

Die Weidehaltung ist ein wichtiges Thema, das mit einem hohen Tierwohl assoziiert wird. Dennoch leben viele Milchkühe weiterhin in Ställen. Das Modell- und Demonstrationsvorhaben „Verbesserung des Tierwohls bei Weidehaltung von Milchkühen“ hat in den vergangenen Jahren kritische Kriterien für die Weidehaltung entwickelt. Ziel war es, Weidehaltung zu fördern, die Futter- und Wasserversorgung zu verbessern und gleichzeitig die wirtschaftliche Milcherzeugung zu unterstützen. In diesem Kontext ist auch die Futteraufnahme wichtig, denn bei der Weidehaltung ist diese nicht so gut kontrollierbar wie im Stall, was manchmal zu unzureichender Betreuung führen kann, so fokus-tierwohl.de.

Das Projekt, das von 2021 bis 2023 lief, konnte durch enge Zusammenarbeit zwischen der Universität Vechta, der Universität Göttingen und dem Grünlandzentrum Niedersachsen/Bremen e.V. verschiedene Empfehlungen erarbeiten, die auf 30 landwirtschaftlichen Betrieben getestet wurden. Zudem entstand ein umfassender Weideleitfaden, der als wertvolles Hilfsmittel für Landwirte dient.

Praktische Tipps für die Umsetzung

Der Seminarleiter Siegbert Lamparter präsentierte wichtige Aspekte für den Zaunbau, der für eine erfolgreiche Weidehaltung unerlässlich ist. Er betonte die Notwendigkeit der korrekten Erdung und der Auswahl der richtigen Materialien sowie den Einsatz von hochwertigen Litzen. Diese baulichen Maßnahmen sind wichtig, um die Kühe sicher zu halten und Weidefluchten zu vermeiden.

Ein weiterer praktischer Aspekt zeigt sich in der Wasserversorgung der Kühe, die täglich im Schnitt 70 Liter Wasser benötigen und maximal 150 Meter bis zur nächsten Tränke haben sollten. Ein gut durchdachtes Management, das Futter- und Wasserversorgung meint, ist demnach für die Tiergesundheit entscheidend und sollte stets bedacht werden.

Zu guter Letzt haben die Teilnehmer des Seminars zudem die Möglichkeit, durch das Bayerische Bergbauernprogramm von Förderungen zu profitieren, die unter anderem für Herdenschutzzäune und Jungviehweiden bereitgestellt werden. Diese Förderungen können einen wichtigen Anreiz bieten, um die Weidehaltung weiter zu fördern und zu verbessern, was sowohl dem Tierwohl als auch der wirtschaftlichen Nachhaltigkeit zugutekommt. Zusammenfassend lässt sich sagen: Da liegt was an für die Zukunft unserer Weidehaltung!

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OrtLichtenfels, Deutschland
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