Achtung, Zeckenplage! Nabu ruft zur Meldung gefährlicher Blutsauger auf!

Achtung, Zeckenplage! Nabu ruft zur Meldung gefährlicher Blutsauger auf!
Fürth, Deutschland - Der Sommer steht vor der Tür und mit ihm kommt die Zeckenzeit. Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) ruft die Bürger auf, gefundene Zecken zu melden. Ganz gleich, ob bei einem gemütlichen Spaziergang im Wald oder beim Spielen im Garten – Zecken lauern überall und können gefährliche Krankheiten wie Lyme-Borreliose und die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen. Mit einer interaktiven Meldeaktion, die in Zusammenarbeit mit der Tierärztlichen Hochschule Hannover (TiHo) durchgeführt wird, werden Bürger angehalten, die gefundenen Blutsauger zu fotografieren und online zu melden.
Der entscheidende Schritt ist jedoch die korrekte Entfernung der Zecken. Erst nachdem das Tier schmerzlos entfernt wurde, sollte ein Foto aufgenommen werden, um eine genaue Identifikation zu ermöglichen. Insbesondere Tierbesitzer sind aufgefordert, auch die Zecken von Hunden und Katzen zu melden. Ziel dieser Aktion ist es, die Auswirkungen des Klimawandels auf die Verbreitung von Zeckenarten in Deutschland zu erforschen.
Der Einfluss des Klimawandels
Wissenschaftler warnen, dass der Klimawandel dazu führt, dass Zecken sich zunehmend auch in höheren Lagen und Regionen mit milderen Wintern verbreiten. Studien zeigen, dass die Durchschnittstemperaturen steigen und die warmen Temperaturen eine fast ganzjährige Aktivität der Zecken ermöglichen. Dies bedeutet ein erhöhtes Risiko für die Übertragung der Krankheitserreger, da Zecken sich früher und länger im Jahr aktiv zeigen.
Die neuen Bedingungen begünstigen auch die Ausbreitung der Hyalomma-Zecke, die ursprünglich aus Afrika, Asien und Südeuropa stammt. Laut dem Robert Koch-Institut sind seit 2007 immer wieder Hyalomma-Zecken in Deutschland nachgewiesen worden. Diese Zecken können das Krim-Kongo-Virus tragen, das beim Menschen das gefährliche Krim-Kongo-Hämorrhagische Fieber (CCHF) auslösen kann. Allerdings sind Hyalomma-Zecken in Deutschland noch relativ selten.
Aktiv bleiben und Vorsorge treffen
Um das Risiko eines Zeckenbisses zu minimieren, ist es ratsam, vorsorgliche Maßnahmen zu treffen: Lange Kleidung, insektenabweisende Sprays und gründliches Absuchen nach Aktivitäten in der Natur sind hilfreiche Tipps. Vor allem Wanderer und Naturliebhaber sollten sich der Zecken bewusst sein und sich entsprechend vorbereiten.
Besonders alarmierend war das Jahr 2016, das als Zeckenrekordjahr in die Geschichte einging. Aufgrund hoher Temperaturen und reichhaltiger Nahrungsangebote für Nagetiere kam es zu einem sprunghaften Anstieg der Zeckenpopulationen. Auch in den letzten Jahren gab es Anstiege bei den registrierten FSME-Fällen in Deutschland, die von 583 Fällen im Jahr 2018 den höchsten Wert seit Einführung der Meldepflicht erreichten. FSME ist nicht heilbar und kann ernste gesundheitliche Konsequenzen haben.
Die Meldung von Zecken ist nicht nur für die persönliche Gesundheit wichtig, sondern trägt auch zur Wissenschaft und dem Verständnis von Zeckenverbreitung in Deutschland bei. Machen Sie mit und schützen Sie sich und Ihre Lieben in dieser Zeckenzeit!
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Ort | Fürth, Deutschland |
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