Wirtschaft in Südostoberbayern: Unternehmen kämpfen mit Herausforderungen!

Wirtschaft in Südostoberbayern: Unternehmen kämpfen mit Herausforderungen!
Berchtesgadener Land, Deutschland - Die Stimmung in der Wirtschaft Südostoberbayerns zeigt sich derzeit eher durchwachsen. Laut dem aktuellen IHK-Konjunkturbericht, der Unternehmen aus Berchtesgadener Land, Altötting, Mühldorf, Traunstein sowie Stadt und Landkreis Rosenheim befragt hat, stieg der IHK-Konjunkturindex von 102 auf 107 Punkte. Damit bleibt die Region jedoch unter dem langjährigen Durchschnitt von 114 Punkten. Besonders aufhorchen lässt die Einschätzung, dass 28% der Unternehmen ihre Geschäftslage als gut einstuften, während 17% unzufrieden sind. Auch die Sorgen um die Nachfrage sind groß, bedingt durch die hohen Preise für Energie und Rohstoffe, die 59% beziehungsweise 55% der Betriebe belasten.
Eine weitere Herausforderung ist der Personalmangel, unter welchem 56% der Unternehmen leiden. Hier müssen viele Firmen kreativ werden, um geeignete Fachkräfte zu finden. Und während 19% der Betriebe auf ein positives Geschäftsjahr hoffen, rechnen 16% mit einer Verschlechterung. Diese unterschiedlichen Erwartungen spiegeln sich auch in den Investitionsplänen wider: 25% planen, mehr zu investieren, während 20% die Investitionen zurückfahren möchten. Andreas Bensegger, der Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses Rosenheim, äußert vorsichtigen Optimismus, sieht jedoch keine deutliche Trendwende in Aussicht.
Wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen
Bei näherer Betrachtung der wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen wird die Situation schnell kritisch. Laut der DIHK-Hauptgeschäftsführerin Helena Melnikov fühlen sich 60% der Unternehmen in Deutschland durch diese als das größte Geschäftsrisiko belastet. Dies ist ein Negativrekord, der die allgemeine Unsicherheit widerspiegelt. Die Prognosen deuten darauf hin, dass die Wirtschaftsleistung in Deutschland 2025 zum dritten Mal hintereinander sinken wird, was die längste Schwächephase in der Nachkriegsgeschichte darstellen könnte. Solche Aussichten wirken sich natürlich auch auf die regionale Wirtschaft aus.
In der Industrie ist die Lage besonders angespannt: Laut der DIHK bewerten nur 19% ihre Geschäftssituation als gut, während fast ein Drittel von einem Niedergang berichten. Die, die als positiv gelten, merken an, dass sich die Rahmenbedingungen bald verbessern müssten, um künftiges Wachstum und Arbeitsplätze zu sichern. Der Reformdruck auf die Politik ist hoch – es braucht weniger Bürokratie, bezahlbare Energie und eine funktionierende Infrastruktur, um die Unternehmen zu entlasten.
Negative Erwartungen und Arbeitsmarkt
Die allgemeinen Geschäftserwartungen sind ebenfalls nicht rosig. Während über 30% der Unternehmen in Zukunft mit einer Verschlechterung rechnen, planen lediglich 12% einen Beschäftigungsaufbau. Fast 22% haben ein Personalabbau in ihren Überlegungen. Diese Vorzeichen machen die arbeitsmarktliche Situation in der Region prekär, mit einer weiteren Zunahme der Arbeitslosigkeit in Aussicht.
Insgesamt zeigt sich, dass die Firmen in der Region sich auf den Substanzerhalt konzentrieren, statt Innovation und Wachstum zu fördern. Nur 22% der befragten Unternehmen planen mehr Investitionen, während 40% Rückgänge erwarten. Dies könnte auf eine allgemeine Lethargie hindeuten, die es der künftigen Bundesregierung schwer machen wird, Vertrauen und Planungssicherheit zu schaffen.
Es bleibt also spannend, wie sich die Lage in den kommenden Monaten entwickeln wird. Andreas Bensegger sieht jedoch auch Chancen für Unternehmertum und Wachstum in der Region. Trotz aller Herausforderungen stellen die Unternehmen ihren Mut und ihre Innovationskraft immer wieder unter Beweis.
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Ort | Berchtesgadener Land, Deutschland |
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