Bürger kämpfen um Mitbestimmung: B2-Verlegung in Fürstenfeldbruck auf der Kippe!

Infoveranstaltung in Fürstenfeldbruck zur B2-Verlegung: Bürger fordern mehr Transparenz und gründen Initiativgruppe für Bürgerbegehren.
Infoveranstaltung in Fürstenfeldbruck zur B2-Verlegung: Bürger fordern mehr Transparenz und gründen Initiativgruppe für Bürgerbegehren. (Symbolbild/MW)

Bürger kämpfen um Mitbestimmung: B2-Verlegung in Fürstenfeldbruck auf der Kippe!

Fürstenfeldbruck, Deutschland - Heute, am 29.06.2025, kommen in Fürstenfeldbruck die Herzen der Bürger zum Schlagen. Rund 80 engagierte Bürger versammelten sich im Vereinsheim des TSV-West, um sich über die umstrittene Verlegung der B2 auszutauschen. Die Info- und Diskussionsveranstaltung, organisiert von den Freien Wählern, legte den Fokus auf die kürzlich gefällte Entscheidung des Stadtrats zur rechtlichen Verlagerung der Bundesstraße. Georg Stockinger, der Vorsitzende der Freien Wähler, und Markus Droth, der Fraktionsvorsitzende im Stadtrat, brachten ihre Bedenken bezüglich der Transparenz und Entscheidungsfindung im Rathaus zur Sprache.

Ein zentrales Anliegen der Anwesenden war die unklare Kostenkalkulation für die notwendige Sanierung der Amper-Brücke. Diese wurde mit einem Betrag zwischen 500.000 und einer Million Euro veranschlagt. Auch die Brücke an der Schöngeisinger Straße könnte bald auf der Liste der sanierungsbedürftigen Bauwerke stehen. Viele Bürger äußerten ihren Unmut über die Beschlussfassung und bewerteten die geplanten Änderungen als Misserfolg. Ein Hauptkritikpunkt war das voraussichtliche Ansteigen der Verkehrszahlen auf der Äußeren Schöngeisinger Straße sowie die mögliche zusätzliche Belastung der Rothschwaiger Straße, die durch eine Verlegung der Straße hervorgerufen werden könnte.

Bürgerbegehren auf dem Weg

Die Stimmung im Raum war klar: Bei einer Abstimmung sprachen sich die Anwesenden mehrheitlich für die Einleitung eines Bürgerbegehrens aus. Diese Initiativgruppe, die aus zehn Personen besteht, wird nun die nächsten Schritte in die Hand nehmen. Die Freien Wähler kündigten ihre Unterstützung an und wollen die Bürger über die Fortschritte des Anliegen informieren. Ein möglicher Zeitplan sieht vor, den Bürgerentscheid gemeinsam mit der Kommunalwahl am 8. März 2026 durchzuführen, was eine spannende Wendung für die politische Landschaft dieser Stadt darstellt.

Doch wie geht es mit der Verlegung der B2 tatsächlich weiter? Die Entscheidung über den Fortgang könnte noch in diesem Jahr fallen, da der Fachausschuss des Stadtrats bereits Informationen von der Baubehörde erhalten hat. Das Ziel dieser Maßnahme ist klar: Lastwagen aus dem Stadtzentrum herauszuhalten und die Lebensqualität der Anlieger zu steigern. Für diesen Plan stehen momentan zwei Varianten zur Diskussion. Die erste Variante sieht vor, dass die Münchner Straße, Hauptstraße und Augsburger Straße als Bundesstraße behalten werden, während die marode Amperbrücke möglicherweise durch einen Neubau ersetzt wird.

Angespanntes Straßenbild und finanzielle Herausforderungen

Die zweite Variante schlägt vor, die Bundesstraße formal auf die bestehende Umleitung zu verlagern, die über Oskar-von-Miller-, Fürstenfelder und Äußere Schöngeisinger Straße zur B 471 führt. Die Verkehrs-Experten sind zwar optimistisch und schätzen, dass dadurch nicht spürbar mehr Autos auf den Straßen unterwegs sein werden, jedoch sind die Bedenken der Bürger nicht unbegründet. Christian Mattmann vom staatlichen Bauamt Freising hebt hervor, dass die Amperbrücke zügig repariert oder ersetzt werden muss, um die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten.

Die finanziellen Belastungen bei solchen Infrastrukturprojekten sind enorm. Die Stadt müsste bei einem Neubau möglicherweise die Kosten von über drei Millionen Euro tragen, sollten die Ausgaben höher ausfallen als vom Bund abgesichert. Die Herausforderungen der Straßeninfrastruktur sind ein Thema, das nicht nur Fürstenfeldbruck betrifft. In ganz Bayern und darüber hinaus wird die Instandhaltung angesichts der Alterung von Brücken und Straßen zur zentralen Aufgabe der Verkehrspolitik. Der Bau und die Pflege dieser Systeme sind essenziell, um den Bedürfnissen einer wachsenden Bevölkerung gerecht zu werden und die Anpassung an klimatische Veränderungen zu meistern. Laut einer Analyse könnten die Kosten bis 2050 dramatisch steigen, was die Notwendigkeit einer strategischen Planung unterstreicht, um den Herausforderungen der Zukunft zu begegnen.

In einer Zeit, in der das Thema Verkehr und Infrastruktur so präsent wie nie ist, bleibt die Frage, wie Bürgerbeteiligung und politische Entscheidungen optimal zusammenspielen können, um das bestmögliche Ergebnis für alle Beteiligten zu erzielen. Fürstenfeldbruck hat derzeit die Möglichkeit, durch diese Diskussionen und das bevorstehende Bürgerbegehren ein Zeichen zu setzen.

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OrtFürstenfeldbruck, Deutschland
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