Der Große Puppenräuber kehrt zurück: Hoffnung für die Natur!

Der Große Puppenräuber kehrt nach über 100 Jahren nach Freising zurück. Bürger werden zur Meldung von Sichtungen aufgerufen.
Der Große Puppenräuber kehrt nach über 100 Jahren nach Freising zurück. Bürger werden zur Meldung von Sichtungen aufgerufen. (Symbolbild/MW)

Der Große Puppenräuber kehrt zurück: Hoffnung für die Natur!

Freising, Deutschland - In einer bemerkenswerten Wendung der Naturgeschichte wird der Große Puppenräuber (Calosoma sycophanta) nach über einem Jahrhundert wieder in Südbayern gesichtet. Die letzte Dokumentation dieser eindrucksvollen Käferart stammt aus dem Jahr 1906. Aktuelle Funde in Städten wie München, Freising und Landshut wurden kürzlich von der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) durch Fotonachweise bestätigt. Diese Rückkehr könnte deutliche Auswirkungen auf das ökologische Gleichgewicht in der Region haben, insbesondere im Kontext des aktuellen Artensterbens. Laut der Merkur ist der Große Puppenräuber ein natürlicher Feind zahlreicher schädlicher Nachtfalterarten, deren Populationen durch den Klimawandel zunehmen.

Der Käfer, der zu den Laufkäfern (Carabidae) gehört und bis zu 28 Millimeter groß werden kann, zeigt eine markante blauschwarze Färbung mit goldgrünen und rötlichen Deckflügeln. Besonders spannend: Er ist ein starker Flieger und könnte sogar über Alpen und Ärmelkanal düsen, um Insektenmassenvermehrungen zu folgen. Laut Wikipedia frisst ein einzelner Käfer in einer Saison bis zu 400 Raupen. Er spielt damit eine wichtige Rolle in der biologischen Schädlingsbekämpfung und wird weltweit geschätzt.

Folgen des Klimawandels

Im Zusammenhang mit den aktuellen Sichtungen könnte auch sein kleiner Verwandter, der Kleine Puppenräuber (Calosoma inquisitor), vom Klimawandel profitieren, auch wenn seine Sichtungen in Südbayern eher selten sind. Beide Arten sind in ihrer Fortpflanzung und ihrem Lebensraum stark gefährdet und in der Forschung von großem Interesse. Deswegen ruft die LWF die Bürger:innen dazu auf, mögliche Sichtungen des Großen Puppenräubers per E-Mail an puppenraeuber@lwf.bayern.de zu melden, und das am besten mit Bildmaterial und dem genauen Fundort.

Die Vielzahl an Käferarten macht die Ordnung Coleoptera zur größten Insektenordnung mit über 350.000 bekannten Arten. Diese Vielfalt zeigt sich in verschiedenen Formen, Farben und Lebensweisen. Käfer durchlaufen eine vollständige Metamorphose, wobei die Larven oft ein anderes Aussehen als die erwachsenen Tiere haben. Die Überwinterung erfolgt in der Regel als ausgewachsenes Tier im Boden, und einige Käfer können bis zu drei Jahre alt werden, wie die Informationen von Koppert Bio verdeutlichen.

Die Rückkehr des Großen Puppenräubers ist somit nicht nur ein spannendes Naturschauspiel, sondern könnte auch ein Zeichen für Veränderungen in unserem Ökosystem sein. Die kommenden Monate könnten zeigen, wie sich diese Art in der modernen Umwelt etabliert und welchen Einfluss sie auf die heimische Fauna haben wird.

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OrtFreising, Deutschland
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