Queeres Bamberg: Erster Stadtrundgang zum CSD am 13. Juli!

Erleben Sie Bambergs ersten queer-geschichtlichen Stadtrundgang am 13. Juli 2025, Teil des Christopher Street Day. Kostenfrei und voller Geschichte!
Erleben Sie Bambergs ersten queer-geschichtlichen Stadtrundgang am 13. Juli 2025, Teil des Christopher Street Day. Kostenfrei und voller Geschichte! (Symbolbild/MW)

Queeres Bamberg: Erster Stadtrundgang zum CSD am 13. Juli!

Bamberg, Deutschland - Am 13. Juli 2025 um 14 Uhr ist es endlich soweit: Bamberg präsentiert seinen ersten queer-geschichtlichen Stadtrundgang. Dieser besondere Rundgang ist Teil des Programms zum „Christopher Street Day Bamberg“, der jedes Jahr im Juni den Auftakt zur Pride-Saison bildet. Die Feierlichkeiten sind nicht nur Ausdruck von Freude und Stolz, sondern auch ein Zeichen für Anerkennung und Sichtbarkeit der LGBTQI*-Community, die seit Jahren für Gleichberechtigung kämpft. So berichtet auch Deutschlandfunk Kultur über die vielfältige und oft von Diskriminierung geprägte Geschichte der queerbegehenden Menschen in Deutschland, die ihren Ursprung bis zur Wiedervereinigung zurückverfolgt werden kann (Deutschlandfunk Kultur).

Diesen Samstag am Grünen Markt, dem Neptunbrunnen, wird der kostenfreie Rundgang beginnen. Veranstaltet von Geschichte Für Alle e.V., dauert die Tour etwa 90 Minuten und wird von einer Gruppe von Historiker:innen und Ehrenamtlichen geleitet, die umfangreiche Recherchen in Archiven durchgeführt haben. Der Rundgang beleuchtet das queere Leben in Bamberg über verschiedene Epochen hinweg, angefangen bei queeren Künstler:innen der Weimarer Republik bis hin zu den „LesBiSchwulen-Wochen“ der 1990er Jahre, sowie die Herausforderungen durch die AIDS-Krise und die Polizeigewalt, mit der queere Menschen konfrontiert waren. Wie der Wiesentbote berichtet, ist der Rundgang ein Zeichen dafür, dass queeres Leben schon immer Teil der Stadtgeschichte war, auch wenn es oft im Verborgenen ablief (Wiesentbote).

Ein Blick auf die Geschichte

Queere Geschichte in Deutschland ist reich an Vielfalt und Herausforderungen. Historisch betrachtet, wird der Widerstand gegen Diskriminierung und Verfolgung seit dem Kaiserreich auf die 1969er Jahre zurückgeführt, als die Gäste des „Stonewall Inn“ in New York für ihre Rechte eintraten. Persönlichkeiten wie Karl Heinrich Ulrichs, der sich bereits 1867 für die Straffreiheit gleichgeschlechtlicher Handlungen einsetzte, und Magnus Hirschfeld, der 1897 die erste Homosexuellen-Organisation gründete, standen an der Front dieser Bewegung. Dennoch erlebten queere Menschen während des Nationalsozialismus eine systematische Verfolgung und Gewalt, die in vielen Fällen zu Folter und Mord führte (bpb).

Die Aufarbeitung dieser Geschichte ist nicht nur wichtig für die Vergangenheit, sondern auch für die Gegenwart. Insbesondere in den letzten Jahren haben wir einen Anstieg an queerfeindlichen Straftaten in Deutschland gesehen, die einen historischen Höchststand erreicht haben. Trotz einiger Fortschritte, wie die Einführung der Ehe für alle im Jahr 2017 und des Selbstbestimmungsgesetzes 2024, bleibt die Unsicherheit über die Errungenschaften der queeren Community bestehen. Die aktuelle Qualität der Anfeindungen und Bedrohungen, insbesondere gegen LGBTQI*-Events, wird von vielen als beunruhigend wahrgenommen, was ein starkes politisches Bekenntnis zur Unterstützung dieser Gemeinschaft erfordert.

Regelmäßige Termine und Teilnahme

Nach der Premiere des Stadtrundgangs wird dieser jeweils jeden dritten Freitag im Monat um 17 Uhr angeboten. So haben Interessierte die Möglichkeit, weitere Termine wahrzunehmen, unter anderem am 18. Juli, 15. August, 19. September und 17. Oktober 2025. Die Kosten liegen bei 12 Euro regulär und 10 Euro ermäßigt. Buchungen und Gruppenanfragen sind unter www.geschichte-fuer-alle.de oder per E-Mail an bamberg@geschichte-fuer-alle.de möglich.

Sei dabei, tauche ein in die vielfältige Geschichte und setze ein Zeichen für Sichtbarkeit und Solidarität mit der queeren Community! Bamberg zeigt, dass Geschichte und Gegenwart miteinander verbunden sind, und dass es wichtig ist, die Stimmen der Vergangenheit zu hören, um eine bessere Zukunft für alle zu gestalten.

Details
OrtBamberg, Deutschland
Quellen