Bio-Bayern-Tour 2025: Innovation und Herausforderungen im Aichach-Friedberg!

Die Bio-Bayern-Tour 2025 besuchte den Scheicherhof in Aichach-Friedberg, um über Herausforderungen und Innovationen im Bio-Sektor zu informieren.
Die Bio-Bayern-Tour 2025 besuchte den Scheicherhof in Aichach-Friedberg, um über Herausforderungen und Innovationen im Bio-Sektor zu informieren. (Symbolbild/MW)

Bio-Bayern-Tour 2025: Innovation und Herausforderungen im Aichach-Friedberg!

Rehling, Deutschland - Die Bio-Bayern-Tour 2025 hat ihren Stopp auf dem Scheicherhof in Rehling, im malerischen Landkreis Aichach-Friedberg, eingelegt. Hierbei kamen nicht nur Biolandwirte zusammen, sondern auch prominente Gäste wie Kreisbäuerin Sabine Asum, Kreisobmann Wolfgang Teifelhart und der Landtagsabgeordnete Peter Tomaschko, um sich über die aktuellen Entwicklungen in der Bio-Branche auszutauschen. In einer Zeit, in der der Bio-Markt in Deutschland einen leichten Aufschwung nach der Stagnation im Jahr 2022 verzeichnet, stehen viele Bio-Betriebe gleichzeitig unter wirtschaftlichen Druck. Die steigenden Produktionskosten, verschärfte Vorschriften und Unsicherheiten in der Vermarktung stellen große Herausforderungen dar, die es zu bewältigen gilt.

In Bayern, wo rund 418.000 Hektar ökologisch bewirtschaftet werden, was 13,4 % der gesamten landwirtschaftlichen Fläche entspricht, sind die Rahmenbedingungen für die Bio-Wirtschaft besonders wichtig. Laut dem Bayerischen Bauernverband haben die 11.070 Bio-Betriebe im Freistaat eine Führungsposition in Deutschland inne und sind ein wesentlicher Bestandteil der bayerischen Landwirtschaft.

Ein Blick auf den Scheicherhof

Der Scheicherhof wird von der Familie Jakob bewirtschaftet und ist ein Paradebeispiel für innovative Landwirtschaft. Gabriel Jakob kümmert sich um die Legehennenhaltung und den Ackerbau, während Ludwig Jakob die Spätzle- und Eisherstellung verantwortet. Paul Jakob bringt sich in allen Bereichen ein. In den letzten Jahren hat der Hof in moderne Produktionsanlagen investiert, insbesondere in der Spätzleproduktion, wo wöchentlich 2 bis 3 Tonnen frisch produzierte Spätzle nach dem Kochen heiß verpackt und schockgefroren werden. Diese sind nicht nur bei der Gastronomie, sondern auch im Handel, inklusive regionalen Supermärkten, sehr gefragt und tragen das Bayerische Biosiegel.

Allerdings gibt es auch Herausforderungen: Die Eisproduktion des Scheicherhofs ist nicht bio-zertifiziert. Trotz der hohen Nachfrage hat sich Bio-Eis bisher nicht durchsetzen können, weshalb jährlich 30 bis 40 Tonnen konventionelles Milcheis und Sorbet entstehen, die überwiegend über Hofläden vermarktet werden. Zudem werden auf dem Hof 28.000 Legehennen gehalten, darunter 12.000 in Bio-Haltung, was zur jährlichen Produktion von acht Millionen Eiern führt. Die neu gebaute Bio-Haltung steht jedoch aufgrund bürokratischer Hürden unter Druck, ein weiteres Beispiel für die Herausforderungen, die die Branche bewältigen muss.

Politische Unterstützung erforderlich

Die Familie Jakob und Vertreter des Bayerischen Bauernverbands appellieren an die Politik, die Rahmenbedingungen für innovative Landwirte zu verbessern. Ein konkretes Problem stellt die Schließung eines Schlachthofs in Wassertrüdingen dar, wodurch Gegenden in Süddeutschland vor einer großen Herausforderung stehen, Alternativen für die Geflügelhaltung zu finden.

Bayerns Bio-Königin Anna-Lena II. hebt ebenfalls die Innovationskraft der Betriebe hervor. Sie betont die Bedeutung von bayerischen Bioprodukten für die Unterstützung heimischer Höfe und ruft die Verbraucher dazu auf, verstärkt auf regionale Produkte zu setzen. Trotz der aktuellen Herausforderungen zeigt sich die Bio-Branche resilient, und das Kaufverhalten der Verbraucher verändert sich zunehmend. Laut neuesten Statistiken boomt der Markt für Bio-Lebensmittel in Deutschland, dessen Umsatz auf fast 17 Milliarden Euro gestiegen ist. Auch wenn die Käuferzahlen von Bio-Produkten 2023 zum ersten Mal rückläufig sind, bleibt der Marktanteil bei rund 6,3 Prozent.

Die Bio-Bayern-Tour 2025 ist somit nicht nur eine Gelegenheit, um innovative Betriebe zu besuchen, sondern auch eine Plattform, um auf die Anliegen und Herausforderungen der Bio-Wirtschaft aufmerksam zu machen. Die Biobauern in Bayern stehen vor der Aufgabe, sich in einem kniffligen Markt zurechtzufinden, der durch Preiswettbewerb und hohe Standards geprägt ist.

Zusammengefasst zeigt sich, dass die bayerische Bio-Branche zwar Herausforderungen meistert, aber auch tatkräftige Unterstützung aus der Politik benötigt, um auch zukünftig erfolgreich zu sein. Für die Verbraucher gilt es, ihre Kaufentscheidungen bewusst zu treffen und der heimischen Landwirtschaft den wohlverdienten Rücken zu stärken.

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OrtRehling, Deutschland
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