Würzburgs heißer Marktplatz: Neue grüne Lösungen gegen die Hitze!

Würzburgs heißer Marktplatz: Neue grüne Lösungen gegen die Hitze!
Würzburg, Deutschland - Würzburg kämpft gegen die Hitze: An heißen Tagen wird der Marktplatz zum unangenehmen Ort. Dank des sogenannten „Hitzeinsel-Effekts“ sind die Temperaturen dort an Sonnentagen bis zu acht Grad höher als im Umland. Dies führt dazu, dass viele Kunden den Würzburger Wochenmarkt meiden und die Verkäufer unter der Hitze leiden. Jürgen Eppel vom Institut für Stadtgrün beobachtet, dass das Pflanzen von Bäumen auf dem Marktplatz herausfordernd ist – eine Tiefgarage und Veranstaltungen machen es schwierig, nachhaltige Begrünungen umzusetzen. BR.de berichtet, dass die Stadt nun planen möchte, „mobiles Grün“ in Pflanzenkübeln einzuführen, um die Aufenthaltsqualität zu erhöhen.
Die Problematik der Hitze in Städten ist jedoch nicht nur lokal. Laut einer Studie aus dem Jahr 2020 erlagen in Deutschland schätzungsweise 20.000 Menschen über 65 Jahren an den Folgen von Hitze im Jahr 2018. Dies verdeutlicht die drängende Notwendigkeit, das Hitzerisiko zu minimieren, da Hitzewellen zunehmend zunehmen. Städte wie Würzburg, Mannheim und Frankfurt haben besonders mit diesem Problem zu kämpfen. Interaktiv.br.de zeigt, dass anhaltende Tropennächte mit Temperaturen über 20 °C die Gesundheit der Bevölkerung stark belasten.
Innovative Ansätze zur Bekämpfung der Hitze
Um das Marktplatz-Problem anzugehen, schlägt Eppel eine bewachsene Überdachung vor, die nicht nur Schatten spenden, sondern auch das Stadtbild verschönern könnte. Traditionelle Baumarten wie Kastanien und Sommerlinden seien für die Zukunft nicht geeignet, so seine Erkenntnisse. Stattdessen sollten Baumarten aus Kleinasien oder Südosteuropa in Betracht gezogen werden. Zudem empfiehlt er, kleine oberflächliche Kanäle zur Wasserrückhaltung in der Innenstadt zu schaffen.
Würzburg hat bereits einige Maßnahmen ergriffen. Die Einrichtung einer Stabsstelle für Klima und Nachhaltigkeit, die unter anderem von Klimaschutzmanager Markus Leisegang geleitet wird, zeigt das Engagement der Stadt. Leisegang hat die Aufgabe, die Öffentlichkeit für das Thema Klimaschutz und die Problematik der Hitze zu sensibilisieren und auch Begrünungsmaßnahmen für Privatpersonen zu fördern. Dies ist Teil eines „Hitzeaktionsplans“, der 2023 ins Leben gerufen wurde. Sechs historische Trinkbrunnen in der Innenstadt wurden wieder in Betrieb genommen, um für Abkühlung zu sorgen.
Das Umweltbundesamt betont die Wichtigkeit von Bäumen im städtischen Raum für den Hitzeschutz. Laut einer erst kürzlich veröffentlichten Studie sind schattenspendende Bäume in der Lage, bis zu 100.000 Liter Wasser pro Jahr zu verdunsten, was helfen kann, die Temperatur in der Stadt zu senken. Umweltbundesamt.de fordert, dass die Notwendigkeit von mehr Bäumen und Schatten in Innenstädten ernst genommen wird, und hebt die positiven Effekte von Verschattungselementen und Dachbegrünungen hervor.
Zusammengefasst bleibt festzuhalten, dass Würzburg einen aktiven Weg beschreitet, um den Herausforderungen des Klimawandels und der städtischen Hitze in Zukunft besser begegnen zu können. Mit einem Umdenken in der Stadtplanung, innovativen Lösungen und einer engagierten Bevölkerung könnte der Marktplatz bald wieder ein beliebter Ort für Einheimische und Touristen werden.
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Ort | Würzburg, Deutschland |
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