Schwerer Radunfall in München: Helm als Lebensretter ignoriert!

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Unfall zwischen Autofahrer und Radfahrer in München: 27-jähriger Radfahrer ohne Helm schwer verletzt, 21.07.2025.

Unfall zwischen Autofahrer und Radfahrer in München: 27-jähriger Radfahrer ohne Helm schwer verletzt, 21.07.2025.
Unfall zwischen Autofahrer und Radfahrer in München: 27-jähriger Radfahrer ohne Helm schwer verletzt, 21.07.2025.

Schwerer Radunfall in München: Helm als Lebensretter ignoriert!

Ein tragischer Unfall in München hat das Thema Verkehrssicherheit für Radfahrer erneut in den Fokus gerückt. Am Samstagabend, dem 19. Juli, kam es gegen 23 Uhr zu einem Zusammenstoß zwischen einem Auto und einem Radfahrer. Der 30-jährige Autofahrer aus dem Landkreis Weilheim-Schongau war mit seinem Volkswagen auf der Deidesheimer Straße in Richtung Ackermannstraße unterwegs, als er an der Kreuzung nach links abbiegen wollte. Zur gleichen Zeit begegnete ihm ein 27-jähriger Radfahrer aus dem Landkreis Miesbach, der die Ackermannstraße überqueren wollte. Der Zusammenprall führte zu schweren Kopfverletzungen beim Radfahrer, der, bedauerlicherweise, keinen Schutzhelm trug.

Wie berichtet, wurde der verletzte Radfahrer umgehend mit dem Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht, während der Autofahrer unverletzt blieb. An beiden Fahrzeugen entstand lediglich leichter Sachschaden. Die Münchner Verkehrspolizei hat die Ermittlungen zum Unfallhergang aufgenommen und wird klären, ob es zu dem unglücklichen Vorfall noch weitere Augenzeugen gibt.

Helme schützen, doch viele verzichten

Die Unfallstatistik liefert alarmierende Fakten, gerade im Hinblick auf das Tragen von Fahrradhelmen. Laut einer umfangreichen Analyse trugen bei 543 untersuchten Unfällen in München und Münster lediglich 16% der verletzten Radfahrer einen Helm. Bei den 117 tödlichen Unfällen waren es sogar nur 6 Radfahrer, was etwa 5% ausmacht. Ein weiterer Punkt: Über 50% der verstorbenen Radfahrer erlitten ein Schädelhirntrauma; hierbei ist die Schutzwirkung eines Helms nicht zu unterschätzen. Dr. Christopher Spering von der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie weist darauf hin, dass zu wenige Erwachsene einen Helm tragen, obwohl Studien belegen, dass das Tragen von Helmen 20-80% der Kopfverletzungen verhindern kann, wie ich-trag-helm.de berichtet.

Die Helmquote in Deutschland liegt aktuell bei nur 32% der Radfahrenden, ein Anstieg um 5% im Vergleich zum Vorjahr. Bei den jüngsten Radfahrern zwischen 6 und 10 Jahren beträgt die Helmquote sogar 78%, während sie bei Jugendlichen zwischen 11 und 16 Jahren auf 38% gesunken ist. Erstaunlich ist auch der Anstieg bei den 31- bis 40-Jährigen von 15% auf 30%. Trotz dieser positiven Entwicklungen sieht es bei älteren Radfahrern eher düster aus: Mehr als die Hälfte der getöteten Radfahrer gehört zur Altersgruppe über 65 Jahre, die häufig schwerere Verletzungen erleiden.

Verkehrssicherheit und Helmpflicht

Trotz der vielen Studien und Statistiken gibt es in Deutschland keine Helmpflicht für Radfahrende. Während viele Experten, wie Dr. Barbara Schmidt von der Friedrich-Schiller-Universität, das Tragen von Helmen empfehlen, argumentieren Kritiker, dass Helme die Verantwortung auf die Radfahrer schieben und die infrastrukturellen Probleme missachten. In anderen Ländern, wie den Niederlanden, sieht man dies anders: Hier tragen viele Radfahrer keinen Helm, profitieren jedoch von einer gut ausgebauten Radinfrastruktur.

Unabhängig von diesen Debatten bleibt der Unfall in München ein weiteres Beispiel dafür, wie wichtig es ist, die Sicherheit im Straßenverkehr ernst zu nehmen. Der verletzte Radfahrer hätte möglicherweise besser davongekommen, hätte er einen Helm getragen. Die Diskussion um Fahrradhelme und deren Bedeutung wird auch in Zukunft relevant bleiben, zumal eine verantwortungsvolle Verkehrssicherheit für alle Beteiligten hoch im Kurs stehen sollte. Schließlich könnte ein guter Helm das Leben retten.