Bayern wächst! Unterallgäu boomt, Wunsiedel schrumpft – Einblick in die Zukunft

Bayern wächst! Unterallgäu boomt, Wunsiedel schrumpft – Einblick in die Zukunft
In Bayern tut sich was, das ist keine Frage! Laut dem Landesamt für Statistik wird die Bevölkerung im Freistaat bis 2043 um rund 560.000 Menschen wachsen, das entspricht einem Zuwachs von 4,3 Prozent. Besonders die Region Unterallgäu sticht heraus, denn hier rechnet man mit einem beeindruckenden Anstieg von 13,6 Prozent, was etwa 20.000 neuen Einwohnern entspricht. Diese Entwicklung bringt sowohl Möglichkeiten als auch Herausforderungen mit sich, besonders in Bezug auf die Infrastruktur.
Doch nicht nur das Unterallgäu profitiert. In Memmingen, der zweitstärksten Wachstumsregion, erwartet man einen Zuwachs von 11,2 Prozent, also circa 5.000 zusätzliche Bürger. Oberbürgermeister Jan Rothenbacher (SPD) hebt hervor, wie wichtig Wohnraum und Kinderbetreuung in dieser voranschreitenden Entwicklung sind. Im Gegensatz dazu zeigen sich in Wunsiedel in Oberfranken düstere Prognosen, wo ein Rückgang von 7,3 Prozent vorhergesagt wird.
Familienstrukturen und Pflegeplatzbedarfe
Ein Blick auf die Veränderungen in den Familienstrukturen macht deutlich, dass immer weniger Menschen die Pflege älterer Angehöriger zu Hause übernehmen können. Aktuell sind die Kapazitäten des Kreisseniorenheims in Bad Wörishofen bereits überlastet. Das Landratsamt setzt daher auf eine vorausschauende Planung und bezieht die bereits erwähnten Bevölkerungsprognosen in die Überlegungen zu Pflegeplätzen, Verkehrswegen und Schulen ein. Landrat Alex Eder (FW) sieht den Zuzug im Unterallgäu jedoch auch als Chance zur Verbesserung des Arbeitsmarktes.
Ein „gutes Händchen haben“ muss da auch der Landrat von Wunsiedel, Peter Berek (CSU), an den Tag legen. Auch wenn die Prognosen nicht die erhoffte Wende bringen, betrachtet er sie als Arbeitsauftrag. In den vergangenen Jahren hat Wunsiedel neue Einrichtungen ins Leben gerufen, die der Region frischen Wind verleihen, wie etwa ein Café mit Rösterei und ein integratives Bistro.
Historische Wurzeln und heutige Herausforderungen
Doch wie kam es zu dieser Entwicklung? Im Landkreis Unterallgäu wurden interessante historische Funde gemacht. So wurden 1934 in einer Kiesgrube in Benningen die Überreste eines Urelefanten entdeckt, was die ersten Spuren menschlichen Lebens in dieser Region aufweist. Die Geschichte setzt sich mit der Besiedelung durch die Römer fort, die feste Straßen und Steinbauwerke errichteten, bevor die Alamannen und Schwaben folgten. Diese historischen Wurzeln bilden das Fundament für die kulturelle Identität der Region, die bis heute lebendig ist.
Die aktuelle demografische Situation hat auch ihre Schattenseiten. Während der Landkreis Unterallgäu und die Stadt Memmingen florieren, kämpft Wunsiedel mit negativen Wachstumsprognosen. In einem Umfeld, in dem unter anderem der Preis für Wohnraum ein Thema ist, haben sich Politik und Verwaltung als entscheidend erwiesen, um die Lebensqualität für alle Bürger in der Region langfristig zu sichern.
Die kommenden Jahre dürften spannend bleiben, werden sie doch zeigen, ob die Prognosen tatsächlich der Realität standhalten und wie kreativ die Kommunen bei der Bewältigung der Herausforderungen sind. Um in diesem ständig wandelnden Umfeld erfolgreich zu sein, ist ein klarer Plan und ein offenes Ohr für die Bedürfnisse der Bevölkerung notwendig.