Verwirrung um Starnberger Betriebshof: Stundensätze explodieren!

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Der Hauptausschuss der Stadt Starnberg diskutiert am 28.10.2025 über die hohen Verrechnungssätze des Betriebshofs für 2026.

Der Hauptausschuss der Stadt Starnberg diskutiert am 28.10.2025 über die hohen Verrechnungssätze des Betriebshofs für 2026.
Der Hauptausschuss der Stadt Starnberg diskutiert am 28.10.2025 über die hohen Verrechnungssätze des Betriebshofs für 2026.

Verwirrung um Starnberger Betriebshof: Stundensätze explodieren!

Die budgetäre Situation in Starnberg bleibt eine große Herausforderung, die am 28. Oktober 2025 wieder auf die Agenda des Hauptausschusses gesetzt wurde. Im Fokus standen die Betriebshofverrechnungssätze für das Haushaltsjahr 2026. Wie Merkur berichtet, bezeichnete Bürgermeister Patrick Janik diese Thematik als eines der größten Rätsel seiner Laufbahn. Verwaltungsleiter Ludwig Beck hob jedoch hervor, dass die vorgelegten Zahlen „außerordentlich gut dokumentiert“ sind, was einigen Ausschussmitgliedern bei der Diskussion Sicherheit gab.

Erstaunlich waren die hohen Stundensätze, die für Dienstleistungen des Betriebs, wie Gras mähen, Kanäle spülen und Baggerarbeiten, angesetzt wurden. Beispielsweise steigt der kalkulierte Personalstundensatz auf satte 82,60 Euro, im Vorjahr lag dieser noch bei 75 Euro netto. Und eine Anpassung an die Inflation für 2025 und 2026 ist noch nicht eingerechnet. Dies sorgte für ein Raunen unter den Ausschussmitgliedern. Josef Pfister, Stadtrat von „Bündnis Mitte Starnberg“, äußerte sogar Zweifel an seiner eigenen Kalkulation.

Hohe Stundensätze und deren Ursachen

Der Betriebshof hat 2023 bereits Dienstleistungen im Wert von rund 4,9 Millionen Euro umgesetzt, jedoch wurde ein Defizit von etwa 572.000 Euro im Verwaltungshaushalt festgestellt. Um das Ruder herumzureißen, hat der Haushalts- und Finanzausschuss entschieden, die Tarife für das kommende Jahr zu erhöhen, um Kostenneutralität zu schaffen. Der Bayerische Kommunale Prüfungsverband empfahl zudem eine jährliche Anpassung der Verrechnungssätze aufgrund sich ändernder Kosten, wie etwa Lohn- und Materialpreise, die nicht berücksichtigt wurden.

Eine hohe Anzahl von Krankenständen und unklare verrechenbare Stunden tragen ebenfalls zu den hohen Stundensätzen bei, wobei der Bürgermeister darauf hinwies, dass der Betriebshof bei Gärtnerarbeiten oft externe Vergaben tätigen muss, weil er überlastet ist. Der kalkulierte Stundensatz für Personal und Maschinen wird also nicht nur durch die Berechnungsmethode bestimmt. Er ergibt sich aus der Gesamtheit der geleisteten Stunden geteilt durch die Anzahl der Betriebshofmitarbeiter.

Ausblick auf künftige Anpassungen

Die Stadt hat sich in der Vergangenheit ebenfalls Gedanken über die Auslastung des Personals gemacht. Michael Mignoli von der Bürgerliste fragte nach den Möglichkeiten des Betriebshofs und einer möglichen personellen Aufstockung. Winfried Wobbe von den Unabhängigen Wählergemeinschaften hegte jedoch Zweifel an einer unter Umständen möglichen Überbesetzung. Demgegenüber äußerte Rudolf Zirngibl von der CSU sein Misstrauen gegenüber den externen Kosten von 110 Euro pro Helfer-Stunde. Auch wenn Ludwig Beck versprach, an den „Stellschrauben“ zur Konsolidierung der Stadtfinanzen bis 2026 zu arbeiten, bleibt die Frage, ob die Verrechnungssätze im kommenden Jahr erneut angepasst werden müssen.

Abschließend bleibt festzuhalten, dass die aktuelle Finanzlage des Starnberger Betriebshofs einen Balanceakt darstellt. Hohe Stundensätze in Verbindung mit weiteren Anpassungen könnten die Gemüter in der Zukunft weiter erhitzen und das eh schon als „ewiges Rätsel“ bezeichnete Thema wohl nicht so schnell gelöst werden.