Schwammerlsuche im Chiemgau: Wo bleiben die Pilz-Köstlichkeiten?

Schwammerlsuche im Chiemgau: Wo bleiben die Pilz-Köstlichkeiten?
Traunstein, Deutschland - Im Landkreis Traunstein ist die Pilzsaison in vollem Gange, doch die Schwammerlsucher kehren bisher oft mit leeren Körben zurück. Laut BG Land hat der trockene April und Mai den Zuwachs von Morcheln und anderen Pilzen stark eingeschränkt. Selbst nach 60 Litern Niederschlag in der ersten Junihälfte blieben Steinpilze und Hexenpilze in den Wäldern des Chiemgaus Mangelware.
Ein Lichtblick war die Entdeckung eines Austernseitlings, einem beliebten Speisepilz, der in einem Wald östlich von Traunreut gefunden wurde. Diese Art, auch als „Kalbfleischpilz“ bekannt, gehört zur Familie der Seitlingsverwandten und wird ganzjährig kultiviert. Sein zungen- bis spatelförmiger Fruchtkörper hat ein blaugraues bis weißliches Farbspektrum und ist vor allem an Laubhölzern, insbesondere Buchen, zu finden, wie Wikipedia erklärt. Der Austernseitling kann vielschichtig wachsen und wird weltweit als einer der drei wichtigsten Kulturpilze geschätzt, mit einer jährlichen Erntemenge von etwa 2,5 Millionen Tonnen.
Die Einflüsse der Witterung
Die Niederschläge in der ersten Junihälfte hätten theoretisch für ein kräftiges Wachstum der Pilze sorgen können. Doch die schweren Unwetter am 23. Juni, die bis zu 70 Liter Regen brachten, haben nicht tiefer in den Boden eindringen können, was das Wachstum weiter beeinträchtigt. Dies zeigt, wie wichtig die richtige Witterung für die Pilzernte ist.
Die Bedingungen heben die Herausforderungen für Pilzsammler hervor, die heuer großes Risiko eingehen: Die Suche nach leckeren Schwammerln kann oft enden wie ein Schuss ins Wasser. Doch die Hoffnung bleibt, dass sich die Rast mit den nachfolgenden Sommerwochen noch ändert und eine brauchbare Ernte eingefahren werden kann.
Ein Blick auf die Baumwelt
Während die Schwammerlsucher auf den großen Regen hoffen, erblühen im Traunsteiner Stadtwald in Froschham die Tulpenbäume, die vor rund 20 Jahren gepflanzt wurden. Diese aus Nordamerika stammenden Bäume sind echte Eyecatcher mit ihren gelben Blüten und erreichen Höhen von über 35 Metern. Im Stadtwald wachsen mittlerweile 54 Baumarten, und das Holz von über 30 Arten ist am Forsthaus ausgestellt. Das Holz der Tulpenbäume ist besonders bei Schreinern und Instrumentenbauern geschätzt, was den vielseitigen Charakter der Region unterstreicht.
Ungeachtet der Pilzmisere bleibt die Natur im Chiemgau ein einzigartiges Erlebnis. Die Schönheit der Blüten und die Vielfalt der Flora machen auch in schwierigen Zeiten Freude und laden zum Entdecken ein.
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Ort | Traunstein, Deutschland |
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