Starnberger Stadtrat plant drastische Änderungen am Seebahnhof!

Starnberger Stadtrat plant drastische Änderungen am Seebahnhof!
Starnberg, Deutschland - In Starnberg tut sich einiges rund um den Seebahnhof, der als einer der schönste Bahnhöfe Deutschlands gilt. Der Stadtrat erwägt ernsthaft, diesen aus dem Fahrplan zu streichen, um die Verkehrssituation in der Umgebung zu entlasten. Die Dichte an Autos, Bussen, Radfahrern und Fußgängern ist hier hoch. Iris Ziebart vom Verein „Schöner zum See“ hebt hervor, dass eine Entlastung dringend notwendig sei. Die Diskussionen sind allerdings hitzig, denn Kritiker warnen, dass die Streichung des Haltepunktes den Autoverkehr eher anheizen könnte. Laut Focus gibt es zwei Optionen zur Debatte: Entweder alle Züge könnten den Seebahnhof künftig fahren lassen oder nur Regionalzüge würden nicht mehr halten. In jedem Fall würden die Züge nur noch am Bahnhof Starnberg Nord halten, der etwa 1,5 Kilometer vom See entfernt ist. Zum Vergleich, der aktuelle Abstand zum Wasser beträgt nur zehn Meter.
Die Deutsche Bahn hat Pläne, die Anbindung des Bahnhofs bis Ende 2025 abzuschließen und deren Umsetzung für 2026 vorgesehen. Bürgermeister Patrick Janik betont, dass ohne die Entscheidung zur Bahnhofsneugestaltung nur technische Erneuerungen an Gleisen und Oberleitungen erfolgen werden. In den letzten Stadtratssitzungen wurden verschiedene Varianten für die zukünftige Anbindung diskutiert. Die Variante „Seeanbindung 2.0“ wird aufgrund einer Abstimmung mit 19:9 Stimmen nicht weiterverfolgt. Auch ein Antrag zur Offenlegung der Verhandlungsinhalte zwischen der Stadt und der Bahn wurde abgelehnt, was die Transparenz in der Diskussion einschränkt. Stattdessen wird die Variante „7e“, die einen Bahnhofsumbau und ein Wendegleis am Oberfeld vorsieht, weiterverfolgt.
Aktuelle Entwicklungen und Ausblicke
In den letzten zwei Jahren gab es intensive Verhandlungen zwischen der Stadt Starnberg und der Deutschen Bahn. Einigung konnte man am 12. Dezember 2022 erzielen, als der Stadtrat dem Vertragsentwurf mit überwältigender Mehrheit zustimmte. Am 22. Dezember 2022 folgte die notarielle Beurkundung. Das Ziel ist es, die Bahnanlagen an drei Standorten sowie die Stadtgestaltung zu modernisieren, was auch eine bessere Verbindung zum See ermöglichen soll. Der Starnberger Bahnhof wird eines seiner vier Gleise abgeben, während die Regionalzüge künftig am Bahnhof Nord halten.
Der Witterung und dem Fußgängerverkehr soll durch diese Maßnahmen Rechnung getragen werden. Dennoch hat die Stadt im März 2024 das Rücktrittsrecht aus diesem Vertrag gezogen, da es an festen Finanzierungszusagen fehlte, und das führte zu erneuten Verhandlungen mit der DB. Parallel dazu werden Möglichkeiten zur Finanzierung der Umbauprojekte sondiert. Besonders erwähnenswert ist der Seeanbindungsbeirat, der aus vier Bürgern und dem Ersten Bürgermeister besteht und das Ganze mit Ideen und Hilfestellungen unterstützen soll.
Das erste Treffen dieses Beirates fand am 30. Januar 2025 statt. Wie es in der umfassenden Planung weitergeht, bleibt abzuwarten, denn der nächste Schritt ist ein „Runder Tisch zum Starnberger Seebahnhof“, der für den 4. Juni anberaumt wurde. Hier wird sich zeigen, welche Entscheidungen letztlich getroffen werden, um die Verkehrssituation nachhaltig zu verbessern und dafür zu sorgen, dass der wunderbare Blick auf den Starnberger See nicht durch Autoschaos und zischende Busse verbaut wird. Man darf gespannt bleiben, denn die Entwicklung ist nur der Anfang eines großen Umdenkens in der Verkehrsinfrastruktur rund um den Starnberger See.
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Ort | Starnberg, Deutschland |
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