ZF in Schweinfurt: 14.000 Jobs weg, aber Elektro-Sparte bleibt!
ZF in Schweinfurt kündigt massive Arbeitsplatzverluste an, plant jedoch Umstrukturierungen und betont Fortbestand der Elektrosparte.

ZF in Schweinfurt: 14.000 Jobs weg, aber Elektro-Sparte bleibt!
Die Lage bei ZF in Schweinfurt bringt turbulente Zeiten mit sich. Wie br.de berichtet, steht das Unternehmen vor einem massiven Stellenabbau, der nicht nur die Branche, sondern auch die gesamte Region betrifft. Die Frist für Verhandlungen zwischen dem Gesamtbetriebsrat und der IG Metall ist bereits abgelaufen, was den Druck auf die Mitarbeitenden weiter erhöht.
Der Verkauf von Elektroautos kommt schleppend voran, was vor allem die Elektromobilität betrifft. ZF hat jedoch einen klaren Kurs: Die Sparte „Division E“ soll erhalten bleiben, Abspaltungen oder Verkäufe sind nicht im Gespräch. Stattdessen hat das Unternehmen bekannt gegeben, dass in den kommenden Jahren eine umfassende Umstrukturierung ansteht.
Stellenabbau und Einsparungen
Besonders drastische Einschnitte sind bis 2030 zu erwarten. Bis dahin sollen deutschlandweit 7.600 Arbeitsplätze in der Elektromobilität wegfallen, was Teil der insgesamt bis zu 14.000 Stellen ist, die ZF in den kommenden drei Jahren streichen möchte. Diese Maßnahme ist nicht neu, sondern bereits angekündigt und soll vor allem dazu dienen, über 500 Millionen Euro an Einsparungen bis 2027 zu erzielen. Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit der Bestandsprodukte durch Umbau aus eigener Kraft wiederherzustellen, wie auch tagesschau.de feststellt.
Um betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden, plant ZF ein Abfindungsprogramm sowie Qualifizierungs- und Transfermaßnahmen. Allerdings wird die monatliche Belastung für die Mitarbeitenden durch eine Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit um rund sieben Prozent bis Ende 2027 und einer verschobenen tariflich vorgesehenen Lohnerhöhung für das Frühjahr 2024 spürbar steigen.
Standorte und Zukunftsperspektiven
Der Standort Schweinfurt ist der größte ZF-Standort in Bayern mit rund 8.600 Beschäftigten, von denen 5.900 im Bereich Elektromobilität tätig sind. Während in Nürnberg die Gießerei gut ausgelastet ist und keine Arbeitszeitreduzierung aufgrund der aktuellen Situation gilt, gibt es in anderen Bayern-Filialen wie Auerbach, Thyrnau und Bayreuth ähnliche Herausforderungen. Dort ist die Ungewissheit über den möglichen Stellenabbau hoch, wobei in Nürnberg zuletzt eine Reduzierung von 1.000 auf 300 Beschäftigte bis 2030 ins Gespräch kam.
Der neue ZF-Vorstandschef Mathias Miedreich, der seinen Vorgänger Holger Klein in einer angespannten Situation ablöste, betont die Notwendigkeit harter Einschnitte für Mitarbeitende, um die Zukunft des Unternehmens zu sichern. Miedreich ist sich der Herausforderungen bewusst und verfolgt Partnerschaften für Teilbereiche der Division zur Kostenteilung. Die Entwicklung einiger Produkte wird eingestellt; zudem wird derzeit geprüft, ob Elektromotoren günstiger zuzukaufen sind.
Insgesamt zeigt sich, dass ZF in einer kritischen Phase steckt. Der „Schulterschluss“ mit dem Betriebsrat wird als essenziell angesehen, um gemeinsam durch diese stürmischen Tage zu navigieren und kreative Lösungen zu finden, die sowohl den Mitarbeitenden als auch dem Unternehmen zugutekommen.