Klinik in Schwabach meldet Insolvenz an – Zukunft ungewiss!

Die Klinik in Schwabach hat Insolvenz angemeldet, nachdem Hoffnungen auf wirtschaftliche Stabilität gescheitert sind.
Die Klinik in Schwabach hat Insolvenz angemeldet, nachdem Hoffnungen auf wirtschaftliche Stabilität gescheitert sind. (Symbolbild/MW)

Klinik in Schwabach meldet Insolvenz an – Zukunft ungewiss!

Schwabach, Deutschland - Die Krankenhaus Schwabach gGmbH hat am vergangenen Freitag Insolvenz beim Amtsgericht Nürnberg angemeldet. Wie die Stadt Schwabach am Samstag auf ihrer Homepage mitteilte, war dies das Ergebnis eines langen, angespannten wirtschaftlichen Prozesses. Geschäftsführer Walter Förtsch erklärte, alle Bemühungen zur wirtschaftlichen Stabilisierung der Klinik seien gescheitert. Seit Jahren habe die Klinik hohe Verluste eingefahren, unter anderem durch ausbleibende Einnahmen und stark gestiegene Kosten aufgrund der Corona-Pandemie.

In einer Pressemitteilung von Diakoneo heißt es, dass das Sozialunternehmen bereits seit seinem Einstieg als Gesellschafter finanzielle Mittel in zweistelliger Millionenhöhe sowie Managementunterstützung bereitgestellt habe. Diese Investitionen sind jedoch nicht ausreichend gewesen, um die finanzielle Lage zu stabilisieren. Der kaufmännische Vorstand von Diakoneo, Michael Krach, hob hervor, dass das Insolvenzverfahren keine Auswirkungen auf die anderen Angebote von Diakoneo haben wird.

Situation der Beschäftigten und Patienten

Der weitere Verlauf für die Beschäftigten und den Klinikbetrieb bleibt ungewiss. Es sind Gespräche zwischen der Stadt, dem Krankenhaus, dem Betriebsrat und dem vorläufigen Insolvenzverwalter erforderlich, um Perspektiven zu erarbeiten. Peter Reiß, der Oberbürgermeister von Schwabach, hat bereits zugesichert, sich intensiv für die Belange der Patienten und Mitarbeiter einzusetzen. Die letzten Monate waren für die Klinik vor allem geprägt von anhaltendem Fachkräftemangel und sinkenden Patientenzahlen.

Zurzeit ist es ungewiss, wie viele Mitarbeiter von der Insolvenz betroffen sein werden, denn die genaue Anzahl der Beschäftigten ist noch nicht bekannt. Im Februar 2023 hatte Diakoneo angekündigt, die Gesundheitssparte zu verkaufen, darunter auch die Klinik in Schwabach. Ein entsprechender Käufer wurde jedoch nicht gefunden, was die Situation zusätzlich komplizierte.

Die allgemeine Krise im Gesundheitswesen

Die Insolvenz der Klinik in Schwabach ist Teil einer besorgniserregenden Entwicklung in der deutschen Krankenhauslandschaft. Laut dem Gesundheitsmanagement gibt es landesweit zahlreiche Insolvenzfälle, insbesondere bei freigemeinnützigen Trägern. Im Jahr 2023 wurden bereits 30 Insolvenzen verzeichnet, was eine dramatische Steigerung im Vergleich zu den Vorjahren darstellt.

Die Ursachen sind vielfältig: hohe Lohnkosten durch Tarifsteigerungen, stark gestiegene Preise für Energie, Nahrungsmittel und Medizinprodukte sowie eine Ausbleibende Umsatzerholung nach der Pandemie. Die Kliniken sind oft nicht in der Lage, steigende Kosten durch Preiserhöhungen auszugleichen. Besonders die freigemeinnützigen Träger sind davon betroffen, was sich auch in der Situation der Krankenhaus Schwabach gGmbH deutlich widerspiegelt.

Die Stadt Schwabach besaß bis Februar 2023 ein Viertel der Anteile an der Klinik, die sie für einen symbolischen Euro an Diakoneo verkauft hat. Aktuell ist die Stadt rechtlich nicht in das Bieterverfahren oder die Insolvenz verwickelt, sieht sich aber in der Verantwortung, die Interessen ihrer Bürger zu vertreten, solange die Gespräche fortgeführt werden. Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, um die Zukunft der Klinik und ihrer Mitarbeiter zu sichern.

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OrtSchwabach, Deutschland
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