Neuer Mobilfunkstandort in Passau: OB Duppers Kritik am Genehmigungsprozess

Neuer Mobilfunkstandort in Passau: OB Duppers Kritik am Genehmigungsprozess
Untersölden, Deutschland - Die Vorbereitungen für einen neuen Mobilfunkstandort in Untersölden, Passau, nehmen Gestalt an. Geplant ist die Installation auf dem Dach des Pumpwerksgebäudes, das bereits 2023 als geeignet eingestuft wurde. Ein Gutachten zur Messung der thermischen Belastung war jedoch notwendig, da der Standort in einem Wohngebiet liegt. Das Ergebnis dieses Gutachtens zeigt Entwarnung: Keine der gemessenen Standorte überschreitet die festgelegten Grenzwerte. Damit steht der Umsetzung des Mobilfunkstandorts nichts mehr im Wege. Die Passauer Neue Presse berichtet von diesen Entwicklungen.
Natürlich gibt es in der Stadt Passau bereits eine Vielzahl von Mobilfunkstandorten – insgesamt 48 an der Zahl, die von verschiedenen Betreibern genutzt werden. Die Entscheidung über die Platzierung neuer Standorte in sensiblen Bereichen, zu denen Wohngebiete, Krankenhäuser und Schulen zählen, obliegt dem Ausschuss für Umwelt und Energie. In weniger sensiblen Gebieten trifft das Umweltamt die Entscheidungen eigenständig.
Spannungen in der Politik
Der Passauer Oberbürgermeister Jürgen Dupper hat den Genehmigungsprozess für den neuen Standort als „anachronistisch“ und bürokratisch kritisiert. Im Gegensatz dazu vertritt der ÖDP-Stadtrat Urban Mangold vehement die Ansicht, dass die Grenzwertmessungen von großer Bedeutung sind. Er warnt vor potentiellen gesundheitlichen Problemen, die durch athermische Wirkungen entstehen könnten, und hebt damit einen Aspekt hervor, der in der öffentlichen Diskussion oft etwas zu kurz kommt.
Doch welche Grenzwerte gelten überhaupt in Deutschland? Laut der Bundesanstalt für Strahlenschutz wurden umfassende Regelungen erlassen, um die Bevölkerung vor gesundheitlichen Gefahren durch hochfrequente elektromagnetische Felder zu schützen. Diese Grenzwerte basieren auf wissenschaftlichen Empfehlungen und sind in der „Verordnung über elektromagnetische Felder“ (26. BImSchV) festgelegt.
Gesetzliche Rahmenbedingungen
Die relevanten Grenzwerte sind dabei je nach Frequenz unterschiedlich. Für Mobilfunksendeanlagen sieht die Verordnung folgende Werte vor:
Frequenz | Elektrische Feldstärke (V/m) | Leistungsdichte (W/m²) |
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GSM um 900 MHz | 41,25 | 4,5 |
GSM um 1.800 MHz | 58,34 | 9 |
5G um 3.600 MHz | 61 | 10 |
Die Bundesnetzagentur stellt sicher, dass diese Grenzwerte eingehalten werden, indem sie Standortbescheinigungen erteilt und die Funkanlagenstandorte überprüft. Nur wenn alle Auflagen erfüllt sind, kann der Mobilfunkstandort in Betrieb genommen werden.
Die Diskussion um Gesundheit und Mobilfunk bleibt also spannend. Mit dem neuen Standort in Untersölden tritt Passau in die Zukunft der digitalen Kommunikation ein, doch die Fragen nach der Sicherheit und den Auswirkungen auf die Anwohner bleiben bestehen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Debatte entwickeln wird, während die Stadt sich darauf vorbereitet, ihre digitale Infrastruktur weiter auszubauen.
Details | |
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Ort | Untersölden, Deutschland |
Quellen |