Rote Bänke im Ostallgäu: Ein starkes Zeichen gegen häusliche Gewalt!
Im Ostallgäu werden rote Bänke aufgestellt, um auf häusliche Gewalt aufmerksam zu machen und Betroffenen Hilfe zu bieten.

Rote Bänke im Ostallgäu: Ein starkes Zeichen gegen häusliche Gewalt!
Ein neues Signal gegen häusliche Gewalt sendet der Landkreis Ostallgäu mit einer eindrucksvollen Aktion: Ab dem 22. September 2025 werden hier fünf auffällige rote Bänke aufgestellt. Diese Initiativen zielen darauf ab, das Bewusstsein für das oft im Verborgenen stattfindende Thema zu stärken und Betroffenen den Zugang zu Hilfsangeboten zu erleichtern. Städte wie Marktoberdorf, Kaufbeuren und Obergünzburg sind zusammen mit weiteren Orten Teil dieses Projekts, das von den Gleichstellungsstellen des Landkreises und der Stadt Kaufbeuren initiiert wurde, wie wir-sind-kaufbeuren.de berichtet.
Die Einweihung der ersten Bank fand am 22. September in Marktoberdorf vor der Sparkasse statt, gefolgt von weiteren Veranstaltungen in Obergünzburg und Kaufbeuren, wo unter anderem Oberbürgermeister Stefan Bosse anwesend war. Die letzten beiden Bänke werden am 25. und 26. September in Buchloe und Füssen eingeweiht, um eine breite Öffentlichkeitswirkung für dieses wichtige Thema zu erzielen.
Ein Zeichen gegen das Schweigen
Das Anliegen der Aktion wird durch die bemerkenswerte Zahl von registrierten Fällen häuslicher Gewalt unterstrichen: Von 133 Fällen im Jahr 2020 stieg die Zahl auf 153 im Jahr 2024. Betroffen sind häufig Frauen und Kinder, die oft in einem Teufelskreis aus Angst und Isolation gefangen sind. Die Bänke sollen als sichtbare Zeichen dienen, um das Tabu häuslicher Gewalt zu brechen und Mut zu machen, wie das Merkur berichtet. Betroffene haben an den Bänken Zugang zu wichtigen Kontaktdaten und einer Notrufnummer (08341-9993227), die rund um die Uhr erreichbar ist.
Katja Mann, die Leiterin des Frauenhauses Kaufbeuren/Ostallgäu, das kürzlich sein 30-jähriges Bestehen feierte, hebt hervor, dass die Plätze im Frauenhaus fast durchgehend belegt sind. Dieses Jahr wurden dort Plätze für fünf Frauen mit Kindern zur Verfügung gestellt. Die roten Bänke sollen nicht nur auf das Problem aufmerksam machen, sondern auch dazu beitragen, dass Hilfsangebote wahrgenommen und genutzt werden. Bei den Einweihungen werden Fachkräfte der Notruf- und Beratungsstelle zu häuslicher Gewalt sowie des Frauenhauses vor Ort sein und für Gespräche zur Verfügung stehen.
Gemeinschaftliche Unterstützung
Die Bänke, die leer bleiben sollen, symbolisieren die Lücken, die die betroffenen Personen hinterlassen. Diese Aktion wird von verschiedenen Sponsoren, darunter die Sparkasse Allgäu und die Raiffeisenbank im Allgäuer Land, untermauert. Die Verantwortlichen, darunter Landrätin Maria Rita Zinnecker und Kaufbeurens zweiter Bürgermeister Wolfgang Hannig, drücken damit ihren festen Willen aus, das Thema häusliche Gewalt an die Öffentlichkeit zu bringen und den Betroffenen eine Stimme zu verleihen.
In einer Gesellschaft, in der jede dritte Frau gemäß Studien Opfer häuslicher Gewalt wird, ist es essenziell, dass wir als Gemeinschaft zusammenstehen und das Bewusstsein für dieses Problem schärfen. Die roten Bänke sind ein Schritt in die richtige Richtung und erinnern uns daran, dass jeder Einzelne von uns gefragt ist, hinzuschauen und zu handeln.