Ostallgäu: Rinder-Rekord und Milchvieh-Mangel im bayerischen Landkreis!
Ostallgäu führt in Bayern bei Rindern und Milchkühen. Aktuelle Bestandszahlen und Entwicklungen der Landwirtschaft im Fokus.

Ostallgäu: Rinder-Rekord und Milchvieh-Mangel im bayerischen Landkreis!
Die Rinderhaltung hat im Ostallgäu eine ganz besondere Bedeutung. Wie Merkur berichtet, ist das Ostallgäu mit 125.240 Rindern der bayerische Spitzenreiter – gefolgt von Rosenheim und dem Unterallgäu, die beide ebenfalls hohe Bestände verzeichnen. Dies zeigt nicht nur die Leidenschaft der Landwirte für die Viehzucht, sondern auch die Bedeutung der Region für die bayerische Landwirtschaft.
Im Vergleich zum Vorjahr musste der Landkreis allerdings einen leichten Rückgang der Rinderbestände um 1,8 Prozent hinnehmen. Im Ostallgäu waren es 126.175 Rinder im Vorjahr. Bei den Milchkühen hält die Region ebenfalls die Nase vorne, mit 61.597 Kühen, die täglich melken. Diese Zahlen stellen den Ostallgäu auf den ersten Platz, während Rosenheim mit 59.025 Milchkühen und das Unterallgäu mit 57.697 Kühen auf den Plätzen folgen.
Herausforderungen in der Milchwirtschaft
Die Milchproduktion steht jedoch vor großen Herausforderungen. Der Rückgang der milchwirtschaftenden Betriebe in Bayern insgesamt liegt bei 1,6 Prozent, im Ostallgäu sogar bei 3,8 Prozent. Viele Landwirte haben mit steigenden Kosten zu kämpfen, die das wirtschaftliche Überleben von kleineren Betrieben gefährden. In ganz Schwaben hat sich die Zahl der milchwirtschaftenden Betriebe um 3,9 Prozent verringert.
Doch nicht nur Zahlen stehen im Vordergrund. Landwirte wie Josef Wieser aus dem Landkreis Rosenheim, dessen Betrieb 32 Kühe umfasst, sind aktiv bemüht, innovative Lösungen zu finden. Mit einer Gesamtfläche von 16 Hektar Grünland sowie Acker- und Waldflächen hat er ein gutes Händchen, um einen nachhaltigen Betrieb aufrechtzuerhalten. Zudem verkauft er Kälber im Alter von fünf Wochen und führt eine umfangreiche Dokumentation seiner Düngemittelanwendung und Nährstoffhaushaltsunterlagen.
Düngeverordnung und nachhaltige Landwirtschaft
Besonders die Einhaltung neuer Düngeverordnungen füllt derzeit die Gespräche unter Landwirten. So schreibt die neue Düngeverordnung vor, dass Betriebe für flüssige Wirtschaftsdünger eine Lagerkapazität von bis zu neun Monaten nachweisen müssen, falls sie mehr als drei Großvieheinheiten halten oder keine eigenen Anbauflächen haben. LKV Bayern informiert über die Notwendigkeit, ein Düngetagebuch zu führen und die Düngemittelmengen genau zu dokumentieren.
Matthias Göttsberger, Fütterungsberater des LKV, bringt frischen Wind in die Landwirtschaft, indem er den Landwirten dabei hilft, ihre Nährstoffhaushaltsunterlagen zu erstellen. Auf diese Weise können Betriebe nicht nur die gesetzlichen Vorgaben einhalten, sondern auch auf nachhaltige Düngestrategien umsteigen, die sich positiv auf den Betrieb auswirken können.
In der Region zeigt sich, dass die Herausforderungen in der Landwirtschaft groß sind, aber die Landwirte im Ostallgäu bereit sind, sich den Anforderungen zu stellen. Die Liebe zur Viehzucht und der Wille zur Anpassung an neue Gegebenheiten machen diese Region stark.